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Black Rabbit Summer

Black Rabbit Summer

Titel: Black Rabbit Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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benebelter Blick panisch auf der Suche nach zwei anderen Jungen. Wo sind sie? Wohin sind sie gegangen? Was tun die beiden zusammen?
    Pauly
muss
es wissen.
    Er
muss
es einfach.
    Wieso?
    Weil Wes Campbell nicht mit Eric zusammen sein sollte, deshalb. Wes Campbell sollte mit Pauly zusammen sein. Wes und Eric gehören nicht zusammen. Das ist einfach nicht in Ordnung. Es ist falsch. Es ist unfair.
    Pauly weiß nicht, warum er so empfindet, er will es auch gar nicht wissen. Er weiß nur, er muss etwas dagegen unternehmen.
    |433| Deshalb schiebt er sich durch die Menge und marschiert in das Karree neben den Dixi-Klos, dann bleibt er stehen und sieht sich um. Er sieht die Kirmeslastwagen und den tuckernden Generator, er sieht die dicken schwarzen Kabel, die sich auf dem mit Müll übersäten Boden schlängeln, er sieht die harten, leeren Kapuzengesichter, die in der Dunkelheit herumhängen... nur Eric und Wes sieht er nicht. Er geht weiter in Richtung der Umzäunung, hinter der eine schwach erleuchtete Straße liegt. Pauly weiß, dass es ein Tor gibt, das auf die Straße führt. Und er läuft schneller. Er rennt jetzt – um einen Laster mit einem hohen Aufbau herum, am Zaun entlang, durch das Tor, auf die Straße... und bleibt wieder stehen, schaut nach links, schaut nach rechts, die Straße rauf und die Straße runter, auf die andere Seite der Straße... und dann sieht er sie. Sie sind gegenüber, ein Stück weiter rechts, ungefähr zwanzig Meter entfernt. Sie steigen in ein Auto. In einen Ford Focus. Die Türen stehen offen, das Innenlicht leuchtet matt. Pauly sieht, wie Wes Campbell auf der Fahrerseite einsteigt. Er sieht, dass Eric an der offenen Beifahrertür steht. Und hinten am Wagen, lässig gegen die offene Tür gelehnt und mit Eric redend, erkennt er Stella Ross.
    Sie lächelt, lacht, fährt Eric durchs Haar.
    Eric schüttelt ihre Hand ab.
    Sie lacht wieder.
    Pauly starrt sie einen Moment lang an und denkt an all die Male, die er sie heimlich im Internet angestarrt hat... dann blendet er die Bilder in seinem Kopf aus und läuft wieder los.
    »Hey, Eric!«, ruft er. »Eric! Ich bin’s...«
    Die drei Gestalten am Auto drehen sich um und starren ihn an. Sie sehen, wie er auf sie zuläuft, die Straße überquert, schreit und winkt – »Warte, Eric... warte mal eben, warte |434| auf mich!«
    Wes Campbell sagt: »Scheiße... was will denn das kleine Arschloch hier? Schnell, steigt ein.«
    Eric und Stella steigen in den Wagen, schlagen die Türen zu und brüllen Wes an, er soll sich beeilen, aber Pauly ist jetzt fast da und Wes begreift plötzlich, was das bedeutet.
    »
Mach
schon, Wes!«, drängt Eric. »Lass den Motor an!«
    Wes schüttelt den Kopf. »Keine Chance. Er hat uns gesehen. Wenn wir ihn stehen lassen, quatscht er.«
    »Mitnehmen können wir ihn aber nicht.«
    »Was sollen wir sonst tun?«
    »Scheiße«, sagt Eric und starrt Pauly wütend entgegen, der auf sie zuläuft und am Wagen stehen bleibt. »Dämliches Arschloch«, formuliert er stumm mit den Lippen durch die Scheibe.
    »Was?«, fragt Pauly und grinst Stella an.
    Stella schaut mit angewidertem Gesicht zurück. »Was ist
das
denn?«, sagt sie, als wäre Pauly eine Art wandelnde Krankheit.
    »Das ist Pauly«, sagt Eric. »Pauly Gilpin. Der war mit uns auf der Schule, erinnerst du dich?«
    Stella schüttelt den Kopf und verzieht das Gesicht.
    Pauly hämmert gegen die Scheibe. »Wo wollt ihr hin, Wes? Was habt ihr vor?«
    »Lass ihn einsteigen«, seufzt Wes.
    »Nein«, sagt Stella. »Der versaut doch alles.«
    »Er versaut’s, wenn wir ihn
nicht
einsteigen lassen.«
    »Verdammt«, blafft Stella. »Ich hab’s euch doch gesagt. Niemand sonst. Ich hab es euch
gesagt
. Wieso kannst du ihn nicht über den Haufen fahren oder irgendwas in der Art?«
    »Ja, klar«, sagt Wes, »ist auch
total
unauffällig, wenn ich |435| ihn über den Haufen fahre.
«
Er dreht sich in seinem Sitz um und sieht Stella an. »Jetzt mach schon die Tür auf und lass ihn rein. Je länger wir hier rumstehen, desto größer ist die Gefahr, dass uns irgendwer sieht.«
    »Warum kann er nicht vorn sitzen?«
    »Verdammte Scheiße, Stella – jetzt mach endlich diese beschissene Tür auf!«
    Stella seufzt und öffnet unwillig die Tür. Als Pauly sich in den Wagen duckt, rutscht sie über den Sitz, so weit wie nur möglich weg von ihm.
    »Hi«, sagt Pauly zu ihr und grinst wie ein Schneekönig.
    Sie antwortet nicht.
    Eric dreht sich um und sieht ihn an. »Was willst du, Pauly?«
    »Nichts,

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