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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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war kein Käfer. Es war nur eine Narbe. Narben auf beiden Seiten seiner Schulter. Er fragte sich, wieso zum Teufel sie ihm früher nie aufgefallen waren.
    »Sind Sie sicher, dass Sie sie gesehen haben?«, fragte Riddell.
    »Eindeutig«, sagte Glass.
    »Okay. Erzählen Sie weiter.«
MITTWOCH
    Horse hatte ihn nach dem Abendessen abgefangen und gesagt, sie müssten vertraulich mit ihm reden.
    »Ihr habt gesagt, das war’s.« Glass hatte Mühe gehabt, leise zu sprechen. »Erledigt, habt ihr gesagt. Caesar hat’s mir versprochen, verflucht. Das letzte Mal, hat er gesagt. Er hat’s versprochen, verdammte Scheiße.«
    Horse zeigte mit dem Finger auf ihn. »Hör auf zu fluchen. Das ist nicht nett. Sei einfach um fünf in der Schule.«
    Glass hatte seit seinem Zusammenstoß mit Mafia vor zwei Monaten keinen Grund gehabt, in den Unterrichtstrakt zurückzukommen. Und wenn er ehrlich zu sich war, hatte er es darauf angelegt, dort nicht hinzukommen.
    Natürlich wartete vor dem Unterrichtsraum nicht nur Horse auf ihn. Caesar war auch gekommen. Zusammen mit Jasmine.
    Glass passte das nicht, aber ein Nein hätten sie nicht akzeptiert. Er schloss daher die Tür auf, ließ sie hinein und folgte. Derselbe Raum wie beim letzten Mal. Anderes Gekritzel auf der Flipchart-Tafel.
    Jasmine schloss die Tür hinter sich. Sie hatte Titten, wie Glass unwillkürlich auffiel. Okay, sie hatte sich was unter den Pullover gestopft. Oder sie trug einen ausgepolsterten BH.
    »Ich hab mehr als genug Gänge für dich gemacht, Caesar«, sagte er. Und es war nicht nur die Anzahl der Gänge. Die Mengen, die er reingeschmuggelt hatte, hatten auch zugenommen. Er hatte eine viel größere Frühstücksbox nehmen müssen. »Ich kann das nicht mehr machen. Und ich mach’s auch nicht. Ich weigere mich, verflucht noch mal.«
    »Na schön«, sagte Caesar.
    Horse ließ Glass keine Zeit für eine Antwort. »Hier geht’s um was anderes«, sagte er. »Etwas, das viel mehr Spaß macht.«
    »Du hast deine Sache übrigens gut gemacht«, sagte Caesar. »Stört mich nicht mal, dass du dir von dem Zeug was abgezweigt hast. Reicht es, um dich am Laufen zu halten?«
    Glass überlegte, ob er es abstreiten sollte. »Mir geht’s gut«, sagte er. »Mir geht’s scheißgut.«
    »Dir geht’s scheißgut. Freut mich, dass es dir scheißgut geht. Es ist wichtig, dass es dir scheißgut geht, denn wir brauchen deine Hilfe bei was anderem.«
    Glass spürte ein Zittern in den Knien und versuchte, es zu überspielen, indem er sagte: »Und was wollt ihr diesmal, verdammte Scheiße?«
    »Mach nicht den Dicken«, sagte Horse. »Das passt nicht zu ’nem Weichei wie dir.«
    Glass ballte die Hände zu Fäusten. Hätte er seine Pistole gehabt, hätte er sie umgebracht. Er hätte sie alle kaltgemacht. Das konnten sie nicht mit ihm machen.
    Jasmine zog einen Stuhl hervor und ließ ihren dürren Arsch draufplumpsen.
    »Hier«, sagte Caesar und reichte Glass zwei röhrenförmige Gegenstände.
    »Was ist das?«
    »Stesolid. Valiumzäpfchen. Aus Schweden oder so. Wenn du dir die in den Arsch schiebst, machen sie dich scheißruhig.«
    »Brauch ich nicht. Ich bin ruhig.«
    »Na schön, nimm sie trotzdem. Für später.«
    »Leck mich.« Glass setzte sich. Seine Beine zitterten, und er war sich sicher, dass alle es merkten. Hinsetzen kaschierte es. Er hatte seit zwei Wochen keinen Tatterich mehr gehabt. Von der Minute an, als Caesar ihm gesagt hatte, es sei vorbei; gesagt hatte, der ursprüngliche Lieferant sei zurück und wieder zur Arbeit bereit.
    Glass war vom Haken, Scheiße noch eins, und er hatte sich noch nie so erleichtert gefühlt.
    Er war nach Hause gegangen, entschlossen, Lorna eine Nacht zu schenken, die sie so schnell nicht vergessen würde. Aber sie war wieder betrunken und auf dem Sofa eingeschlafen. Er dachte daran, ihr trotzdem eine Nacht zu schenken, die sie so schnell nicht vergessen würde, aber dann trat er gegen einen Teller mit angebissenen Sandwiches, den sie auf dem Fußboden hatte stehen lassen, und da ekelte es ihn vor ihr, und dann ekelte es ihn vor sich selbst, weil ihm überhaupt solche Gedanken kamen. Er nahm einen Schluck aus einer offenen Flasche Wein. Zu drei Vierteln voll, aber da waren noch andere Flaschen, leere, im Kamin. Er nahm den Wein in die Garage mit und trank ihn wie Wasser, während er die Keksdose aus der Teekiste klaubte und in seinen Vorräten wühlte. Fand ein paar Gelkapseln Temazepam. Nahm zwei Bonbons, um einschlafen zu können, trank den Wein aus,

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