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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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geschlossen.
    Hawker deckte ihn mit seiner Jacke und der feuerfesten Decke aus dem Notfallkoffer zu, aber der Mann bibberte weiter und verlor bald wieder das Bewusstsein.
    Polsakis Zustand war ernst. Eine Kopfwunde war übel angeschwollen. Mehrere Rippen schienen gebrochen und kleine Blutblasen, die aus seinem Mund drangen, verrieten Hawker, dass er innerlich blutete.
    Ein Chirurg in einem sterilen Operationssaal hätte ihn vielleicht retten können, Hawker jedoch konnte nicht viel mehr tun, als zuzuschauen, wie er langsam starb.
    Hawker sah zu dem zerstörten Hubschrauber und versuchte sich zu erinnern, wie sie eigentlich in diese Lage geraten waren. Die Nachricht wegen Polaskis Tochter, der andere Hubschrauber, der wilde Flug entlang des Flusses und dann … Sosehr er sich auch anstrengte, das Letzte, woran er sich erinnerte, war der Einschlag der Kugeln in den Rumpf der Maschine.
    Er war bereits zweimal zuvor in seinem Leben abgestürzt. Einmal in Angola, nach dem Treffer einer raketengetriebenen Granate, und das andere Mal, als er mit einer Ladung Waffen nicht vom Radar erfasst werden wollte und im Tiefflug einen Baum gestreift hatte. Er hatte sich auch an diese beiden Abstürze nicht erinnern können.
    Trotzdem, das hier war anders. In den beiden früheren Fällen hatte er sich in Kampfgebieten befunden, wo er damit rechnete, unter Beschuss zu kommen, aber hier … offenbar war das nun ebenfalls ein Kampfgebiet.
    Er sah wieder nach Polaski. Die Brust des Mannes bewegte sich nicht mehr. Die Blasen waren verschwunden. Er tastete vergeblich nach einem Puls.
    »Es tut mir leid«, sagte er. Die Worte schienen töricht und nutzlos, aber er sagte sie dennoch.
    Er merkte, wie er schläfrig wurde, und rieb sich den Hals. Ein, zwei Minuten lang war er bewusstlos gewesen, vielleicht hatte er sogar eine Gehirnerschütterung. Er musste verhindern, dass er das Bewusstsein erneut verlor. Die Gefahr, nie mehr aufzuwachen, war zu groß.
    Er zwang sich aufzustehen und im Kreis zu gehen. Seine Beine fühlten sich schwer, taub und weich an, als bestünden sie aus nassem Sand. Er schüttelte und streckte sich und versuchte, ein bisschen Leben in seine Glieder zu bringen.
    Jeder Knochen tat ihm weh. Rippen und Hals schmerzten vom Sicherheitsgurt und aufgrund des Schleudertraumas, seine Hände waren aufgeschlagen und zerschnitten, und aus einer Wunde direkt unter dem rechten Auge sickerte halb geronnenes Blut.
    Aber wenigstens lebte er.
    Er blickte auf Polaski hinab. Zunächst hatte er es für möglich gehalten, dass dieser Mann ein Maulwurf war. Er hatte sich freiwillig gemeldet und bediente das Kommunikationssystem, er war höflich und still, unauffällig, genau wie sich ein Maulwurf verhalten sollte. Aber diese Einschätzung war falsch gewesen. Polaski war nur ein freundlicher, zurückhaltender Mensch, der sein Leben ein bisschen aufregender gestalten wollte. Er hatte sich der Expedition angeschlossen, ohne zu wissen, in welche Gefahr er sich begab, weil Danielle, Moore und Hawker selbst es geheim hielten. Er hatte es nicht verdient, den Tieren im Dschungel überlassen zu werden. Hawker beschloss, ihn zu begraben.
    Er zog einen Klappspaten aus seiner Ausrüstung und begann zu graben. Sein Puls stieg sofort an, und der Nebel in seinem Kopf lichtete sich langsam. Gedanken sausten umher, wirr zunächst, wie Bilder, die ihren richtigen Platz suchen.
    Der Angriff und seine Folgen erschienen klarer, aber nun fragte er sich, wer ihn verübt hatte und warum.
    Es mussten dieselben Leute gewesen sein, die ihn und Danielle am Hafen angegriffen hatten, aber keiner von Hawkers Kontakten hatte etwas über diese Leute zutage fördern können. Das bedeutete, gewichtige Persönlichkeiten mussten ihre Hand im Spiel haben und dafür sorgen, dass die Wahrheit unter Verschluss blieb.
    Da er unmöglich herausfinden konnte, wer sie angegriffen hatte, konzentrierte er sich auf die Frage, warum es geschehen war.
    Offensichtlich waren die Angreifer hinter demselben her wie Danielle und das NRI. Worum es sich dabei aber handelte, wusste er noch immer nicht. Es musste mit dem Tempel zu tun haben. Sein erster Gedanke waren die Artefakte, die sie gefunden und konserviert hatten.
    McCarter hatte sie darauf aufmerksam gemacht, dass der Handel mit antiker Kunst ein ziemlich einträgliches Geschäft war, in dem Diebstahl, Schmuggel und der Schwarzmarkt blühten. Aber wie viel konnten solche Dinge tatsächlich wert sein? Tausende? Zehntausende vielleicht? Es reichte

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