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Black Rabbit Summer

Black Rabbit Summer

Titel: Black Rabbit Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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ihr die Klamotten ausgezogen.« Pauly blinzelte. »Ich glaub, es hat ihm nichts bedeutet, verstehst du... es war ja nicht so, dass er sie
sehen
wollte oder irgendwas. Er hat ihr nur einfach die Sachen ausgezogen und dann... ich weiß nicht. Ich war inzwischen ziemlich von der Rolle. Ich wusste nicht... ich war bloß... was weiß ich.« Er zuckte die Schultern. »Ich hab nicht mehr viel gemacht. Eric und Wes haben sie in den Fluss befördert. Wes hat den Wagen angesteckt... im Kofferraum lag ein Kanister Benzin. Und das war’s dann so ziemlich, echt.«
    »Wer hat das Blut an den Wohnwagen geschmiert?«
    »Wes. An Stellas Shirt war ein bisschen was. Das hat er auf dem Wohnwagen verteilt und dann die Sachen von ihr ins Gebüsch geworfen.«
    »Wieso?«
    »Wes ist raffiniert. Er weiß, was er macht.«
    »Meinst du?«
    Pauly schüttelte den Kopf. »Es hatte nichts mit Wes zu tun. Die ganze Sache... es ging bei dem Ganzen nur um Eric und Stella. Wes hat bloß helfen wollen.«
    »Wie ist Erics Halskette in Stellas Hosentasche gekommen?«
    »Was?«
    »Die Polizei hat eine gerissene Halskette in Stellas Hosentasche gefunden. Sie haben sie mir gezeigt. Ich glaub, es war eine von Nics, die Eric sich ausgeborgt hat.«
    Pauly runzelte die Stirn. »Sie war in Stellas Tasche?«
    »Ja.«
    Er zögerte. »Sie muss sie ihm beim Kämpfen vom Hals ge |452| rissen haben –«
    »Du hast aber nichts von einem Kampf gesagt.«
    »Nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Eric ist rückwärts in Stella reingestolpert, hat ihr ins Gesicht geschlagen und dann ist sie umgefallen und mit dem Kopf gegen den Eisenträger geprallt.« Ich sah Pauly an. »So hast du’s mir doch erzählt, stimmt’s?«
    »Ja...«
    »Wann also hat sie ihm die Kette weggeschnappt?«
    »Weiß nicht... vielleicht hat sie sie im Fallen gegrabscht.« »Und wann hat sie sie in die Hosentasche gesteckt?«
    Er zuckte die Schultern. »Nachdem sie gestürzt ist, denk ich mal.«
    »Du hast gesagt, sie hat sich nicht mehr gerührt, nachdem sie gestürzt war.«
    »Vielleicht hab ich es ja nicht ganz richtig mitgekriegt...« »Ach so. Und jetzt versuchst du mir zu erzählen, dass sie
nicht
sofort tot war?«
    Pauly starrte mich wütend an. »Ich war betrunken, okay? Ich war hackedicht, verdammt noch mal... mein scheiß Kopf, verstehst du? Ich kann mich nicht mehr an
alles
erinnern.«
    »Ja, schon gut«, sagte ich, um ihn zu beruhigen. »Ich will das Ganze ja nur auf die Reihe bringen, das ist alles.«
    Er starrte jetzt wieder zu Boden.
    »Und Raymond?«, fragte ich.
    »Was ist mit Raymond?«
    »Hatte er irgendwas damit zu tun?«
    »Nein.«
    »Gar nichts?«
    |453| »Nein.«
    »Er war nicht mal da?«
    »Nein.«
    »Hast du ihn noch mal gesehen, nachdem du auf die Kirmes gekommen bist?«
    Pauly rieb sich die Augen.
    »Hast du ihn
gesehen
, Pauly?«
    »Wen?«
    »Raymond.«
    Pauly schüttelte den Kopf. »Du erzählst das mit Stella doch keinem, oder?«
    »Keine Ahnung...«
    Er riss die Augen auf. »Wie meinst du das? Du hast gesagt, du wirst es nicht... du hast gesagt... fuck, Mann, du hast es
versprochen

    »Ich hab gelogen.«
    Sein Kopf schlug von einer Seite zur andern. »Nein... nein, nein, das kannst du nicht machen... du
kannst
doch nicht –«
    »Okay, beruhig dich. Ich hab ja nicht gesagt, dass ich es tu.«
    »Du hast dir die Hand aufs Herz gelegt.«
    »Hör zu«, sagte ich geduldig, »wenn ich der Polizei nicht erzähl, was passiert ist, und sie es auch nicht von selbst rausfinden, dann werden sie glauben, es war Raymond.«
    »Na und?«
    Ich starrte ihn an, für einen Moment sprachlos.
    Er starrte zurück, seine Augen leuchteten vor verzweifelter Hoffnung. »Ich mein, es ist doch nur
Raymond
, verdammt noch mal... Scheiße, wen kümmert’s? Wahrscheinlich ist er sowieso tot.« Pauly grinste. »Und selbst wenn |454| nicht... also, für ihn macht’s doch keinen Unterschied, ob er eingelocht wird dafür, oder?«
    »Wieso nicht?«
    »Komm schon, Pete, wir reden von Ray, dem Durchgeknallten ...« Pauly grinste wieder und tippte sich dabei an die Schläfe. »Wenn sie rausfinden, wie fertig der ist, stellen sie ihn nicht mal vor Gericht. Die stecken ihn bloß in so eine Psychoanstalt und stopfen ihm den Kopf mit Tabletten voll. Der kommt schon klar. Ich mein, Scheiße, der hat doch eh keine große Zukunft, oder? Was hat der denn zu erwarten? Niemand gibt
dem
doch einen Job, oder? Der verbringt den Rest des Lebens zu Hause bei seinen beschissenen Eltern und redet den ganzen Tag lang mit

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