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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Lawine ausgelöst. Nicht weit vom oberen Rand kam er an ein Gewirr von Ranken, die wie ein Wasserfall über die Steilwand hingen. Im schwindenden Licht schwang McCarter seine Machete, und die Ranken fielen herab. An ihrer Stelle starrten ihn zwei leere Augenhöhlen aus einem fleckigen braunen Menschenschädel an. Er trat einen Schritt zurück.
    »Na, das ist doch mal was«, sagte Polaski staunend.
    »Nicht wahr«, sagte Susan. »Nicht zu glauben, dass wir es gefunden haben.«
    McCarter sah sie an. Er hatte schon begonnen, alles für eine große Zeitverschwendung zu halten. »Und wenn man bedenkt, dass Sie stattdessen in Paris sein könnten.«
    »Und meiner Mutter zuhören, wie sie sich über Klamotten auslässt«, sagte sie. »Nein danke. Da ist es hier viel besser.«
    McCarter wandte sich wieder den Ranken zu und hackte ein weiteres Stück frei. Neben dem ersten Schädel tauchte ein zweiter auf, dieser mit gebrochenem Jochbein und fehlendem Unterkiefer, und daneben war noch einer. Die Schädel waren in eine Steinmauer gesetzt und irgendwie so eingespreizt und befestigt worden, dass sie an Ort und Stelle blieben.
    Susan und Polaski traten zurück, während McCarter wieder und wieder die Machete schwang und mit jedem Hieb weitere Schädel zutage förderte. Er hörte auf, als seine Schulter zu schmerzen begann, und fragte sich, wann er so außer Form gekommen war.
    »Jetzt, da wir unseren Claim abgesteckt haben«, sagte er schwer atmend, »kann jemand die anderen holen.«

Fünfzehntes Kapitel
     
    Nach einer Feier mit einer Flasche Champagner und wiederholten Trinksprüchen kehrte Ruhe im Lager ein. Pik Verhoven hielt Wache; er deckte die Nordseite des Lagers ab, während einer seiner Männer siebzig Meter flussabwärts die Südseite sicherte.
    Für den Fall, dass sie ein dauerhaftes Lager einrichten würden, hatte Danielle alle mögliche Ausrüstung versprochen: Bewegungsmelder, Wärmesensoren und andere elektronische Hilfsmittel – Dinge, die an einem Ort wie dem Regenwald häufig im entscheidenden Moment ausfielen. Verhoven hatte geäußert, er habe mehr Vertrauen in ein Rudel ausgebildeter Hunde, und Danielle hatte auch diese versprochen, aber bis dahin würden Verhoven und seine Männer das Lager auf die althergebrachte Art bewachen, indem sie Tag und Nacht den Urwald beobachteten. Es war leicht verdientes Geld für eine Truppe, die an Nahkampfeinsätze gewöhnt war.
    Verhoven und seine Männer waren Söldner im wahrsten, härtesten Sinn des Wortes. Alle fünf waren Angehörige der früheren South African Special Forces, die es in den Jahren nach der Apartheid ins Ausland verschlagen hatte. Unter Verhovens Führung waren sie zu einer gefragten Truppe geworden. Zu ihren Einsatzgebieten gehörten Orte wie Somalia, Angola und der Kongo. Sie waren in das ruandische Blutbad Mitte der neunziger gestürmt, um Angehörige der TransAfrican Bergbaugesellschaft zu retten. Ein Jahrzehnt später hatten sie in Liberia gekämpft, um nach Charles Taylor zu suchen, dem im Niedergang begriffenen, verrückten Führer des Landes, erst um ihm zu helfen und dann, nachdem man sie um die Bezahlung geprellt hatte, um ihn zu fangen und sich die Million Dollar Kopfgeld zu sichern, das man auf ihn ausgesetzt hatte.
    Verhoven lächelte, als er an diese Auseinandersetzung dachte. So nahe dran, ein Jammer, dass es nicht geklappt hatte. Trotzdem, dachte er, eines Tages würden sie noch eine Chance bekommen, und wenn es so weit war, würde es einen Verrückten weniger auf der Welt geben, und er würde es sogar umsonst tun.
    In der Zwischenzeit gingen er und seine Männer überallhin, wo es etwas zu verdienen gab, und wenn es Kämpfen bedeutete, dann kämpften sie eben, je blutiger, desto besser. Wenn der Lohn stimmte, würden sie das Tor zur Hölle stürmen.
    Während Verhoven den Blick über den ruhigen Urwald streifen ließ, sah er nichts, was ihn in dieser Nacht dazu zwingen würde. Der Regenwald war leer und still. Er hatte seit der Leiche im Fluss kein Anzeichen von Gefahr gesehen, weder Eingeborene auf dem Kriegspfad noch jene Konkurrenten, vor denen Danielle ihn gewarnt hatte, nicht einmal nennenswertes Wild.
    Nur Letzteres kam ihm merkwürdig vor.
    Aufgrund der ausbleibenden Regenfälle hätte es jede Menge Tiere in der Nähe der Flüsse geben müssen, die noch Wasser führten. Sie waren hier zwar nicht in Afrika, wo sich die Herden um die Wasserlöcher drängten, bis der Monsun einsetzte, aber das Prinzip war das gleiche. Fehlender

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