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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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gehört zu haben. «
    »Das kann alles Mögliche gewesen sein.«
    »Aber du weißt, es ist nicht so.«
    Sie stand auf und drückte das Kleid an ihre Brust, damit es nicht herunterfiel.
    Sie drehte sich und versuchte, die Narbe im Spiegel zu sehen, aber sie befand sich an einer Stelle, die fast unmöglich zu erreichen oder zu erspähen war.
    »Wie tief sitzt es?«, fragte sie und dachte, sie hätte sich wesentlich unwohler fühlen müssen, wenn sie in den darunterliegenden Muskel geschnitten hätten.
    Sie spürte, wie seine Finger nach den Rändern des Geräts tasteten. »Es sitzt direkt unter der Haut.«
    »Subkutan«, sagte sie. Das machte alles einfacher.

    »Was soll ich tun?«
    Sie sah ihm in die Augen. »Ich möchte, dass du ein Messer nimmst und das verdammte Ding herausschneidest.«
    »Bist du verrückt«, erwiderte er. »Kommt dir das hier wie eine sterile Umgebung vor?«
    »Damit werden wir fertig«, sagte sie, in dem Wissen, dass sie starke Antibiotika zur Hand hatten.
    »Okay, gut«, sagte er, »aber ich bin kein Chirurg, und ich trinke seit drei Stunden.«
    Sie fixierte ihn mit ihrem Blick. »Ich fordere dich ja nicht auf, meine Gallenblase zu entfernen. Das ist nichts weiter als ein großer Splitter. Du schneidest die Haut auf und ziehst ihn heraus.«
    Hawker wirkte nicht erfreut, aber er schien zu begreifen, dass sie keine andere Wahl hatten. »Gut«, sagte er. »Leg dich hin.«
    Sie zog das geborgte Kleid aus, legte ein Handtuch auf das Bett und wickelte sich ein zweites um die Taille. Einen Moment später war Hawker mit einer Flasche Desinfektionsalkohol und Danielles Erste-Hilfe-Kasten wieder da.
    Er holte das Antibiotikum heraus, das sie McCarter verabreicht hatte, und gab ihr zwei Pillen, die sie mit einem großen Glas Wasser hinunterspülte.
    »Es wird wehtun«, sagte er.
    Sie musste beinahe lachen. »Nicht so weh, wie ich dir tun werde, wenn du dich nicht beeilst und es endlich hinter dich bringst.«
    Sie sah, wie er das Skalpell aus dem Verbandskasten zog. Er sterilisierte es wiederholt mit dem Alkohol und legte es dann so ab, dass die Schneide nichts berührte.
    Danielle umfasste das Kissen mit den Armen, schloss die Augen und bemühte sich, an alles andere als den Schnitt zu denken, der gleich kommen würde. Sie konnte
Hawkers Hände auf ihrer nackten Haut spüren. Sie waren warm und kräftig und fühlten sich schwer an auf ihrem Rücken. Sein Bein drückte fest gegen ihren Oberschenkel; es lenkte sie auf intime Weise ab, seinen Körper über ihr zu spüren.
    Etwas Kaltes strich plötzlich über ihren Rücken – ein Eiswürfel, um die Haut gefühllos zu machen. Sie sog die Luft scharf ein und hielt sie an. Mehrere Wassertropfen liefen über ihr Schulterblatt. Einer tropfte zur Seite und lief an der Rundung ihres Körpers hinunter zu den Hüften; er blieb an ihrer Haut haften, bis er über ihren Bauch gekrochen war.
    Die Kälte verursachte eine Gänsehaut, und sie hielt weiter die Luft an. Sie hätte ihm gern gesagt, er solle warten. Sie hätte sich gern umgedreht, ihn an sich gezogen und ihn geliebt, bevor sie all das hier erledigten. Aber sie hatten keine Zeit mehr, das Leben zu genießen.
    »Ich bin bereit«, sagte sie.
    Sie spürte, wie seine Hand ihre Schulter nach unten drückte, dann schnitt das Skalpell eine flache Linie in ihre Haut. Sie spannte alle Muskeln und unterdrückte den Drang, vor Schmerz aufzuschreien.

59
    Wieder bekleidet und mit verbundener, aber noch blutender Schulter marschierte Danielle neben Hawker zur Kirche. Sie hatte den Rucksack mit dem Stein bei sich. Hawker trug den Erste-Hilfe-Kasten mit McCarters Antibiotika.

    Während sie gingen, versuchte sie, ihre Gefühle unter Verschluss zu halten, die Erinnerung daran, wie Hawker sie im Arm gehalten und geküsst hatte. Sie musste ihre fünf Sinne beisammenhaben, musste professionell handeln.
    Das winzige Objekt unter ihrer Haut hatte sich als radioaktives Kügelchen herausgestellt, ein Isotop, das sich mit der richtigen Ausrüstung aus der Distanz wahrnehmen ließ. Es leuchtete ein, dass es kein Sender war. Wenn Kang über die Steine Bescheid wusste, dann wusste er auch, dass ein Mikrosender in ihrer Nähe nicht lange funktionieren würde. Das radioaktive Kügelchen war eine einfache Lösung. Danielle nahm an und hoffte, es handelte sich um ein schwach radioaktives Isotop mit kurzer Halbwertzeit, das nicht viel Schaden anrichten konnte, aber sie wusste es nicht.
    Sie wickelte das Kügelchen in ein Tuch und steckte es

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