Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Bord des Hubschraubers und schaute in die Herzen seiner Männer. Sie fürchteten sich nicht vor dem, was vor ihnen lag, aber sie sahen ihn an, als wäre er das verkörperte böse Omen. Er war jetzt ein in eine Maschine gekleideter Mensch, und sie wussten nicht, was sie davon halten sollten.
    Er wandte sich dem Cockpit zu. Allmählich begann er sich an die Geschwindigkeit zu gewöhnen, mit der die hydraulischen Antriebselemente auf den elektrischen Input
seiner Nerven reagierten. Zunächst hatte sich jede Bewegung zu schnell angefühlt, als würde er von einem fremden Willen herumgeschubst. Aber mit zunehmender Gewöhnung fing Kang an, es zu genießen.
    In dem Anzug besaß er die Kraft eines Bären und die Schnelligkeit einer Katze. Er hatte bereits beschlossen, dass er auch nach seiner Heilung diesen Anzug weiterentwickeln und nach Belieben einsetzen würde. Er hatte die ganze Zeit recht gehabt. Die Maschinen würden ihn retten.
    »Wir werden den Jungen und die anderen Steine finden«, sagte er zu seinen Männern. »Und wir werden sie ohne Rücksichtnahme an uns nehmen. Und bei unserer Rückkehr werden Reichtümer auf euch alle warten.«
    Jubel brach unter den Männern aus, instinktiv, ungeplant, wie bei Soldaten in den alten Dynastien. Sie hatten nur ihren Anführer wieder gebraucht, und jetzt, da er zurück war, würden sie ihm bis ans Ende folgen.
    Er gab dem Piloten ein Zeichen, und die Maschinen dröhnten los.

62
    Die ganze Nacht hindurch hatte Danielle daran gearbeitet, McCarter zu stabilisieren, hatte Infusionen zusammengebastelt, die sie an einen Lampenständer hängte, seine Wunde gesäubert und neu verbunden und ihm Antibiotika verabreicht. Kurz nachdem Hawker gegangen war, war Pfarrer Domingo heruntergekommen, um ihr zu helfen, und irgendwann im Morgengrauen war das Fieber zurückgegangen.
McCarter war noch nicht über den Berg, aber sie war überzeugt, er würde überleben und wieder gesund werden.
    Erleichtert über seine Besserung hatte sie geruht, bis sie von Kirchenglocken geweckt wurde, die durch die Straße hallten. War Sonntag? Sie hatte keine Ahnung.
    Sie schaute nach ihrem Patienten. Es ging ihm gut, er lag auf dem Boden des kleinen Gästehauses und war bei Bewusstsein.
    »Sie sind wach«, sagte sie.
    Er hatte Mühe zu sprechen. »Wer kann schlafen bei diesem unaufhörlichen Glockenläuten?«
    Da hatte er recht. Die Glocken läuteten hartnäckig.
    Drängend.
    Danielle sprang auf, da sie plötzlich begriff, dass die Glocken vielleicht eine Warnung waren. Sie griff nach ihrer Pistole und rannte ins Freie.
    Dort warteten zwei Männer, die ihre Waffen auf sie richteten. Zwei weitere hielten einige Dorfbewohner als Geiseln fest, und ein älterer Mann, der ihr Anführer zu sein schien, stand ein Stück abseits.
    »Weg mit der Waffe«, sagte der Anführer mit dem Faltengesicht.
    Sie ließ die Pistole fallen, und der Mann ging auf sie zu. »Ich bin Iwan Sarawitsch«, sagte er, »und Sie haben etwas, das mir gehört.«
     
    Dreißig Kilometer entfernt war Hawker auf dem Weg zur vierten Hügelkette. Er war die ganze Nacht marschiert, mit jeweils zehn Minuten Pause nach einer Stunde. Nach der Überquerung einer kleinen Schlucht hatte er einen Umweg gewählt und das radioaktive Kügelchen in die Tiefe geworfen. Wenn er Glück hatte, würden Kangs Männer es dort
orten und zu suchen anfangen. Bei all den Höhlen und Spalten, die er gesehen hatte, würde es eine Weile dauern, bis sie merkten, dass sie hinters Licht geführt wurden.
    Seither hatte er weitere zehn Kilometer zurückgelegt, aber inzwischen bremste ihn seine Erschöpfung merklich. Er stolperte weiter, zerkratzt von den Dornensträuchern, voller Dreck und Schweiß. Mechanisch schleppte er sich weiter und blickte nur noch auf den Boden vor seinen Füßen.
    In diesem halb benommenen Zustand hörte er das Geräusch der Gefahr nicht, bis es so laut wurde, dass er es nicht mehr überhören konnte. Ein hohes Surren in der Luft, das nicht wie ein Flugzeug oder Hubschrauber klang, sondern eher wie ein fliegender Rasenmäher.
    Er drehte sich um und ging in Deckung, dann suchte er abschnittsweise den Himmel ab. Rund eine Meile hinter ihm entdeckte er ein kleines Objekt, das genau auf ihn zuhielt. Er wusste, was es war: eine ferngesteuerte Drohne. Das hieß, Kang hatte ihn gefunden.
    Er rannte von dem Geräusch fort. Er machte sich nicht die Mühe, sich zu ducken oder zu verstecken; die Drohne hatte ihn gesehen, so viel stand fest. Seine einzige Hoffnung

Weitere Kostenlose Bücher