Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
Vom Netzwerk:
Wohnzimmer und bat mich, auf ihrer makellosen cremeweißen Couch Platz zu nehmen (vielleicht können Sie mir erklären, wie man ein weißes Sofa sauber hält, wenn man es wirklich zum Sitzen benutzt), und ich schüttete ihr mein Herz aus.
    »Ich weiß, dass es verrückt klingt«, sagte ich, bevor ich loslegte.
    Sie versuchte, ihr Lächeln zu unterdrücken, gab sich dann aber geschlagen. »Verrückt ist doch ganz normal, wenn es um dich geht.«
    Ich lachte über ihr Wortspiel, hörte aber die Nervosität aus ihrer Stimme heraus. Sie runzelte die Stirn und sah mich besorgt an.
    »Was ist los, Morgan?«, fragte sie. »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    Ich fuhr mir durch die Haare. »Habe ich auch, mehr oder weniger.« Ich atmete laut und langgezogen aus. »Ich hab dir doch erzählt, dass ich in letzter Zeit manchmal schlafwandle.« Sie nickte. »Dabei schreibe ich mir seit neuestem Briefchen.«
    Sie zog die Brauen hoch. »Wow. Du meinst schriftliche Nachrichten, die tatsächlich irgendeinen Sinn ergeben?«
    »Kommt drauf an, was du mit ›Sinn ergeben‹ meinst«, murmelte ich. »Zum ersten Mal ist es in Topeka passiert. Da habe ich morgens eine Notiz auf meinem Schreibtisch gefunden, auf der stand, dass der Dämon nicht Besitz von mir ergriffen hätte, weil ich bereits von einem Dämon besessen sei.«
    Val lachte. »Ist es das, was dich so sehr ängstigt?«, fragte sie. »Ich glaube, da kannst du dich entspannen. Mal davon abgesehen, dass dein Verhalten nicht dem eines Dämons entspricht – ich habe in Topeka deine Aura gecheckt, und sie war rein menschlich.«
    Ich rieb mit meinen feuchten Handflächen nervös über die Oberschenkel. »Ich weiß. Ich habe mir ein ums andere Mal gesagt, dass das alles Unsinn ist und mir nur meine Phantasie einen Streich spielt. Trotzdem habe ich Angst.« Ich holte mein jüngstes an mich selbst gerichtetes Schreiben aus der Tasche und reichte es Val. »Sieh dir das mal an! So eine rege Phantasie habe ich nicht. Wo kommt das also her?«
    Val lächelte nachsichtig, nahm mir den Zettel aus der Hand und setzte ihre Brille auf, um ihn sich genauer anzusehen. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah ihr beim Lesen zu. Im Stillen hoffte ich, dass sie über meine Angst lachen und sie als unsinnig abtun würde.
    Doch das tat sie nicht. Im Gegenteil, ich hätte sogar schwören können, dass sie ein bisschen blass wurde. Die Hand, mit der sie den Brief hielt, zuckte merklich.
    »Was ist los?«, fragte ich. »Sagt dir das irgendwas?«
    Sie faltete den Zettel behutsam zusammen. Ein Zittern lief durch ihren Körper, als sei ihr plötzlich kalt geworden. »Ich kann verstehen, dass du besorgt bist«, gab sie zu. »Das würde mir auch Angst machen.« Ihr Gesicht war immer noch blass, und sie nagte nervös an ihrer Unterlippe.
    »Aber sagt dir das irgendwas?«, wollte ich erneut wissen und fragte mich, warum sie mir nicht in die Augen sah.
    Sie schüttelte den Kopf und starrte den zusammengefalteten Zettel an. »Nein. Ich find’s nur unheimlich.« Sie seufzte und hob den Kopf, so dass sich unsere Blicke endlich wieder trafen. »Trotzdem kann es sich dabei nur um einen Streich deiner Phantasie handeln. Wenn du besessen wärst, hätte ich das in Topeka gesehen.«
    Ich hatte den bestimmten Eindruck, dass sie mehr über die Sache wusste, als sie mir sagte. Allerdings war ich nicht sicher, ob ich wirklich alles wissen wollte. »Würdest du trotzdem noch mal einen Blick auf meine Aura werfen?«
    Sie runzelte die Stirn, zuckte dann mit den Schultern.
    »Klar, kann ich gerne machen. Wenn du dich dann besser fühlst …«
    »Danke«, sagte ich. Ihre Zusage erleichterte mich mehr, als ich eingestehen wollte.
    Sie lächelte mich aufmunternd an. »Ich bin sicher, dass du dir keine Sorgen machen musst, Morgan.«
    Ich zwang mich, ihr Lächeln zu erwidern. »Ich mir Sorgen machen? Würde ich doch nie.«
    Val lachte und umarmte mich flüchtig. Sie weiß, dass ich auf solcherlei körperliche Sympathiebekundungen nicht besonders stehe, deswegen ließ sie mich schnell wieder los, bevor ich mich beschweren konnte.
    »Ich geh meine Ausrüstung holen«, sagte sie. »Bin sofort zurück.«
    Aus irgendeinem Grund wurde ich unerträglich zappelig, kaum dass sie aus dem Zimmer war. Ich stand auf, ging auf und ab und versuchte, meine Nerven unter Kontrolle zu bekommen.
    Was gab es schon für einen Grund, nervös zu sein? Im Grunde wusste ich doch genau, dass Val nichts finden würde. Trotzdem wurde ich von

Weitere Kostenlose Bücher