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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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und stellst dann Fragen.«
    »Sie haben nicht angegriffen«, erwiderte Hawker. »Sie haben in die Bäume hinaufgeschaut und etwas gejagt. Auf uns sind sie nur durch Zufall gestoßen.«
    Verhoven verstummte, als ihm klar wurde, dass Hawker recht hatte. Er bewegte sich nach rechts und stieß gegen etwas. Er berührte es mit der Hand und erkannte, dass es sich um den Kadaver eines toten Tiers handelte. Er wich zurück. »Anscheinend sind wir nicht die Einzigen, die in diese …«
    Die Worte erstarben auf Verhovens Lippen. Er glaubte, etwas gehört zu haben, das sich in der Grube bewegte, in der entgegengesetzten Richtung. Er drehte sich leicht und rührte das Wasser dabei auf.
    »Beweg dich nicht«, flüsterte er. »Hier unten ist noch etwas.«
    Verhoven kauerte sich nieder, die Nase dicht an dem stinkenden Morast, und schaute angestrengt. Die Grube war eindeutig als Falle konzipiert, und jedes Tier, das mit ihnen hier hereingefallen war, konnte gefährlich sein. Er bewegte sich langsam nach einer Seite und tastete nach der Wand der Grube, bis er daranstieß.
    Ein tiefes, fast unhörbares Knurren drang aus der Dunkelheit an sein Ohr, wie das kehlige Grollen aus der Tiefe eines Krokodilrachens. Das Geräusch klang angestrengt, ein tiefer, schwerer Bass, beinahe unterhalb des menschlichen Hörvermögens.
    Was verursachte dieses Geräusch? Ein Kaiman, eine große Schlange vielleicht? Pythons erzeugten angeblich ein tiefes Knurren in ihren Eingeweiden. Oder sogar ein Jaguar? Verwundet und geschwächt am Boden der Grube, konnte er immer noch mit einem einzigen Prankenhieb töten.
    Verhoven wich vor dem Geräusch zurück.
    »Ich habe ein Signalfeuer«, flüsterte Hawker.
    Verhoven blieb stehen und vergewisserte sich, dass er schussbereit war. »Zünd es an.«
    Hinter ihm flammte die Signalfackel auf und erhellte unter dem Zischen des Phosphors die Dunkelheit. Im ersten Moment schmerzten Verhovens Augen. Vor ihm war nichts, nur schmutziges Wasser und die schlammigen Wände der rechtwinkligen Grube. Er sah etwas links von sich an der Wand hängen. Es sprang fauchend, mit aufgerissenem Maul auf sein Gesicht zu.
    Verhoven wich zurück und feuerte. Er prallte gegen Hawker, und die Signalfackel fiel in die Brühe. Das Licht verschwand, als der brennende Stab von dem schlammigen Wasser verschluckt wurde.
    Hastende Geräusche kamen auf ihn zu. Verhoven gab drei Schüsse in diese Richtung ab.
    Er spürte Krallen, und dann stieß sich etwas ab, benutzte ihn als Trittstufe und warf sich die Wand hinauf. Die Signalfackel kam wieder an die Oberfläche, und Verhoven erhaschte einen Blick auf ein Wesen, das an der Wand der Grube emporkletterte. Er feuerte, als es über den Rand stieg, und traf es, sodass es nach vorn in die Dschungelnacht geschleudert wurde. Das Ding kreischte vor Schmerzen.
    Hawker klaubte die Signalfackel aus dem Wasser, und die Sicht besserte sich. Verhoven suchte die Grube von oben bis unten und nach allen Seiten mit den Augen ab.
    Sie waren allein.
    Hawker fiel nach hinten, er schüttelte sich vor Lachen.
    »Was ist so komisch, verdammt noch mal?«
    »Das war slapstickreif.« Er brachte die Worte kaum heraus. »Und du hast uns einen Affen zum Abendessen geschossen.«
    Verhoven hatte das Ding nicht gut genug gesehen, um sagen zu können, was es war, aber die Größe stimmte etwa – rund zwanzig Kilo. Und ihm fiel sonst kein Wesen ein, das so gut klettern konnte. Einen Moment lang war es ihm beinahe peinlich, einen kleinen Affen mit einer AK-47 weggepustet zu haben. Andererseits konnte einen ein ausgehungerter, in die Enge getriebener Affe übel zurichten, auch wenn es keine lebensgefährliche Situation war.
    »Besser, als wenn er uns verspeist«, antwortete er.
    Während Hawker weiter lachte, fischte Verhoven sein Funkgerät hervor. Zum Glück war es wasserdicht, wie alles, was sie an elektronischer Ausrüstung mitgebracht hatten. Er schaltete es ein, schilderte einem seiner Männer, was passiert war, und wies ihn an, einen Rettungstrupp mit Seilen zu schicken. Als er zu Ende gesprochen hatte, tippte ihm Hawker auf die Schulter und zeigte auf eine der Wände; er hielt das Signalfeuer in die Höhe, damit sie mehr Licht hatten.
    Der mittlere Teil der Wand schien aus Stein zu sein. Er war mit Schlammbrocken bedeckt, aber selbst in dem flackernden Licht war unter dem Schlamm ein Gesicht erkennbar. Ein Gesicht, das in den Stein gemeißelt war. Um dieses Gesicht herum waren andere Zeichen angebracht, Hieroglyphen, die jenen

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