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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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vorgingen: Sie wollten gar nicht alles wissen.
    Am Schluss der Anhörung wurde McCarter nach dem Antispionagegesetz von 1949 auf Geheimhaltung vereidigt, man dankte ihm herzlich für seine Dienste, und dann durfte er gehen. Seither war er im Foyer geblieben, hatte seine Zeitung gelesen und geduldig darauf gewartet, dass eine weitere Teilnehmerin des Anhörungsverfahrens ihre Zeugenaussage beendete.
    Gegen fünf Uhr wurden die Türen des Konferenzraums geöffnet, und helles Licht ergoss sich zusammen mit den herausgehenden Teilnehmern auf den Flur. Unter ihnen entdeckte er Danielle Laidlaw.
    Danielle hatte als Letzte ausgesagt. Zu ihrer großen Überraschung erachteten die Senatoren das Handeln des NRI für gar nicht so ungeheuerlich, obwohl sie in mindestens fünfzehn verschiedenen Weisen gegen amerikanisches, brasilianisches und internationales Recht verstoßen hatten.
    Einer von ihnen lobte Danielle sogar dafür, dass sie im Namen ihres Landes so tapfer gewesen war. Wie sich herausstellte, war das einzige wirkliche Problem für den Ausschuss Stuart Gibbs. Seine Gier nach der fremden Technologie war rasch in den Fokus der Debatte gerückt, und in seiner Abwesenheit wurde ihm alle Schuld aufgebürdet – wie es ja auch rechtens war. Da weder sie noch Arnold Moore von seinen illegalen Handlungen gewusst hatten, wurden sie von aller Schuld freigesprochen und zum Teil sogar belobigt.
    Nachdem die Anhörungen nun ihrem Ende zugingen und die Abschriften bereits weggeschlossen wurden, begann die Gerüchteküche zu brodeln. Es sah aus, als würde das NRI überleben, und man erwartete insgeheim die Beförderung Arnold Moores zum Direktor, wenngleich es noch nichts Schwarz auf Weiß gab.
    Danielle schüttelte den Kopf. Das war nur in Washington möglich.
    Sie hörte ihren Namen, und als sie aufblickte, sah sie McCarter vor sich. Sie lächelte. »Was macht ein netter Mensch wie Sie an einem solchen Ort?«
    »Wer sagt, dass ich ein netter Mensch bin?«, fragte er zurück und lachte über seinen Insiderscherz.
    »Ich sage es.«
    »Man hat mir gesagt, ich dürfe mit Ihnen reden, wenn Sie herauskommen, solange wir nicht über die Einzelheiten unserer Aussagen sprechen.« Er schaute zum Sitzungszimmer, dessen Türen gerade geschlossen wurden. »Sind Sie hier fertig? Oder müssen Sie noch einmal kommen?«
    »Wir sind fertig«, sagte sie. »Das war die letzte Anhörung. Und wie es aussieht, haben wir uns ganz gut gehalten.«
    McCarter sah sich nervös um, ihm schien nicht wohl zu sein in den heiligen Hallen der Macht. »Wollen wir einen kleinen Spaziergang machen?«
    Er bot ihr seinen Arm an wie ein Gentleman, Danielle akzeptierte, und sie gingen zusammen zur Eingangshalle. Ein uniformierter Wachmann öffnete ihnen die Außentür, es regnete leise. Es war Ende April, und ein milder Frühjahrssturm zog über den Nordosten, die dritte Unwetterfront, seit sie wieder zu Hause waren.
    »Schon wieder Regen«, bemerkte Danielle.
    »Ich glaube nicht, dass ich mich je wieder darüber beschweren werde«, sagte McCarter.
    Sie lächelte. »Ich auch nicht.«
    McCarter sah sie freundlich an. »Haben Sie eigentlich etwas von Hawker gehört?«
    Das Lächeln verblasste. »Kein Wort, leider. Niemand hat etwas von ihm gehört.«
    »Gibt es eine Chance, dass er nach Hause kommen kann?«
    »Ich streite immer noch mit ihnen«, sagte sie. »Aber sie versuchen, die Organisation zu retten, wie es aussieht, und sie wollen sich die Sache nicht noch schwerer machen, indem sie versuchen, Hawkers Ruf wiederherzustellen.«
    McCarter wirkte tief enttäuscht. Sie alle nahmen Anteil an Hawkers Schicksal.
    »Machen Sie sich keine Sorgen um ihn«, sagte sie. »Wenn ich richtig vermute, kippt er irgendwo da unten in der Sonne ein Bier in einem Café am Fluss, und eine schöne Frau oder mehrere helfen ihm, seine Wehwehchen auszukurieren.«
    McCarter lächelte sie an, und sie fragte sich, ob er die Eifersucht in ihrer Stimme bemerkt hatte. So oder so wechselte er das Thema.
    »Werden Sie die Sache auf sich beruhen lassen?«, fragte er.
    »Ich denke, ja«, sagte sie. »Es ist ein langer Weg von hier bis ins Herz eines befreundeten Landes, und zu finden gibt es dort sowieso nichts.«
    Die Überlebenden hatten sich darauf geeinigt, weder den Körper in der Höhle zu erwähnen noch die Möglichkeit, es könnte noch etwas anderes dort geben. Soweit sie wusste, hatten sich alle daran gehalten.
    Er sah sie an wie ein stolzer Vater. »Sie sind ein guter Mensch«, sagte er. »Ich

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