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Black Rabbit Summer

Black Rabbit Summer

Titel: Black Rabbit Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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du mit
ihm
zusammen?«, fragte sie mich und schoss einen Blick auf Tom Noyce ab, gerade als der zweite Beamte ihn an uns vorbei in Richtung Sicherheitseingang führte.
    »Tut mir leid, Mrs Boland«, sagte Kommissar Barry und blieb neben uns stehen. »Wir müssen Ihrem Sohn ein paar Fragen stellen.«
    Mum ignorierte ihn und behielt mich fest im Auge. »Was ist los, Pete?«, fragte sie. »Wo warst du die ganze Nacht?«
    »Nichts, Mum, ich war nur –«
    »Bitte, Mrs Boland«, sagte Barry. »Ich weiß, Sie haben heute Nacht viel durchgemacht, und ich verstehe, dass Sie jetzt unbedingt bei Peter sein wollen, aber wir müssen ihm |409| vorher noch ein paar Fragen stellen.«
    »Sie werden ihn gar nichts fragen, ohne dass ich dabei bin«, antwortete Mum entschieden.
    »Natürlich nicht.« Barry sah Dad an. »Ich muss mit ihm reden, Jeff. Je früher, desto besser.«
    Dad nickte und wandte sich an mich. »Bist du okay, Pete?«, fragte er leise.
    »Ja...«
    »Bist du in der Lage, Fragen zu beantworten?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich denk schon...«
    »Du musst nicht, wenn du nicht willst, aber irgendwann wirst du es müssen. Also kannst du es auch gleich jetzt hinter dich bringen.«
    Ich sah ihn an. »Kannst du mitkommen?«
    Dad schaute Kommissar Barry an.
    Barry schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Jeff.«
    Dad wandte sich wieder zu mir um. »Mum begleitet dich. Ist das okay?«
    Ich sah Mum an.
    Sie lächelte zurück. »Du musst also noch mal mit der zweitbesten Lösung vorliebnehmen.«
    »So hab ich das nicht gemeint –«
    »Ich weiß. War nur ein Spaß.«
    »Ich wollte bloß sagen –«
    »Schon gut, Pete«, sagte sie beruhigend. »Ich weiß, was du sagen wolltest.«
    »Entschuldigung...«
    Dad legte mir seine Hand auf die Schulter. »Bring es einfach hinter dich, ja? Je früher es vorbei ist, desto eher können wir nach Hause fahren.«
    Ich schaute ihn an. »Ich wollte keine Schwierigkeiten ma |410| chen, Dad. Ich hab nur versucht –«
    »Später, Pete«, sagte er und warf mir einen Blick zu.

    Es war derselbe Befragungsraum wie beim letzten Mal, ich saß auf dem gleichen Platz wie zuvor, Mum neben mir, Kommissar Barry mir gegenüber, das rote Lämpchen des Kassettenrekorders leuchtete in der Ecke vor sich hin und wieder lag Videomaterial auf dem Tisch an der Wand. Der einzige Unterschied zum letzten Mal war, dass der Platz von Kriminalassistent Gallagher diesmal von John Kesey eingenommen wurde, was Mum überhaupt nicht gefiel. Und sie versuchte auch nicht, es zu verbergen.
    Kesey war aufgestanden und hatte sie angelächelt, als wir hereinkamen. »Hallo, Anne«, hatte er sie begrüßt und ihr die Hand entgegengestreckt. »Gut zu wissen, dass Pete heil und gesund wieder da ist –«
    »Ja«, sagte sie, ignorierte die ausgestreckte Hand und setzte sich hin. »Können wir bitte gleich zur Sache kommen? Es ist spät. Alle sind müde.« Sie warf Barry einen finsteren Blick zu. »Sie haben zwanzig Minuten, danach gehen wir. Also ist es wohl am besten, wenn Sie sofort anfangen, Ihre Fragen zu stellen.«
    Und genau das tat Barry.

    »Wo warst du heute Nacht, Peter?«
    »Bei Lottie Noyce.«
    »Warum?«
    »Ich wollte mit ihr reden.«
    »Worüber?«
    »Über Raymond, Stella... alles, was sie vielleicht wissen könnte.«
    |411| »Hat sie dir irgendwas erzählt?«
    »Nicht wirklich.«
    »Nicht wirklich?«
    »Sie hat nichts erzählt, was ich nicht schon wusste.«
    »Zum Beispiel?«
    Ich erzählte ihm ein bisschen von dem, worüber wir gesprochen hatten – wie sie Mutmaßungen über Raymond angestellt hatte, wie sie gedacht hatte, dass er Probleme mit sich herumtrug, wie sie verstanden hatte, weshalb ich mir Sorgen um ihn machte.
    »Sie sagt, sie hat gesehen, wie er Nicole zu Luke Kemps Wohnwagen gefolgt ist«, sagte ich. »Sie hatte das Gefühl, er sei besorgt um sie gewesen.«
    »Raymond war besorgt um Nicole?«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Er hat sich Gedanken um sie gemacht. Weil sie betrunken war und nicht wusste, was sie tat... und weil Raymond wahrscheinlich nicht gefiel, wie Luke Kemp aussah.« Ich sah Barry an. »Wussten Sie, dass er verdächtigt wird, Mädchen unter Drogen zu setzen?«
    Barry nickte. »Wir gehen dem nach. War Tom Noyce heute Nacht im Wohnmobil seiner Mutter?«
    Ich sah zu John Kesey hinüber. Er machte Notizen. »Haben Sie sich schon um die ganzen Leute gekümmert, die von Kirmesplätzen verschwunden sind?«, fragte ich ihn.
    Kesey lächelte und zeigte seine nikotinfleckigen Zähne. »Wir überprüfen

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