Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
Vom Netzwerk:
konnte.
    »Gut.«
    Er betrachtete sie. »Sie wirken ein bisschen verstört. Sie werden mich vermissen, stimmt’s?«
    Sie lachte. »Darüber lässt sich streiten«, sagte sie. »Aber es macht mir tatsächlich Sorgen, dass wir da draußen völlig auf uns allein gestellt sind. Sie sind jetzt unsere einzige Verbindung. Fallen Sie nicht in ein Loch oder so was.«
    Er lachte, und sie setzte ein breites Grinsen auf. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so ungezwungen mit jemandem gescherzt hatte. »Ich melde mich, sobald wir die Stätte gefunden haben. Halten Sie sich bereit, die Ausrüstung einzufliegen, die ich aufgelistet habe.«
    »Ihr Verteidigungssystem«, sagte er.
    »Und Verhovens Hunde«, fügte sie an.
    »Ja«, sagte er. »Ich freue mich schon auf einen Hubschrauber voll bellender Köter.«
    Hinter ihnen sprang der große Dieselmotor der Ocana an. Der Kapitän pfiff in Richtung Hawker, der nickte und sich dann wieder zu Danielle umdrehte. Er streckte die Hand aus und richtete ihren Rucksack gerade, wie ein Vater, der sein Kind zur Schule schickt. Sie schlug seine Hand fort und machte sich auf den Weg zur übrigen Gruppe.
     
    Zehn Minuten später war die Ocana außer Sicht, und Danielle und ihre Leute marschierten tiefer in den Urwald hinein. Mit Verlassen des Flusses verschwand auch jeder Hauch einer frischen Brise, und die Luft fühlte sich an wie in einer Sauna, die mit jeder Stunde heißer wurde.
    Noch immer ließ der Regen wegen des einsetzenden El Niño auf sich warten. Die Verzögerung war überwiegend ein Segen, aber nach zwei Wochen sengender Sonne wäre ein kurzer, kühler Schauer eine willkommene Erleichterung gewesen.
    Trotz der Bedingungen kam die Gruppe flott voran im Zwielicht unter dem Blätterdach und umgeben von hoch aufragenden, unmöglich großen Baumriesen. Vor allem McCarter schien von neuer Tatkraft beseelt, und Danielle sah, wie er unterwegs auf bestimmte Pflanzen und leuchtende Orchideen zeigte und auf Bäume, die im Klammergriff der Würgefeige starben.
    Danielle bemühte sich, ihn nicht zu beachten. Sie dachte an den größeren Zusammenhang und wurde angetrieben von Moores Vertrauen in sie, von dem Wunsch, sich vor Gibbs zu beweisen, und natürlich, weil sie beenden wollte, was sie angefangen hatte. Aber das allein war es nicht. Wenn sie recht hatte, kamen sie der Quelle der Kristalle näher, die Martin vor vielen Jahren gefunden hatte, Kristalle, die in der Lage zu sein schienen, Energie aus kalter Fusion zu erzeugen.
    Dies war größer als sie, das war ihr klar, größer als sie alle, aber sie war die Einzige, die darum wusste, und sie fühlte sich sehr allein und isoliert deshalb. Nur Hawker, obwohl er ebenfalls im Dunkeln tappte, schien zu spüren, was sie durchmachte, und hatte in gewisser Weise begonnen, diese Last mit ihr zu teilen. Das hatte ein Band zwischen ihnen geknüpft, und sie hatte sogar begonnen, ihm zu trauen.
    Sie gab es nur ungern zu, aber sie vermisste seine Anwesenheit, selbst seine miesen Scherze, und sie freute sich in einem Maß auf seine Rückkehr, das sie selbst überraschte.
    In der Zwischenzeit konzentrierte sie sich auf den Marsch und die neueste Verzögerung. McCarter hatte den Zug wegen einer neuen Entdeckung angehalten und zeigte den anderen einen mächtigen Gummibaum mit seinem glatten, gipsartigen Holz und einem Stamm, der sich wie eine Gruppe gewaltiger, senkrechter Klingen ausbreitete. Eine dünne, schwarze Linie Ameisen kroch über seine Rinde, Hunderte von Tieren hintereinander mit kleinen Blättern im Mund.
    Ameisen! Er hat den Marsch unterbrochen, um Ameisen zu beobachten!
    »Seht sie euch an«, sagte er. »Erinnern sie euch nicht an uns, wie sie ihre kleinen Päckchen tragen?«
    Danielle schüttelte den Kopf. »Nur wenn sie mir eine zeigen können, die ständig stehen bleibt und die ganze Gruppe aufhält.«
    Er verzog das Gesicht. Seit der Entdeckung der Schädelmauer war er aufgeregt wie ein Schuljunge und benahm sich entsprechend. »Nein«, sagte er, »aber sehen Sie die kleine da drüben, die die anderen herumkommandiert? Sie erinnert mich an …«
    Ihr Blick ließ ihn mitten im Satz abbrechen. Er wandte sich lächelnd von den Ameisen ab und reihte sich wieder in den Zug ein.
    Am fünften Tag stieß die Gruppe auf Spuren eines kleinen Gebäudes. Es war nicht viel mehr als ein loser, von Moos und anderen Pflanzen überwachsener Steinhaufen, aber es reichte, um ihnen zu verraten, dass sie in der richtigen Gegend waren. Einige

Weitere Kostenlose Bücher