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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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hatte niemand angegriffen. Die bolas brannten weiter, wo sie gelandet waren, und dünne Rauchfahnen trieben über das Lager. Aber die Luft war still.
    Danielle sah die Bewegung auf dem Schirm und blickte hoch. Sie sah Gestalten in der Baumreihe, die sich als Silhouetten im Schein kleiner Feuer abzeichneten. Im Handumdrehen brannten ein Dutzend oder mehr, sie loderten zu den Bäumen hinauf, während ringsum neue Feuer entzündet wurden. Es war, als würde eine Zündschnur langsam um den Rand der Lichtung abbrennen und die Bäume im Uhrzeigersinn erfassen.
    Das Unterholz knisterte und brannte, die Feuer verschmolzen am östlichen Rand. Mit bloßen Augen waren Läufer mit Fackeln in den Händen zu erkennen, die an den Feuern vorbeispurteten und eine Leuchtspur hinter sich herzogen. Nicht lange und die ganze Lichtung war von einer schnell anwachsenden Feuerwand umgeben.
    »Mein Gott, sie stecken uns in Brand«, flüsterte Polaski. »Sie verbrennen uns bei lebendigem Leib.«
    Hawker versuchte ihn zu beruhigen. »Hier drin gibt es nichts, was brennt.«
    Danielle holte tief Luft. Das stimmte. Auf der Lichtung gab es keine Nahrung für ein Feuer, aber der Rauch war ein anderes Problem. Die Feuer ringsum waren ölig, und der Rauch hing dicht und schwer über der Lichtung. Schnell bereitete das Atmen Schwierigkeiten. Während Danielle mit einem Auge die Umgrenzung im Blick behielt, brach sie das Erste-Hilfe-Päckchen auf und zog einen Stapel dünner Atemmasken aus Papier heraus. Da es nur ein halbes Dutzend davon gab, reichte sie eins Susan, die anderen bekamen McCarter und die Träger.
    Einer von Verhovens Männern ließ das Nachtsichtgerät sinken. »Jetzt sind wir blind. Durch die Hitze sind die Dinger nutzlos geworden.«
    »Das wissen sie aber nicht«, sagte Hawker.
    Danielle fiel auf, dass alle außer Hawker und Verhoven nervös und schreckhaft geworden waren. Sie spürte es in sich ebenfalls. Sie brauchte Informationen und wandte sich an Devers. »Was zum Teufel wollen sie?«
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte Devers. »Es ist eine Art religiöser Gesang. Die vielen Tode wandern durch die Nacht und verzehren das Leben, wie es das Feuer tut. Feuer für Feuer, Leben für Leben.« Er rief, um das Prasseln des nun geschlossenen Feuerrings zu übertönen. »Sie wiederholen es ständig. Feuer für Feuer, Feuer für die Pest.«
    Stellenweise hatten die sich vereinenden Flammen ein wahres Inferno ausgelöst, sie schossen in die Bäume empor, erzeugten ihren eigenen Wind und drehten sich in bösartigen kleinen Wirbeln wie Dschinn, die aus ihrer Flasche entwichen sind.
    »Das reicht«, sagte Danielle. Sie sah Verhoven an. »Schalten Sie die verdammten Scheinwerfer an und schießen Sie ein paar Leuchtraketen ab. Wir warten nicht mehr.«
    Verhoven lächelte und berührte den Schalter. Der Generator sprang an, und die Scheinwerfer leuchteten auf. Ein blendendes Gleißen wurde von den Rauchschwaden zu ihnen zurückgeworfen. Tatsächlich war die Sicht schlechter als zuvor.
    Verhoven drückte einen weiteren Knopf und begann, Leuchtraketen aus zuvor im Wald aufgestellten Kanistern abzufeuern. Zwei gingen im Norden hoch und danach zwei im Westen. Die Kanister befanden sich im Rücken der Chollokwan-Krieger.
    Danielle hoffte, das Geräusch der startenden Leuchtraketen würde die Eingeborenen erschrecken. Und als sie auf den Monitor blickte, sah sie tatsächlich Löcher in den Reihen der Chollokwan, wo sie sich in Gruppen zurückzogen. Aber sie liefen nicht massenhaft fort, und bald begannen sich die Lücken wieder zu füllen. Sie drehte sich zu Verhoven um, ihre Augen brannten vom Rauch. »Und jetzt?«
    Verhoven schwieg einen Moment. Er wandte sich einem seiner Männer zu, sah aber an ihm vorbei zu Hawker. »Was denkst du? Kommen sie?«
    Hawker schüttelte den Kopf. Er deutete mit dem Gewehrlauf in Richtung der lodernden Feuer rings um die Lichtung. »Wenn sie jetzt angreifen, sind sie als Silhouetten vor den Flammen nicht zu übersehen. Eine sichere Methode zu sterben, selbst als Weißes Gesicht.«
    »Sehen Sie, so dumm sind sie nicht«, sagte Verhoven zu Danielle. »Wir beobachten vorläufig nur. Aber sie kommen nicht. Nicht heute Nacht.«
    Danielle seufzte; es überzeugte sie, dass Hawker und Verhoven tatsächlich einer Meinung waren. »Dann ist das also eine Warnung. Ich schätze, eine zweite werden wir nicht bekommen.«
    Devers hustete. »Sie sind eigentlich überhaupt nicht dafür bekannt, jemanden vorzuwarnen.«
    Während der

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