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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wir euch gefunden haben. Gehen Sie daran vorbei und passieren Sie dann einen langen, schmalen See dahinter. Danach kommen Sie zu einer Reihe von Hügeln. Zwischen der dritten und der vierten Kuppe werden Sie ein Wasserloch finden, ähnlich den Zenotes im Tiefland. Um diese Jahreszeit ist es voller Wasser, mit einer kleinen Insel in der Mitte, nicht größer als dieses Zimmer.«
    »Das ist der Tempel?«
    »Die Insel ist der Tempel. Der Zenote ist der Spiegel.«

    »Warum nennt man ihn so?«
    Pfarrer Domingo nickte. »Das Wasser ist wie Glas. Wie ein Spiegel zeigt es uns, wer wir sind.«
    Hawker bemühte sich, alles aufzunehmen. »Wo ist der Stein? Die anderen waren versteckt.«
    »Gehen Sie auf die Insel. Der Tempel des Jaguars ist ein schlichter Ort. Aus der Nähe werden Sie etwas sehen, das wie ein gewöhnlicher Trinkbrunnen aussieht. Aber er ist anders. Anstatt dass man einen Eimer hineinwirft und ihn wieder hochzieht, gibt es hier ein System von Gegengewichten. Sie müssen nichts weiter tun, als den Hebel zu lösen. Das Gewicht wird fallen, die steinerne Abdeckung wird aufgehen, und der Stein wird zu Ihnen nach oben kommen.«
    »Sie waren schon dort«, riet Hawker.
    Pfarrer Domingo nickte. »Ich habe ihn gesehen. Ich habe ihn berührt.«
    »Der Letzte der Bruderschaft«, sagte Hawker bewundernd.
    Ein Leuchten trat in Pfarrer Domingos Auge. »Das will ich nicht hoffen«, sagte er und sah Hawker an.
    Hawker wusste nicht, was er davon halten sollte. Er wusste nur, er musste so schnell wie möglich San Ignacio verlassen, ihre Verfolger in die eine Richtung locken und selbst in die andere gehen. »Danke für Ihr Vertrauen«, sagte er.
    Der Priester stand auf und trank einen Schluck aus einem Wasserglas. »Die Maya, die ich kenne, würden Ihnen sagen, dass dieser Tag nicht der Tag des Weltuntergangs, sondern ein Tag der Verwandlung ist. Sie wird wie viele Verwandlungen vielleicht schmerzhaft sein, sogar zerstörerisch. Aber sie wird nach ihrer Überzeugung zu einer neuen Morgendämmerung führen.«

    »Was glauben Sie selbst?«, fragte Hawker.
    Pfarrer Domingo blickte zu der Bibel auf seinem Nachttisch. »Als er auf Erden wandelte, hat der Herr uns gesagt, dass er alle Dinge wieder neu machen werde. Er tat dies durch seinen Tod und seine Wiederauferstehung, und indem er uns den Glauben schenkte, wir könnten das Gleiche tun. Schmerzhaft, zerstörerisch, zu einem neuen Morgen führend. Wer bin ich also zu behaupten, dies sei nicht ebenfalls eines seiner Werke?«
    Hawker wandte sich zum Gehen. »Ich frage mich nur, warum sie die Dinger nicht so konstruiert haben, dass sie das, was sie tun sollen, automatisch tun.«
    »Sie sagten, es seien Maschinen, die uns geschickt wurden? «, erwiderte Pfarrer Domingo in Erinnerung an eine frühere Unterhaltung.
    »Manche Leute glauben es«, sagte Hawker.
    Pfarrer Domingo lächelte. »Mein Sohn, selbst Gott braucht einen positiven Akt des Glaubens. Maschinen allein können uns nicht retten. Wir müssen eine Rolle dabei zu spielen haben. Und wie es aussieht, fällt diese Rolle Ihnen zu.«
    Hawker wusste nicht, ob er das Vertrauen rechtfertigte, das alle in ihn setzten, aber er hatte keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. »Ich muss gehen«, sagte er.
    »Ich werde für Ihre Sicherheit beten«, sagte Pfarrer Domingo. » Vaya con Dios. «
    Kurze Zeit später, zwei Stunden vor Tagesanbruch, schlich Hawker aus dem Dorf, den Stein und das Kügelchen in seinem Rucksack.
     
    In einem kleinen Haus am Rande des Dorfs wachte Yuri in der Dunkelheit auf. Er hatte etwas gehört, als hätte
jemand gerufen. Doch um ihn herum war alles still und dunkel. Die anderen Kinder schliefen, manche von ihnen atmeten laut, aber nichts rührte sich.
    Und doch nahm er Bewegung wahr.
    Er setzte sich auf und sah sich um. Er war sich jetzt sicher; er konnte es wieder hören. Er konnte es fühlen.
    Vorsichtig schlich er durch das Zimmer und schaute aus dem Fenster. Es gab kein Licht, aber es gab Farben zu sehen. Er konnte sie in den Hügeln gleich außerhalb des Dorfs erkennen: Die Sirene bewegte sich.
    Er zog sich an, schlüpfte in seine Schuhe und schlich aus dem Haus.

61
    Auf dem Hubschrauberlandeplatz in Campeche drängten bewaffnete Männer in die Ladebucht des Skycrane, nahmen ihre Platze ein und verstauten ihre Waffen. Es waren insgesamt zwanzig Männer, gefolgt von ihrem Anführer, der ruhig die Rampe hinaufschritt, den größten Teil des Körpers in eine Art Kevlarpanzer gehüllt.
    Kang ging an

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