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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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schrie ich, zornig, verängstigt und verzweifelt. »Ich habe nie darum gebeten, eine Scheißheldin zu sein. Hätte ich das gewollt, hätte ich mich freiwillig als Wirt zur Verfügung gestellt. Ich bin ein engstirniges, selbstsüchtiges kleines Miststück, das keinen anderen Wunsch hat, als in Frieden sein kleines, unwichtiges Leben zu leben. Ich habe diesen beknackten Raphael nie darum gebeten, den König der Dämonen zu foltern, indem er ihn mir auf den Pelz bindet!« Ich schnappte gierig nach Luft – ich hatte das alles in einem einzigen, atemlosen Wortschwall hervorgebracht. Aber bevor ich mit meiner Tirade fortfahren konnte, war Lugh plötzlich wieder ganz nahe bei mir und hielt mich in den Armen.
    Ich versuchte, mich aus seiner Umarmung zu winden, aber er war zu stark. Er umfasste mit einer Hand meinen Kopf und drückte mein Gesicht gegen seine Brust. Seine Lederjacke war viel weicher, als sie aussah.
    Den anderen Arm schlang er mir wie eine Stahlklammer um die Schultern. Sein Kinn legte er sanft auf meinen Kopf. Ich atmete tief ein, um mich zu beruhigen, und nahm dabei den köstlichen Duft in mir auf, den sein Körper verströmte, dieses fremde, exotische Moschusaroma, das anders als alles war, was ich jemals gerochen hatte.
    »Es tut mir leid, Morgan«, raunte er und strich mir sanft mit der Hand über den Rücken. »Es tut mir so leid, dass du in diese Sache hineingezogen wurdest. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mir wünsche, all das wäre nicht passiert. Ich werde alles tun, damit sich deine Lage wieder bessert und dir nichts zustößt.«
    Er fühlte sich so warm und stark an, dass ich mich willenlos an ihn schmiegte. Ich legte ihm die Arme um die Taille, erlaubte ihm, mich festzuhalten, und versuchte, ein paar Minuten lang alle Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben.
    Eins muss man Lugh lassen – im Umarmen ist er wirklich spitze. Als er sich schließlich von mir löste, war mein Anfall von Hysterie wie weggeblasen. Ich war noch lange nicht mit allem einverstanden – dafür steckte zu viel Trotz in mir. Aber wenigstens hatte ich meine Ruhe wiedergefunden und konnte einigermaßen klar denken.
    Er umfasste mein Gesicht mit beiden Händen und neigte meinen Kopf nach oben. Kurz glaubte ich, er wolle mich küssen. Ich wollte, dass er es tat, war bereit, mich ganz der in mir geweckten Sinneslust hinzugeben. Aber er tat es nicht, und das war wohl auch ganz gut so. Schließlich liebte ich immer noch Brian, und sollte ich diese ganze Sache wie durch ein Wunder überleben und ihn dazu bringen können, wieder mit mir zusammen zu sein, dann wäre ich froh, ihn nicht betrogen zu haben – und sei es auch nur auf so unbedeutende Weise.
    Ich atmete tief durch und sagte dann: »Wenn mir ein vernünftiger Plan einfällt, bei dem wir auf Adams Mithilfe verzichten können, würdest du dich dann darauf einlassen?«
    Er hob die Brauen. »Ich wäre zumindest daran interessiert, ihn mir anzuhören.«
    Ja, das wäre ich auch. »Ist das ein Ja?«
    Er sah mich wieder mit diesem eindringlichen Blick an, der mir allmählich auf die Nerven ging. Dann nickte er langsam. »Wenn der Plan gut ist, werde ich nicht versuchen, die Kontrolle über dich zu erlangen. Aber sei dir über eins im Klaren: So leid es mir auch tut, dass du gegen deinen Willen in diese ganze Angelegenheit hineingezogen worden bist – ich muss meine Pflicht erfüllen, sowohl gegenüber meinem Volk als auch gegenüber deinem. Ich werde mich nicht von meinen Gefühlen daran hindern lassen, das zu tun, was ich für richtig halte.«
    Das hatte er mittlerweile hinreichend deutlich gemacht. »Ist mir klar«, versicherte ich. »Gib mir vierundzwanzig Stunden. Sollte mir nichts einfallen und Adam immer noch willens und fähig sein, mir zu hellen, dann gehe ich zurück zu ihm.«
    Ich glaube nicht, dass er von diesem Kompromiss besonders begeistert war, aber er akzeptierte.
    Alles, was ich jetzt noch tun musste, war, mir in den kommenden vierundzwanzig Stunden einen Spitzenplan auszudenken.

18
     
    Während ich schlief, hatte ich keinerlei brillante Eingebungen. Und als ich Montagmorgen aufwachte, war ich genauso weit, was Ideen für unsere weitere Vorgehensweise betraf, wie Sonntagabend, als ich todmüde ins Bett gefallen war. Auch während ich lange und heiß duschte und drei Tassen fürchterlichen, mit Dosenmilch aufgegossenen Kaffee trank, fiel keine Lösung vom Himmel.
    Meine ermittlerischen Fähigkeiten hielten sich in Grenzen. Wenn ich zu einem Fall

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