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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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dann ging er ins Bad, holte sich einen runter und ekelte sich noch mehr vor sich selbst.
    Er war im Bad neben einem Haufen Kotze aufgewacht. Sein Kopf dröhnte, aber er fühlte sich trotzdem gut. Er fühlte sich sehr gut. Es war vorbei. Seine Familie war inSicherheit. Als er sich aufsetzte, fiel Glass auf, dass seine Kanone auf dem Rand der Badewanne lag, keine Ahnung, wie sie da hingekommen war. Er musste sie wohl aus der Garage mitgebracht haben. Er fragte sich, ob er sie jetzt wegschaffen sollte. Aber er hatte teures Geld dafür bezahlt und sich daran gewöhnt, sie in der Nähe zu haben.
    Musste nur dafür sorgen, dass Lorna sie nicht zu Gesicht kriegte. Raus aus dem Scheißbad. Was hatte er sich nur dabei gedacht, verdammte Scheiße? Okay, er wusste nicht, was er gedacht hatte, denn er konnte sich nicht erinnern.
    Er hatte die Sauerei aufgewischt, die Kanone versteckt, noch zwei Bonbons eingeworfen und war ins Bett gegangen. Das Bett war leer, und das kam ihm merkwürdig vor, er kam aber nicht drauf, wieso. Er war immer noch wach, als Lorna zwei Stunden später unter die Laken kroch. »Du warst nicht da«, sagte er.
    »Bin auf dem Sofa eingeschlafen«, sagte sie zu ihm. »Du hättest mich wecken sollen.«
    »Du bist kalt«, sagte er.
    »Willst du mich aufwärmen?«
    Im Unterrichtsraum hustete Horse, und Glass hob den Kopf. Horse und Caesar waren stehen geblieben. Glass merkte, dass das Hinsetzen womöglich ein Fehler gewesen war.
    »Hab gefragt, ob du Watt in letzter Zeit getroffen hast«, sagte Horse.
    Glass stellte sich Watt vor, der in Glass’ Wohnzimmer im Sessel saß und mit Lorna fernsah. Sie hatte immer noch Angst. Mitte letzter Woche war Glass in die Küche gekommen, als Lorna gerade das Abendessen machte. Als er sie fragen wollte, ob er helfen könne, hatte sie aufgeschrien, ihr Glas fallen lassen und gesagt: »Allmächtiger. Schleich dich nicht so an. Mann, Nick.« Glass fegte die Scherben zusammen und moppte den verschütteten Wein auf. Lorna holte sich ein anderes Glas und füllte es. Er gab Watt die Schuld.Gab Caesar die Schuld. Sie waren dafür verantwortlich, dass Lorna wieder zu trinken begonnen hatte.
    »Hat er natürlich nicht«, sagte Caesar. »Hatte keinen Grund dazu.«
    Caesar hatte recht. Jetzt, wo Glass keine Drogen mehr lieferte, musste er sich nicht mehr alle paar Tage mit Watt treffen. Sie waren ganz geschäftsmäßig geworden, hatten kaum ein Wort gewechselt, nur den Stoff. Meistens. Gewöhnlich trafen sie sich an öffentlichen Orten, aber ein paarmal hatten sie sich bei Mad Will getroffen, und Mad Will goss Glass immer Kaffee aus seiner Thermoskanne ein, von dem Glass einen Schluck trank, bevor er ging. Einmal war Watt im Schlafzimmer zugange gewesen, und Glass musste warten, bis er fertig war.
    »Hätte er nicht Ihnen das Paket geben können?«, hatte Glass Mad Will gefragt.
    »Er legt Wert drauf, dass die Übergabe persönlich stattfindet«, hatte Mad Will gesagt.
    »Dem macht’s doch nur Spaß, mich zu schikanieren.«
    »Dem macht es Spaß, jeden zu schikanieren.« Mad Will holte einen Beutel aus der Brusttasche. »’n Klecks Koks?«
    »Klecks?«
    »Ich würd Ihnen ja ’ne Line anbieten, aber das Zeug ist unverschnitten. Könnte Ihnen den Kopf wegblasen.«
    »Ich riskier’s mal.«
    Als Watt zehn Minuten später in seinem Bademantel auftauchte, war Glass auf den Beinen und hatte die Hand ausgestreckt, bevor er auch nur drüber nachdachte. Oder vielleicht dachte er auch drüber nach, aber seine Gedanken platzten heraus, sofort und rasch, und er fühlte sich fix und selbstsicher, und seine Kehle war wie geschmolzenes Eis, und Watt stellte keine Gefahr dar, und alles war okay, natürlich, nie besser gewesen.
    »Was hast ’n dem eingetrichtert, verdammte Kacke?«, fragte Watt Mad Will.
    »Er will nur freundlich sein«, sagte Mad Will.
    Watt schaute Glass an. »Nimm die Hand da weg.« Er schüttelte den Kopf. »Du willst nicht mein Freund sein. Du willst nicht zur Gang gehören.«
    »Ich hab gehört, der Junge ist durchgeknallt .« Jasmines Stimme schrillte durch den Unterrichtsraum. Sie packte Caesar am Arm. »Auf ’ne gute Art.«
    »Du weißt warum«, sagte Caesar. »Hat dir Mafia eigentlich erzählt, was passiert ist, Nick?«
    Glass konnte sich nicht konzentrieren. Seine Gedanken sprangen von einem Thema zum andern.
    »Na?«
    »Nein«, sagte Glass.
    »Freut mich zu hören, dass er das Maul halten kann.«
    »Du vergisst eins«, sagte Horse. »Crystal und Mafia hatten einen

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