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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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Brite.«
    »Ich bin nicht wie Sie oder wie irgendjemand, den ich kenne.«
    »Jeder weiß, was er nicht ist. Es geht darum, zu wissen, wer man ist.«
    »Dann werde ich Ihr neuer Leibwächter sein«, sagt der Junge, als sie auf das Hotel zugehen.
    Der Mann lacht. »Das wäre eine Möglichkeit. Einen guten Gefolgsmann kann ich immer gebrauchen. Aber zuerst werden wir dich testen. Zuerst werden wir sehen, was du zu bieten hast.«
     
    Die Schule, in die der Mann ihn schickt, befindet sich in Bahrain. Es ist ein Internat, und die Eltern der meisten Schüler sind auf die eine oder andere Weise im Ölgeschäft tätig: Manager, Buchhalter, Juristen, Ingenieure. Er muss eine Krawatte und ein Jackett tragen, und als die Jungs versuchen, ihn zu schikanieren, landen drei von ihnen auf der Krankenstation. Zu seinen Fächern gehören Sprachen, Naturwissenschaften, Politik und Geographie. Der Mentor besucht ihn nie, aber der Junge liest in den Zeitungen über den Mann.
    Er denkt immer daran, dass der Mentor gesagt hat, die Schule sei ein Test.
    Abends sprechen seine Zimmergenossen über ihre Zukunftsträume. »Ich möchte ein Rockstar werden.«
    »Ich werde eines Tages ein großer Schriftsteller sein.«
    »Ich werde ein Heilmittel gegen Krebs entdecken.«
    »Ich möchte Soldat werden«, sagt der Junge. »Und kämpfen.«
    »Gegen wen?«
    Darauf kann der Junge keine genaue Antwort geben. Er kann es nicht ausstehen, in Klassenzimmern eingesperrt zu sein. Sein Körper schreit nach Bewegung. Seine Muskeln dürsten nach extremer Belastung. Schulsport, Fußball und Ringen reichen ihm nicht. Aber er bleibt, weil der Mann vom Bazar es so will, und ihm möchte er es recht machen. Noch nie zuvor hatte er das Bedürfnis, es jemandem recht zu machen.
    Selbst ein Paria träumt davon, etwas Besonderes zu sein. Nachts liegt er wach, und wenn niemand ihn sehen kann, gibt er sich seiner Einsamkeit hin, schwebt schwerelos durchs All. Er stellt sich vor, ein Krieger zu sein wie sein Vater. Er malt sich aus, wie er die Männer niedermetzelt, die seine Mutter getötet haben. In seiner Fantasie ist er einer der Männer in den Büchern, einer, der von anderen gefürchtet, geliebt, bedient und respektiert wird. Ein Mann, der wirklich er selbst ist. Er ist Timur. Er ist Süleyman.
    »Hey! Ich hab rausgefunden, wer du bist!«
    Es fängt eines Abends im Scherz an, in der nächsten Schule, auf die der Mann ihn schickt, ein Internat in Österreich, in einem Zimmer, das er sich mit zwei anderen Jungen teilt. Die Karikatur, die sein belesener Zimmergenosse hochhält, zeigt einen Weißen in Beduinenkleidung, den Kopf stolz erhoben, einen Dolch in der Hand, den Blick, so scheint es Clayton, auf ihn fixiert.
    »Das war ein Engländer, der unter Arabern gelebt hat. Er hat sie vor langer Zeit in einen großen Aufstand geführt.«
    Clayton rückt näher.
    »Wer war er?«
    »Er wurde während des Ersten Weltkriegs nach Arabien geschickt. Er hat gegen die Türken gekämpft. Er hat Züge in die Luft gesprengt«, sagt der Junge und zeigt auf das kantige Kinn, die traurigen, sensiblen Augen und die markante Stirn, die Claytons tatsächlich ähnelt.
    Die anderen Jungen im Zimmer lachen. Es ist ein Scherz. Mehr nicht.
    Clayton denkt darüber nach. »War der Mann gefürchtet?«
    »Und wie.«
    »Und die Araber sind ihm gefolgt?«
    »Er war wie ein Wüstensturm. Er hat mit Generälen und Königen verhandelt. Er wurde verehrt, aber er war nirgendwo zu Hause.«
    »Ich bin nicht wie dieser Mann«, sagt Clayton, und er meint es ernst, aber in dieser Nacht träumt er von Eroberung und Rache, sieht sich mit erhobenem Schwert über die Dünen galoppieren.
     
    Und jetzt, Jahre später, als er über die Macomb Street zu dem Haus radelt, das er gemietet hat, und Plünderer in Häuser einbrechen sieht, erinnert er sich an diesen Traum. Seine Haustür steht offen. Früher oder später musste das passieren.
    Zeit, sich in Bartholomew Young zu verwandeln, denkt Clayton Cox, während er die Männer und Frauen beobachtet, die aus Häusern mit aufgebrochenen Türen strömen und gestohlene Einkaufswagen mit Diebesgut beladen. Besonders kräftige Männer bewachen die Wagen. Die Bewohner der Häuser sind geflohen. Seit die Stadt in Zonen aufgeteilt ist, ruft niemand mehr die Polizei. Wozu auch?
    »He! Du!«
    Einer der Plünderer hat gemerkt, dass er das Treiben beobachtet. Zwei weitere tauchen in der Tür von Claytons Haus auf, bewaffnet mit Baseballschlägern. Sie scheinen sich ziemlich sicher zu

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