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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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haben. Und jetzt wollen Sie sie auf denselben Weg schicken. Einen Weg, von dem nie einer zurückkommt. Sie werfen ihr Leben so gut wie fort.« Moore zeigte anklagend auf Gibbs. »Es gibt bessere Methoden, die Sache anzupacken, schlauere. Je eher Sie zugeben, dass …«
    »Das reicht!« Gibbs schlug mit der Hand auf den Schreibtisch, sein Gesicht war gerötet. »Es gibt keinen anderen Weg. Es muss sein. Unser Land braucht es.«
    Es wurde still im Raum. Moore beobachtete, wie Gibbs seine Finger rieb, während er sich wieder in den Griff bekam.
    »Wissen Sie, was wir tun?«, sagte Gibbs schließlich. »Das mächtigste Land der Erde? Wir leihen uns Geld von China, damit wir die Araber für ihr Öl bezahlen können. Das tun wir. Eines Tages werden die Chinesen aufhören, uns etwas zu leihen, oder die Araber werden aufhören, uns Öl zu liefern.«
    Er schob eine Mappe beiseite und beugte sich in Richtung Moore. »Wenn dieses Ding da draußen ist, dann ist es der Schlüssel zu einer völlig neuen Welt. Wir wären unabhängig von anderen Energiequellen und verfügten über eine Vormachtstellung in der Stromerzeugung für die nächsten hundert Jahre. Kalte Fusion bedeutet unbegrenzt saubere Energie. Sie bedeutet ein Land voll sauberer, billiger Kraftwerke, aus denen Elektrizität für Autos, Lkws und Häuser fließt, ohne dass Treibhausgase oder atomarer Abfall entstehen. Und wenn wir sie besitzen, bedeutet das, dass wir nicht länger Schuldner bei einem potenziellen Feind und Bettler in den Augen eines anderen sind. Wollen Sie das in die Hände anderer fallen lassen?«
    Moore kannte diese Rede bereits. Und auch wenn er Gibbs’ Einschätzung darüber teilte, in welchem Ausmaß eine funktionierende kalte Fusion die Welt verändern würde, war er nach wie vor anderer Ansicht darüber, welche Anstrengungen nötig waren, um dieses Ergebnis zu erzielen.
    Da Moore schwieg, schnaubte Gibbs frustriert. »Genau dafür werden Sie bezahlt – dass Sie herumlaufen und Dinge einsammeln, die dem Land einen Vorsprung vor der Konkurrenz verschaffen. Nur dass es sich in diesem Fall zufällig in einem Loch in der Erde befindet, anstatt irgendwo in einem Labor. Und es ist außerdem zufällig eine große Sache, das Manhattan-Projekt unserer Zeit, und das gebe ich nicht auf, aber wir können verdammt noch mal da unten nicht eine Armee herumtrampeln lassen, oder?«
    »Nein«, sagte Moore ruhig. »Aber Sie können mich zurückschicken, bevor noch etwas schiefgeht.«
    Gibbs war niemand, der sich durch Argumente oder Überredung umstimmen ließ; er grub sich aus Stolz dann nur noch tiefer ein. Moore wusste das, aber er hatte sich nicht zurückhalten können. Er sah, wie der Direktor die Aktenmappe nahm und sie schloss. Die Diskussion war vorbei.
    »Sie wollen das nicht für mich tun?«, sagte Gibbs. »Schön, dann lassen Sie es.« Er beugte sich vor, die tief liegenden Augen und hohlen Wangen wirkten auf einmal bedrohlich und bösartig. »Aber Sie werden nicht zurückgehen, und Ihre Partnerin ist immer noch da unten. Und sie wird in Gefahr sein, bis wir herausfinden, wer uns nachstellt.«
    Moore hielt seinem Blick stand, aber er konnte nichts sagen. Er starrte den Direktor schweigend an und sah, wie das schiefe Lächeln zurückkehrte – die Abmachung war perfekt.

Neuntes Kapitel
     
    Professor Michael McCarter verließ mit Susan Briggs und William Devers an seiner Seite den Dienstbotenaufzug. Sie betraten einen schmalen, winkligen Flur, der unter dem Hotel zu dem von Danielle gewählten Besprechungszimmer führte. Rohre und Elektrokabel liefen an der Decke entlang, und nackter Beton bildete den Boden. Eine merkwürdige Umgebung, über die sich McCarter im Stillen wunderte. Aus seiner Verwunderung wurde Sorge, als sie an einem untersetzten Mann mit Funkknopf im Ohr vorbeikamen, unter dessen dunkler Windjacke sich deutlich eine Waffe abzeichnete.
    Der Mann winkte sie um die Ecke zu ihrem Ziel.
    »Security«, sagte Devers. »Die haben wir immer dabei, wenn wir im Ausland sind. Erinnern Sie sich noch an diese Sache in Russland, von der ich erzählt habe? Da folgte uns eine Bande ehemaliger Fallschirmspringer. Sie dünsteten Wodka- und Körpergeruch aus, und die meisten hatten keine Zähne.«
    Susan lachte. »Krass.«
    »Das war es«, sagte Devers. »Die zahnärztliche Versorgung in der Roten Armee war wohl nicht die beste.« Er drehte sich um und studierte den Mann hinter ihnen. »Wir werden sehen, wie sich die Jungs hier machen.«
    McCarter warf

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