Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
Verlegenheit und seines tiefsitzenden Widerwillens gegen die ganze Sache konnte er nicht anders, als Vergnügen bei dem zu empfinden, was Adam mit ihm machte. Ich hatte den Verdacht, dass er sich nur aus dem einen Grund nicht vollkommen gehenließ, weil er Shae diese Befriedigung nicht auch noch bereiten wollte.
Adam hingegen gab keinen einzigen Laut von sich. Er stieß wie entfesselt auf Dom ein, vögelte ihn genauso brutal, wie er zuvor auf ihn eingedroschen hatte. Es musste weh tun, doch Dominics Seufzen und Stöhnen erweckte einen anderen Eindruck.
Daran, wie sich plötzlich seine Haltung und sein Rhythmus leicht änderten, konnte ich erkennen, dass Adam zum Höhepunkt kam. Trotzdem gab er weiterhin keinen Laut von sich, atmete nur noch schwerer und schneller als zuvor. Schließlich beugte er sich erschöpft über Dominics Rücken und stützte sich mit den Händen auf dem Tisch auf.
»Zieh den Scheißvorhang zu«, knurrte er mir über die Schulter hinweg wütend zu.
Draußen applaudierte das Publikum begeistert. Ich eilte mit zittrigen Knien zum Vorhang und fiel mit diesen bescheuerten Stilettoabsätzen fast über meine eigenen Füße. Ich zog schnell die Vorhänge zu und blieb dann mit dem Rücken zu Adam und Dominic stehen, um ihnen wenigstens einen kurzen Moment ungestörter Zweisamkeit zu verschaffen.
Mir fiel ein, dass Shae sich wohl kaum ebenso taktvoll verhalten würde, also ging ich zur Tür und stemmte mich mit beiden Händen dagegen. Tatsächlich spürte ich im selben Augenblick, wie jemand versuchte, sie zu öffnen.
»Sofort!«, sagte ich, nicht ganz in Schreilautstärke, aber doch nahe dran.
Mit ihren Dämonenkräften hätte sie die Tür leicht aufdrücken können, doch sie tat es nicht, zumindest noch nicht. Trotzdem stemmte ich mich weiter mit meinem ganzen Körpergewicht dagegen. Hinter mir hörte ich, wie Adam und Dom sich wieder anzogen.
»In Ordnung«, sagte Dominic einen kurzen Augenblick später. »Du kannst sie jetzt reinlassen.«
Widerstrebend ging ich von der Tür weg. Shae stolzierte ins Zimmer. Sie strahlte vor Vergnügen und seufzte zufrieden.
»Und ihr dachtet, ihr könntet keine tolle Show mehr abziehen!«, sagte sie.
Adams Augen leuchteten wütend auf. »Es wäre nicht klug, mich jetzt zu reizen, Shae.«
Sie hob die Brauen. »Soll das eine Drohung sein?«
»Meine Selbstbeherrschung hat ihre Grenzen. Gib mir die Schlüssel und geh mir verdammt noch mal aus den Augen.« Dom legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen, doch Adam schüttelte sie ab. »Ich mein’s ernst, Shae!«
Sie lächelte. »Ist mir klar. Und ich bin eine Frau, die zu ihrem Wort steht.«
Ich musste ein verächtliches Schnauben unterdrücken. Wenn sie tatsächlich zu ihrem Wort stand, warum half sie uns dann? Vorausgesetzt, sie legte uns nicht rein.
Shae fischte zwei Schlüssel aus der Hosentasche und hielt sie Adam vors Gesicht. »Der große ist für die Folterkammer.
Der kleine ist für den Notausgang. Das Geld überweist du, sobald heute die Bank aufmacht, richtig?«
Adam nickte. »Vorausgesetzt, ich und alle, die unter meinem Schutz stehen, sind dann noch am Leben.«
Shae verengte die Augen. »Das war nicht Teil der Abmachung.«
»Ist es aber jetzt.«
Anscheinend hatte sie doch noch nicht vollkommen den Verstand verloren. Sie betrachtete einen Augenblick lang den Ausdruck auf Adams Gesicht, zuckte dann mit den Achseln und reichte ihm die Schlüssel.
»Meinetwegen.« Sie sah auf ihre Uhr. »Es ist jetzt ein Uhr fünfundzwanzig. Um Punkt ein Uhr fünfunddreißig tätige ich meinen Anruf. Also schlage ich vor, du bewegst deinen prächtigen Arsch.«
Kurz dachte ich, wir wären gezwungen, kostbare Minuten damit zu verschwenden, Adam wieder von Shae runterzukriegen. Doch er schaffte es, sein hitziges Temperament in den Griff zu bekommen. Shae schenkte uns ein letztes höhnisches Lächeln und verließ dann das Zimmer. Wir folgten ihr nach draußen.
Im Gang hatte sich die Menge bereits wieder vor einem anderen Fenster versammelt, das näher zu der Treppe hin lag, die aus der »Hölle« hinausführte. Shae winkte uns zum Abschied, während sie die Treppe hinaufstieg, doch die Gäste schenkten uns keinerlei Beachtung, sondern waren schon wieder ganz auf das nächste kranke Spektakel konzentriert.
Wir erreichten das Zimmer mit den zugezogenen Vorhängen, und Adam wollte schon den Schlüssel ins Schloss schieben, da legte ich ihm die Hand auf den Arm.
»Wir wissen doch nicht mal, ob
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