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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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wenn er gewusst hatte, dass Kaufman gelegentlich fragwürdige Methoden einsetzte, um an Informationen zu kommen, hatte er nicht mit den Ereignissen gerechnet, an denen er nun beteiligt war: Feuergefechte mit Toten, Geiselnahme. Lang wusste sehr wohl, dass sein eigenes Ego, seine Gier und sein Mangel an Moral ihn zu einem leichten Opfer gemacht hatten, aber so etwas wie hier hatte er nicht annähernd erwartet.
    Dennoch, was blieb ihm an diesem Punkt noch anderes übrig? Ohne Zweifel würde jeder Versuch auszusteigen, zu einem unerfreulichen Ende führen. Nein, dachte er, es wäre töricht, Kaufman in die Quere zu kommen, und ganz gewiss würde er es nicht hier im Urwald tun, umgeben von Mördern und Schlägern. Lang war Realist, zumindest in dem Sinn, dass er wusste, was nötig war, um zu überleben, und im Augenblick hieß das zu tun, was man ihm befahl, und darauf zu vertrauen, dass Kaufman ihn brauchte, um die Entdeckungen dieses Projekts zu analysieren. Wenn er erst einmal in den Staaten zurück war, würde er vielleicht anders handeln, aber im Moment würde er sich den Notwendigkeiten beugen, und falls Leute auf der Strecke blieben, war es okay, solange er nicht unter ihnen war.
    Er wandte sich an Susan. »Wie weit noch?«
    Sie starrte ihn ausdruckslos durch das Plastik ihrer Gasmaske an. »Woher soll ich das wissen?«
    Natürlich konnte sie es nicht wissen. Es war eine dumme Frage gewesen. Wieso zum Teufel redete er überhaupt mit ihr? Er setzte sich schlitternd und gebückt wieder in Bewegung, und seine Oberschenkel brannten, bis er in einen offenen Raum hinaustrat, in eine gigantische Höhle. Die Decke stieg an, bis sie außer Sicht war, und die Seitenwände liefen links und rechts auseinander. Es war wie in einem dunklen, leeren Stadion. Die ehrfürchtigen, staunenden Ausrufe der Gruppe bildeten ein Echo, während ihre Lampenstrahlen matt über ferne Wände glitten.
    Direkt vor ihnen lag ein breites Becken mit absolut ruhigem, kristallklarem Wasser, ein kleiner See, der sich vielleicht fünfhundert Meter weit durch die Höhle erstreckte. Dahinter schien es wieder festen Grund zu geben.
    Lang zog ein Niederfrequenzfunkgerät aus dem Gürtel. Dieses war weit besser als normale Funkgeräte dazu geeignet, Hindernisse zu durchdringen. Die Marine benutzte ein ähnliches System, um mit U-Booten in Hunderten Metern Tiefe zu kommunizieren. Lang und Kaufman hofften, das orangefarbene Gerät mit der langen Antenne war stark genug, um ein Signal durch den Fels zu schicken. »Wir sind am Eingang zur Haupthöhle«, sagte er und hielt den Sprechknopf gedrückt. »Sie ist zu einem großen Teil mit Wasser gefüllt.«
    Kaufmans Antwort kam nur bruchstückhaft an. »Verstanden, Sie … große …füllt mit …ser.«
    »Richtig«, erwiderte Lang. Es gab keine Antwort. Er wusste nicht, ob Kaufman ihn gehört hatte. Es spielte keine Rolle. Sie würden weitergehen, ihre vorläufige Erkundung abschließen und dann machen, dass sie wieder nach oben kamen.
    Im Rahmen dieser Erkundung filmte Lang die Umgebung mit seiner Kamera, führte mehrere Tests mit einer Reihe von Geräten durch und wiederholte seine Schwarzlichtuntersuchungen. Da er nichts von Interesse fand, blickte er über das Wasser zu einem erhöhten Bereich auf der anderen Seite. Ihr Licht reichte kaum so weit, aber das Ufer sah flach und eben aus, anders als der Rest der Höhle. »Wir müssen einen Weg dort hinüber finden«, sagte er. »Oder wir brauchen ein Boot.«
    Eine rasche Erkundung förderte einen Pfad auf der rechten Seite des Sees zutage. Und sie folgten ihm. Er verlief größtenteils direkt am Ufer des Sees, mit gelegentlichen Schlenkern durch einen Wald von Stalaktiten und anderen Formationen, die wie riesige Pilze aus nassem Stein wirkten. Hinter diesen Felsformationen wandte sich der Weg zum See zurück und verlief als schmaler Streifen direkt am Ufer. Nicht weit vom gegenüberliegenden Ufer schließlich führte er über eine kleine Bucht des Sees auf einem offenbar von Menschen geschaffenen Damm. Auf der rechten Seite des Damms lag eine wabenartige Anordnung kleiner Tümpel. Auf der linken Seite befand sich der See.
    Lang filmte alles. »Ich zähle sieben Tümpel.«
    Die runden Becken maßen etwas mehr als drei Meter im Durchmesser. Sie waren durch Mauern von derselben Höhe wie der Damm voneinander abgetrennt. Der Wasserspiegel war in allen sieben Bassins gleich hoch, aber ein gutes Stück höher als der Spiegel des Sees. Lang wusste nicht, was das

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