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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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bis von oben neue Befehle der CIA kamen und Hawker beschloss, sie nicht zu befolgen. Diese Entscheidung hatte sie entzweit, sie hatte Hawker auf Kollisionskurs mit allen Leuten gebracht, die er kannte, und aus Freunden Feinde gemacht. Verhoven hatte sogar eine kleine Rolle bei Hawkers Gefangennahme gespielt, aber dann war alles außer Kontrolle geraten, was zu Leid bei allen Beteiligten und schließlich zu Hawkers vermeintlichem Tod geführt hatte.
    Nicht lange danach hatte Verhoven erfahren, dass Hawker lebte und auf Rache sann. Überzeugt, dass er auf der Liste stand, hätte Verhoven nicht gedacht, sie könnten sich noch einmal begegnen, ohne dass einer von ihnen im nächsten Moment tot sein würde. Und doch standen sie hier mitten im Amazonasgebiet und unterhielten sich, anstatt zu schießen.
    »Du konntest dich ja nicht ewig verstecken«, sagte Verhoven schließlich. »Nicht vor dem, was du fürchtest.«
    Hawker sah ihn merkwürdig an. »Und was soll das sein?«
    »Du fürchtest dich vor dir selbst, Hawk. Du kannst dich vor deinem Schicksal verstecken, so viel du willst, aber es findet dich, warum sonst wären wir beide hier?«
    Hawker sah ihn böse an; es war ein Blick, der tiefen Hass ausdrückte. Die Wahrheit hatte diese Wirkung auf Menschen.
    »Unsere Zeit wird kommen«, sagte Hawker. »Aber nicht hier und jetzt.«
    Das war es also, dachte Verhoven. Hawker war herausgekommen, um die grundlegenden Regeln zu klären; es sollte ihm recht sein. Er sah den Piloten an. »Hier draußen ist alles okay, Hawk. Geh wieder in dein Zelt.«
    Hawker wies mit einem Kopfnicken in Richtung Wald. »Halt die Augen offen. Ich sage dir, wir sind nicht allein.«
    Hawker machte kehrt, um ins Lager zurückzugehen, hielt aber inne, als ein paar Nachtvögel aufflogen und kreischend über sie hinwegzogen. Der Lärm übertönte ein zweites Geräusch, ein Rascheln in den Bäumen, aber beide Männer spürten es.
    Hawker ging in die Hocke.
    Verhoven suchte den Urwald mit dem Fernglas ab. Er sah nichts, aber wieder schwankten die Äste. »Irgendwas hat sich weiter nach oben verzogen«, sagte er und versuchte vergeblich, es aufzuspüren.
    Eine Sekunde später zerriss Gewehrfeuer die Nacht. Im Süden wurde geschossen.
    »Wer ist dort unten?«, fragte Hawker.
    »Bosch«, erwiderte Verhoven. Einer seiner Männer.
    Dann raste aus dieser Richtung etwas durch den Wald auf sie zu. Verhoven hob sein Gewehr.
    Zwei Eingeborene brachen aus dem Unterholz, sie rissen die Augen entsetzt auf, als sie Verhoven und Hawker sahen.
    Verhoven legte auf sie an, aber Hawker stieß den Lauf seines Gewehrs zur Seite. Die Kugel drang in lose Erde.
    Die Eingeborenen sausten davon.
    »Verdammt«, rief Verhoven.
    Hawker war bereits aufgesprungen und stürmte den Eingeborenen hinterher.
    Wütend folgte ihm Verhoven. »Wohin rennst du, verdammt noch mal?«
    »Wir müssen mit ihnen reden«, rief Hawker.
    Verhoven hatte Mühe, Hawker nicht aus den Augen zu verlieren. »Wieso, zum Teufel?«, rief er und wich einem Baum aus.
    Hawker rief etwas zurück, ohne sein Tempo zu verringern, und Verhoven verstand die Worte nicht. Er hörte die Eingeborenen weiter vorn durch das Gebüsch brechen. Für einen Moment bekam er Hawker zu Gesicht. Und dann war der Mann plötzlich verschwunden.
    Ehe er anhalten konnte, ereilte Verhoven dasselbe Schicksal. Der Boden gab unter ihm nach, und er fiel in Dunkelheit. Er krachte gegen einen modrigen Erdwall, stürzte rückwärts und landete spritzend in einem halben Meter Schlamm und Wasser.
    Er blickte sich um, sah jedoch nichts; die Dunkelheit war vollkommen. Nur ganz oben, etwa zehn Meter über ihm, zeichnete sich ein Rechteck aus hellerem Schwarz ab.
    Sie waren in eine Grube gestürzt, eine Falle. Er stand unbeholfen auf, der Schlamm schmatzte unter seinen Füßen, und das Wasser stank faulig, aber beides hatte ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.
    »Hawk«, rief er. »Bist du hier unten?«
    »Leider«, antwortete Hawker, und es klang, als hätte er Schmerzen.
    Verhoven drehte sich zum Geräusch von Hawkers Stimme um, das Wasser schwappte um seine Knie. »Bete, dass es dunkel bleibt, Freundchen, denn wenn ich dich sehe, bringe ich dich um.«
    »Weshalb?«
    »Weil du schuld bist, dass ich in diesem Loch sitze.«
    Er hörte Wasser plätschern, wo sich Hawker in der Dunkelheit bewegte. »Wenn du nicht versucht hättest, die Kerle zu erschießen, hätten wir mit ihnen reden können.«
    »Wenn dich jemand auf diese Weise angreift, schießt du zuerst

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