Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Rabbit Summer

Black Rabbit Summer

Titel: Black Rabbit Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
Vom Netzwerk:
alles, Pete.«
    Kommissar Barry sagte: »Bitte beantworte meine Frage, Peter. War Tom Noyce heute Nacht im Wohnmobil?«
    »Ja.«
    |412| »Hast du ihn vorher schon mal getroffen?«
    »Nur ein Mal, das ist alles. Ich hab Ihnen bereits gesagt, dass ich ihn am Samstagabend gesehen hatte –«
    »Vorher hast du ihn also noch nie getroffen?«
    »Nein.«
    »Hast du heute Nacht mit ihm gesprochen?«
    »Worüber?«
    »Egal.«
    »Nicht im Wohnmobil... also ja, schon, er hat mich draußen gesehen und gefragt, was ich da mache, aber danach, als ich mit Lottie sprach, hat er die ganze Zeit nichts gesagt.«
    »Und wie seid ihr dann zusammen in der Recreation Road gelandet?«
    »Er sagt, er hätte sich Sorgen gemacht... weil ihm ein paar Jungs aus der Greenwell-Siedlung aufgefallen waren, als ich wegging, und da hat er wohl angenommen, sie könnten mich verfolgen oder so. Sie saßen in einem Auto.«
    »Wieso sollten sie dich verfolgen?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich war allein, es war spät...«
    »Und wieso sollte sich Tom Noyce Sorgen um dich machen?«
    »Keine Ahnung. Da müssen Sie ihn fragen.«
    »Das werden wir.« Barry lächelte kurz. »Dann ist er dir also auf dem Weg nach Hause gefolgt, stimmt das?«
    »Ich wusste nicht, dass er in meiner Nähe war, bis irgendein Typ in einem Auto gehalten hat und anfing zu streiten.«
    »Wo war das?«
    »In der Recreation Road, auf der Höhe der alten Fabrik. Der Typ hat angehalten und mich gefragt, ob er mein Handy benutzen kann, und als ich wissen wollte, wieso, ist er total ausgerastet.«
    |413| »Was meinst du damit?«
    »Er hat mir gedroht und gesagt, ich soll ihm mein Handy geben... und dann ist er ausgestiegen und hat mit einem Messer vor mir rumgefuchtelt. Das war der Moment, als Tom Noyce aufgekreuzt ist.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Er hat zu dem Typen gesagt, er soll wieder in seinen Wagen einsteigen und verschwinden.«
    »Einfach so?«
    »Ja.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Der Typ ist eingestiegen und weggefahren.«
    »Glück gehabt.«
    »Ja.«
    »Kanntest du ihn – den Typ im Wagen?«
    »Nein.«
    »Könntest du ihn beschreiben?«
    Ich beschrieb jemanden, der jeder x-Beliebige hätte sein können – Mitte zwanzig, dunkle Augen, kurzes braunes Haar –, und während John Kesey alles aufschrieb, hielt ich den Blick starr auf den Tisch gerichtet. Ich war mir ziemlich sicher, Kommissar Barry wusste, dass ich log, aber wenn ich ihm an dem Punkt die Wahrheit gesagt hätte – wenn ich ihm erzählt hätte, dass der Typ in dem Wagen Wes Campbell war –, hätte Barry wissen wollen, woher ich ihn kenne, woher Campbell mich kennt und wieso ich nicht schon früher gesagt habe, dass ich ihn kenne... und ich dachte, das halt ich alles nicht aus.
    »Und«, fragte Barrry, »nachdem Tom Noyce diesen Typen vertrieben hatte, was hast du dann gemacht?«
    »Nicht viel... ich hab mich bei ihm bedankt, ihn gefragt, |414| wieso er auf einmal da gewesen ist, und das war’s auch schon. Ich wollte gerade los, als plötzlich der Polizeiwagen ankam.«
    »Wohin wolltest du?«
    »Nach Hause.«
    »Was war mit Noyce? Hat er gesagt, wo er hinwollte?«
    »Nein.«
    »Was denkst du, wo er hinwollte?«
    »Keine Ahnung. Zurück zu dem Wohnmobil seiner Mutter, nehm ich an.«
    Einen Moment lang starrte Barry schweigend den Tisch an, dann stieß er einen langen Seufzer aus und sah zu mir hoch. »Okay, Peter... lass mich noch etwas anderes fragen.« Er schwieg und sah mich an. »Was würdest du sagen, wenn ich dir erklärte, wir hätten deine Fingerabdrücke auf Tom Noyces Wohnwagen gefunden?«
    Die Frage überraschte mich, was sie vermutlich auch sollte, und ich merkte, wie ich instinktiv Mum ansah. Sie schaute einen Augenblick zurück, ebenfalls überrascht, dann wandte sie sich an Barry.
    »Wenn Sie Fragen haben«, sagte sie zu ihm, »dann stellen Sie sie. Aber fangen Sie nicht mit diesem
Was würdest du sagen, wenn
-Mist an. Wurden Petes Fingerabdrücke am Wohnwagen gefunden oder nicht?«
    »Ja, am Türgriff.«
    »Und Sie möchten wissen, wie sie dort hingekommen sind?«
    »Ja, das möchte ich.«
    »Gut, dann fragen Sie ihn.«
    Barry sah mich an und versuchte einen Hauch von Verlegenheit zu überspielen. »Okay, Peter. Deine Fingerabdrücke wurden auf dem Türgriff des Wohnwagens von Tom Noyce |415| gefunden. Würdest du uns bitte sagen, wie sie dort hingekommen sind?«

    Es dauerte nicht lange, alles zu erklären: wie ich am Sonntagmorgen nach Raymond gesucht, wie ich den Wohnwagen unten am Fluss

Weitere Kostenlose Bücher