Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
Vom Netzwerk:
betrat den Damm, suchte den See ab und drehte ihm dann den Rücken zu. Verhoven bezog am Ende des Damms Stellung und hielt sich für den Fall bereit, dass Hawker von hinten aus dem See angegriffen wurde.
    Hawker trat an das erste Becken, feuerte zwei rasche Salven hinein und sprang zurück, um auf eine Reaktion zu warten.
    Die Schüsse hallten in schwächer werdenden Wellen durch die Höhle, aber nichts geschah. Ein Becken erledigt, blieben noch sechs.
    Hawker wiederholte die Prozedur bei den anderen Becken, bis die ganze Wabenanordnung gesichert war. Offenbar waren die Becken leer.
    Er trat vom Damm und inspizierte rasch das unmittelbar ringsum liegende Gebiet. Dann gab er das Zeichen, dass alles okay war.
    »Merkwürdige Formation«, sagte McCarter. »Sieben Becken. Ich frage mich – sieben Höhlen, sieben Schluchten …«
    Danielle verstand, was er meinte. »Und ein Ort mit bitterem Wasser«, sagte sie.
    Hawker richtete seinen Lampenstrahl über den Platz und in die Höhle dahinter. Auf der Vorderseite, vom See begrenzt, erstreckte sich der Platz rund siebzig Meter weit und endete an der Rückseite direkt an der Höhlenwand. Auf der am nächsten gelegenen Seite lagen der Damm, die Becken und weitere offene Höhlen. Auf der gegenüberliegenden Seite schien der unterbrochene Pfad in einen tieferen Teil der Höhle zu führen. Hawker nahm an, dorthin würden sie gehen müssen.
    Er richtete den Strahl zurück über den Platz, zu dem Pfad, auf dem sie gekommen waren. Er hielt inne. Die soeben noch spiegelglatte Oberfläche des Sees war gekräuselt. Seine Augen schossen hin und her, während er den Lampenstrahl durch die Tiefen der Höhle und wieder zurück auf das Wasser schwenkte.
    »Was ist?«, fragte Danielle.
    »Das Wasser ist aufgewühlt«, sagte er. »Da drin ist etwas.«
    Die eingetrockneten Blutflecke auf dem Stein zeigten an, dass beide Opfer im offenen Teil des Platzes getötet worden waren. Kein guter Aufenthaltsort. »Kommt«, sagte er. »Wir brauchen Deckung.«
    Hawker führte sie auf die Rückseite des Platzes, wo der glatte Stein des Bodens an den rauen Naturstein der Höhlenwand stieß. Sie drückten sich an die Wand, Hawker am rechten Ende und Verhoven am linken; die weite offene Fläche des Platzes lag vor ihnen. Es war eine strategisch günstige Stelle; sie konnten nicht von hinten angegriffen werden, nur von vorn oder den Seiten, und jeder Angreifer wäre einem vernichtenden Feuer ausgesetzt.
    »Siehst du etwas?«, fragte Verhoven.
    »Nur das Wasser.«
    Verhoven wollte noch etwas sagen, hielt aber inne, als ein gedämpftes Geräusch an ihr Ohr drang, ein Scharren, ein raues Kratzen, als würde Stein über Stein schaben.
    Danielle schaltete den Geigerzähler ab, damit sie lauschen konnten.
    »Was war das?«, fragte McCarter.
    Niemand konnte es sagen. Aber ihre Lampenstrahlen kreuzten sich im Dunkeln, und ihre Blicke huschten auf der Suche nach der Quelle des Geräuschs umher.
    Da war es wieder. Ein zweimaliges langsames Scharren, dem ein merkwürdig gedämpftes Klicken vorausging.
    Die Gruppe verhielt sich vollkommen still, alle blickten angestrengt ins Dunkel.
    »Was, wenn es Susan ist?«, fragte McCarter. Er hatte mehrere Male versucht, sie über Funk zu erreichen, seit sie die Höhle betreten hatten, jedoch vergeblich. »Vielleicht gab es einen Einsturz, und sie ist eingeschlossen und versucht, mit Klopfzeichen auf sich aufmerksam zu machen. Lawinenopfer werden manchmal auf diese Weise gefunden.«
    Hawker lauschte, als die Geräusche wiederkamen. »Das ist sie nicht«, sagte er.
    »Sind Sie sicher?«, fragte McCarter. »Es könnte …«
    »Die Geräusche überlappen sich«, unterbrach ihn Hawker. »Es gibt mehr als eine Quelle.«
    Aus der Dunkelheit drangen die Geräusche jetzt leise aber unverkennbar zu ihnen: Klick, klick, kratz, kratz.
    »Woher zum Teufel kommt das?«, fragte Danielle, und ihre Blicke huschten hin und her.
    Es war eine berechtigte Frage. Durch die seltsame Akustik der Höhle schienen die Geräusche von überall gleichzeitig zu kommen. Klick, klick …
    Hawker achtete nicht auf sie und suchte mit grimmiger Miene sein Blickfeld ab. Er wusste, Verhoven würde das Gleiche tun. So gewappnet und mit dem Rücken zur Wand, waren sie in einer günstigen Position. Irgendetwas pirschte sich da draußen an sie heran, es kam vom Seeufer her oder aus den Tiefen der Höhle, aber es würde den offenen Platz überqueren müssen, ehe es zuschlagen konnte.
    »Bleibt an der Wand«, flüsterte er.

Weitere Kostenlose Bücher