Black Monday
werden, verseucht sind, ist keine Lieferung möglich.
Land
Reserve in Barrel
Tägl. Fördermenge
Saudi-Arabien
261 Milliarden
7,5 Millionen
Irak
112 Milliarden
5,0 Millionen
Kuwait
94 Milliarden
1,7 Millionen
Abu Dhabi
92 Milliarden
1,6 Millionen
Iran
89 Milliarden
3,5 Millionen
Venezuela
72 Milliarden
2,8 Millionen
Russland
48 Milliarden
6,0 Millionen
Libyen
29 Milliarden
1,3 Millionen
Mexiko
28 Milliarden
2,9 Millionen
Nigeria
22 Milliarden
1,9 Millionen
USA
21 Milliarden
5,9 Millionen
»Versuchen Sie's noch mal mit Halliburton«, sagt Gerard.
Ein Wassertropfen platscht auf den Schreibtisch. Am Heizrohr über ihnen hat sich Kondenswasser gebildet und es riecht modrig. Während der letzten drei Tage haben sie eine Ölgesellschaft nach der anderen überprüft, indem sie anhand der Daten des Energieministeriums die Material- und Flüssigkeitslieferungen zu verseuchten Ölfeldern verglichen und so die Wege der Mikroben zurückverfolgt haben. Gerard hat Originalberichte von Flüssigkeitslieferanten und Bohrfirmen angefordert. Daten über Rohöl und Ölverarbeitung. Akten der Geheimdienste, die über den genauen Zeitpunkt Aufschluss geben, an dem die Verseuchung festgestellt wurde. Und den Zeitpunkt der Verseuchung, den das Energieministerium auf der Grundlage des Verseuchungsgrades ermittelt hat.
»Die von Halliburton belieferten Felder sind zu siebenundzwanzig Prozent verseucht«, sagt Raines mit Blick auf den Bildschirm. »Normalerweise verfolge ich Waffenlieferungen, Geldtransfers, Bankkonten oder Auslandsüberweisungen zurück. Aber das System ist dasselbe.«
»Versuchen Sie's auch noch mal mit Schlumberger. Und Tangier. Irgendetwas wird sich abzeichnen. Irgendein gemeinsamer Faktor muss die Verseuchungen verursacht haben.«
Raines wirkt unermüdlich, und Gerard hat bereits jetzt großes Vertrauen zu ihm. »Sechsundzwanzig Prozent der von Schlumberger belieferten Felder. Dasselbe bei Cougar Energy Services und bei BP«, verkündet Raines eine Stunde später. »Sie alle sind im gleichen Maße betroffen.«
»Ich werde noch verrückt in diesem Scheißkeller«, flucht Gerard.
Im Fernsehen wird berichtet, dass der Kongress gerade ein neues Notstandsgesetz verabschiedet, das den Präsidenten ermächtigt, Privateigentum zu beschlagnahmen und notfalls das Kriegsrecht auszurufen, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Homeland Security erstellt Rationierungspläne, um die landesweite Verteilung der Lebensmittel zu organisieren, sagt ein Sprecher.
Marisa geht beim ersten Klingeln ans Telefon. Sie ist gerade mit den Kindern von einem gemeinsamen Mittagessen mit den Cantonis – Brot und Margarine – nach Hause gekommen.
»Alles in Ordnung«, sagt sie ein bisschen zu fröhlich.
»Stimmt was nicht?«
Sie seufzt. »Gail ist sturzbetrunken. Bob ist immer noch völlig fertig von dem Aufstand am Supermarkt. Er meint, es ist noch viel schlimmer gewesen, als du gesagt hast.«
»Aber am Ende hatte die Polizei die Lage doch im Griff.«
»Bob behauptet, der Mob hätte den Filialleiter gelyncht, wenn du ihn nicht aus der Schusslinie gezogen hättest.«
»Ach was, sie hätten ihn nur ein bisschen herumgeschubst.«
»Sag mal, wer von uns betreibt hier eigentlich Schönfärberei?«
»Du bist hinreißend, wenn du wütend wirst.«
Als sie das Gespräch für einen Moment unterbricht, hört er sie mit Paulo schimpfen: »Es ist mir egal, ob dein Freund bloß zwei Blocks weg wohnt«, sagt sie. »Abends gehst du erst wieder auf die Straße, wenn die Polizei normale Streife fährt.«
»Ach, Mom, die Straßen sind sicher. Außerdem haben wir doch gar keine Schule.«
»O doch, und zwar in unserem Esszimmer, und der Nachmittagsunterricht beginnt um vierzehn Uhr. Also, mach dich an die Arbeit, Freundchen!«
Paulo ruft so laut, dass Gerard ihn hört: »Dad, sie ist keine Mutter. Sie ist eine Sklaventreiberin!«
»Gut, dass du das endlich gemerkt hast«, entgegnet Marisa.
Dann ist sie wieder in der Leitung. »Wie geht's Colonel Novak?«, fragt Marisa. »Sie sieht aus wie ein Model für Badeanzüge und nicht wie eine Soldatin.«
»Ich habe nur Augen für dich. Was hast du gerade an? Wir hatten schon seit zwei Monaten keinen Telefonsex mehr.«
Sie lacht. »Gut reagiert.« Dann berichtet sie noch einige Neuigkeiten. Alice Lee fürchtet sich nachts allein in ihrem Haus, und Marisa hat ihr angeboten, bei ihr zu übernachten.
»Gut.
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