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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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verdammt noch mal.«
    »Uiiii«, sagte Jasmine. »Der Mann hat echt Eier, da möcht ich am liebsten hinlangen und sie ihm polieren.«
    »Das reicht«, sagte Glass.
    »Nein, tut es nicht.« Caesar nickte Horse zu, und Horse knallte die Zellentür zu. Es hörte sich an wie das Ende der Welt. »Du bleibst hier, und du hörst dir verflucht noch mal an, was dir verflucht noch mal gesagt wird.«
    Er rammte Glass heftig den Finger gegen die Brust.
    Glass sagte nichts und stand da, als hätte Caesars Attacke nicht wehgetan.
    Caesar stieß ihn erneut. »Okay?«
    Seine Scheißfinger waren hart wie Stein. »Was wollt ihr von mir?«, fragte Glass.
    »Abgesehen von Ihrem Luxuskörper?«, fragte Jasmine.
    »Halt die Fresse«, befahl ihr Caesar.
    Glass zuckte zusammen, als Caesars Hand sich auf seine Schulter legte.
    »Hör zu«, sagte Caesar ganz freundlich, »wir brauchen wie gesagt nur ein bisschen Hilfe.« Glass wollte etwas sagen, aber Caesar fuhr fort. »Ohne jedes Risiko für dich.«
    »Das hab ich schon mal gehört«, sagte Glass.
    »Und es hat doch gestimmt, oder?« Caesar drückte Glass’ Schulter.
    »Nicht so ganz.«
    »Na ja, geschnappt worden bist du nicht. Und hier ist das Risiko sogar noch kleiner.«
    Glass wollte nichts davon wissen. Er wollte nicht sagen müssen, dass er es nicht tun würde, denn dann würde alles wieder von vorn anfangen. Und was es auch war, er würde damit nicht durchkommen. Er würde es nicht durchziehen können. Er konnte es nicht. Nicht, ohne den Verstand dabei zu verlieren.
    »Es geht darum«, sagte Caesar, wobei er die Hand von Glass’ Schulter nahm, »dass wir drei den Laden hier ein bisschen satt haben.«
    »Kann ich euch nicht verdenken«, sagte Glass.
    »Ja«, sagte Caesar. »Aber du kannst abends heimgehen zu deiner schönen Frau und deinem Kind.«
    Glass erstarrte.
    »Ich mein’s ernst«, sagte Caesar. »Du kannst deine Familie sehen. Und ich muss mit Jasmine hier pennen. Die ja auch sehr hübsch ist, aber sie hat nun mal ’nen Schwanz. Meinst du, das würde dir gefallen?«
    »’türlich nicht«, sagte Glass.
    »Hab ich auch nicht angenommen«, sagte Caesar. »Du verstehst also, dass wir alle lieber woanders wären?«
    »Das kann ich verstehen, klar.« Glass widerstrebte es, das Selbstverständliche auszusprechen.
    »Gut«, sagte Caesar. »Das ist sehr gut.«
    Er hielt inne. Glass konnte sich nicht länger beherrschen. »Aber ihr seid alle Lebenslängliche«, sagte er. Sogar Jasmine. Erst zwei Jahre einer Mindeststrafe von zehn Jahren abgesessen. Sie sah aus wie Haut und Knochen, zusammengehalten von Lippenstift, aber sie war der Beihilfe an einem Doppelmord schuldig. Ihr Kumpan hatte eine Wohnung abgefackelt, die sie ausgeraubt hatten, und dabei das junge Paar umgebracht, das sie im Schlafzimmer gefesselt hatten liegen lassen. Vielleicht hätte er ja doch Angst vor ihr haben sollen.
    Caesar senkte die Stimme. »Und deshalb brechen wir aus.«
    »Das will ich nicht gehört haben«, sagte Glass.
    »Aber dir bleibt nichts anderes übrig«, sagte Caesar. »Unser Fluchtplan funktioniert nicht ohne dich.«
    Ihr Plan war einfach und hätte vielleicht sogar funktionieren können.
    Da es im C-Trakt nur noch sehr wenig zu tun gab, sobald die Häftlinge eingeschlossen waren, war die Besetzung dann minimal. Der Aufseher im Nachtdienst hielt als Einziger Wache und verbrachte den größten Teil der Nacht damit, in Hausschuhen im Büro oder im Aufenthaltsraum zu sitzen, die Füße hochzulegen und zu lesen oder Kaffee zu trinken.
    Gemütlicher Job. Glass hatte überhaupt nichts gegen Nachtschichten einzuwenden, seit er für Caesar den Stoff ranschaffte und Lorna und Caitlin sicher waren.
    Der Diensthabende hatte nichts anderes zu tun, als in festgesetzten Abständen seine Runde zu drehen, zu sehen, dass mit den Häftlingen alles in Ordnung war, und an der richtigen Stelle zu stöpseln – wobei das »Stöpseln« einfach darin bestand, einen Schlüssel in eine Kontrolltafel an der Wand zu stecken und ihn im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn umzudrehen, je nach den Anweisungen, die er an der Pforte erhalten hatte. Das diente nur dazu, sicherzustellen, dass man nicht die ganze Nacht durchpennte.
    Er hatte auch seine Parole für die Nacht erhalten. Einen Satz, den er sagen musste, wenn alles in Ordnung war, und einen anderen, den er sagen musste, wenn es Ärger gab. Mit anderen Worten, wenn er als Geisel genommen worden war. Aber das war unwahrscheinlich. Das einzige Risiko bestand dann,

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