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Black Rabbit Summer

Black Rabbit Summer

Titel: Black Rabbit Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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warten, doch es interessiert ihn auch nicht. Er fühlt sich wohl hier im Keller, in dem von Taschenlampen erleuchteten Dreck, wo er auf einer Holzkiste hockt, seinen Psycho-Wodka trinkt und den Industriemüll um sich herum anschaut – die verfallenen Maschinen, die verrotteten Holzbohlen, die Berge Gerümpel, die schweren rostigen Eisenträger... er ist zufrieden mit allem. Die Luft ist kühl, in seinem Kopf schwirrt es, die Haut kribbelt... er ist mit Stella Ross zusammen in einem Keller. Was könnte er sich Besseres wünschen? Ich meine, sieh sie dir an, wie sie da drüben an der Wand steht und mit Eric redet ... sie schmollt, posiert, zeigt, was sie hat. Das ist sogar besser als die Fotos, die Pauly so gut kennt, die aus dem Internet, die bei ihm zu Hause an der Wand. Dieses wunderbare Ding da drüben ist nicht in einem Computerbildschirm eingesperrt und auch nicht an die Wand gepinnt – es steht da leibhaftig. Bewegt sich, atmet, bebt – jeder Teil von ihr. Der flache Bauch, die Haut, die Lippen, die Beine, die Augen, der Hals, die Brüste, ihre Unterwäsche, die sie immer wieder sexy hervorblitzen lässt...
    Jesses
, denkt Pauly.
    |445|
Maria.
    Das TCI lässt ihn innerlich glühen, putscht ihn auf... er spürt das Brausen seines Blutes in jeder Körperzelle.
    »Was glotzt du so?«, sagt Stella zu ihm.
    »Was?«
    »Hast du nichts Besseres zu tun, als meine Titten anzustarren?«
    Pauly blinzelt, hebt den Blick zu ihrem Gesicht. Sie starrt ihn an, die Hand auf der Hüfte, den Körper halb zu ihm gewandt.
    »Ich hab nicht...«, murmelt er und steht auf. »Ich hab nicht gestarrt...«
    »Ja, klar«, sagt sie und wendet sich ihm jetzt ganz zu. »Ich weiß, woran du denkst.«
    Pauly hofft, es ist zu dunkel, als dass man sieht, wie er rot wird. »Ich denk an gar nichts.«
    »Nein?« Ihr Blick springt nach unten, genau zwischen seine Beine. »Da hab ich aber einen andern Eindruck.«
    Pauly beginnt jetzt zu halluzinieren, und als er Stella anschaut, sieht er ihren Kopf aus Fleisch und Blut auf einem nackten Körper aus Papier, dann springt das Bild plötzlich um und er sieht ihren Papierkopf mit dem Schmollmund auf dem kaum bekleideten Körper aus Fleisch und Blut.
    Er grinst in sich hinein.
    »Mehr als davon träumen kriegst du wohl nicht hin, was?«, fragt Stella und bewegt sich auf ihn zu.
    »Hä?«
    Sie fährt sich über die Lippen, legt ihre Hände auf die Hüften, posiert, spitzt die Lippen, macht ihn heiß. »Willst du’s nicht mal in echt probieren?«, fragt sie heiser.
    »Was probieren?«
    |446| »Na, das anfassen, wovon du immer geträumt hast...« Sie zwinkert ihm zu. »Mach’s doch mal, geh ran.«
    Pauly atmet jetzt schwer, versucht sich zusammenzureißen. Aber er weiß, er will sich nicht zusammenreißen.
    »Komm her«, sagt Stella.
    »Ich?«, fragt Pauly dümmlich.
    »Ja, du. Komm her.«
    Er bewegt sich vorsichtig auf sie zu und rechnet halb damit, dass sie ihn auslachen wird. Aber das tut sie nicht. Sie steht nur da, eine flirrende Fantasie im Dunkel des Kellers, die unschuldig in seine Augen blickt. Pauly kommt noch näher, der Mund staubtrocken, der Körper entflammt, das Herz wummert.
    »Keine Angst«, sagt Stella kindlich. »Ich beiß dich nicht.« Ihr Gesicht ist jetzt ein Bild jungfräulicher Unschuld. Sie sieht aus wie ein schüchternes kleines Kind – den Kopf leicht zur Seite gelegt, die Hände vorn sittsam verschränkt – und sie weiß, dass Pauly dem nicht widerstehen kann.
    Und er kann’s nicht.
    Er bleibt vor ihr stehen, sein Körper zittert.
    »Näher«, flüstert sie.
    Er schiebt sich vorwärts, bis sich ihre Gesichter beinahe berühren. Er spürt die Hitze ihres Atems auf seinen Lippen. Er spürt ihre Arme an seiner Brust, die federleichte Berührung ihrer regungslosen Hände... da unten. Er ist verlegen, aber das macht ihm nichts aus. Das ist es. Er beugt sich zu ihr hin, seine Lippen zittern... und sein Herz hört auf zu schlagen, als er spürt, wie sich ihre Hände bewegen. Für einen Moment erstarrt er, wartet atemlos auf die unmögliche Berührung ...
    Und dann legt Stella den Mund an sein Ohr und flüstert:
    |447| »In tausend Jahren nicht.«
    Und einen Augenblick später explodiert ein abscheulicher Schmerz zwischen seinen Beinen, er krümmt sich vor Qual, sinkt in die Knie, stöhnt und ächzt, die Augen feucht, die Hände verzweifelt an der Stelle, die so wehtut. Verdammt, es ist der schlimmste Schmerz auf der Welt... unerträglich, ungeheuerlich. Es tut so grauenhaft

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