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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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blickte zu Boden, um einen Augenkontakt mit ihm zu vermeiden und die Tatsache zu verbergen, dass ihre Angst die Oberhand gewonnen hatte. Aber diese Stellung ließ die Tränen über ihr Gesicht laufen, sie sah sie fallen und auf dem schlichten Holzboden zerplatzen.
    Sie schloss die Augen. Und als sie sie wieder öffnete, waren keine Tränen mehr übrig. Ihr Kampfgeist war zurückgekehrt.
    Sie erwiderte seinen Blick. »Ich weiß, wer Sie sind, Iwan Sarawitsch«, sagte sie. »Und die Leute, für die ich arbeite, wissen es ebenfalls. Wir kümmern uns um unseresgleichen. Ein Mann aus ihrer Epoche sollte wissen, was das bedeutet.«
    »Ein Mann aus meiner Epoche«, sagte er lachend. »Ja, früher waren wir Profis. Jetzt sind wir nur noch Ungeziefer, das nach allem stöbert, was es kriegen kann.«
    »Wenn Sie mir etwas tun oder diesen Frauen und Männern hier, werden meine Leute Sie zur Strecke bringen. Das wissen Sie. Also erschießen Sie mich, wenn Sie wollen, aber Sie schaufeln sich ihr eigenes Grab damit.«

    Danielle glaubte, etwas wie Besorgnis in Sarawitschs wettergegerbtem Gesicht aufblitzen zu sehen, aber dann stieg ein widerliches Lachen aus dem Innersten seines Wesens. Er trank noch einen Schluck, dann bot er ihr die Flasche an. Sie lehnte ab.
    »Mein Grab wurde schon vor langer Zeit ausgehoben«, sagte er.
    Für einen kurzen Moment sah er traurig, reuevoll aus. Und in diesem Moment erkannte sie ihn: das runde Gesicht, der flache Nasenrücken und die scharfen Augen, denen nichts zu entgehen schien.
    »Ich kenne Sie«, sagte Danielle.
    Er stand auf und hob die Makarow langsam, als wöge sie schwer in seiner Hand.
    »Sie kannten meinen Bruder«, korrigierte er. »Den Mann, der Yuri entführt hat.«
    »Er hat versucht, ihn zu retten«, sagte sie.
    »Ja«, sagte Sarawitsch, als würde er es nur widerwillig einräumen. »Aber er hat es nicht geschafft.«
    Dann drehte er sich herum und setzte die Waffe mitten auf Pfarrer Domingos Hinterkopf.
    »Nicht«, flehte Danielle.
    »Ich fürchte, es ist Zeit.«
    »Möge Gott Ihnen vergeben«, sagte Domingo.
    »Das können wir nur hoffen«, erwiderte Sarawitsch. Er riss die Waffe nach rechts und gab schnell hintereinander zwei Schüsse ab. Zwei der Russen gingen zu Boden. Eine rasche Drehung nach links und drei weitere Schüsse krachten.
    Peng, peng, peng.
    Die übrigen beiden russischen Männer sackten zusammen, einer wand sich, bis Sarawitsch ihn mit einem Kopfschuss erledigte.

    Pfarrer Domingo und die übrigen Gefangenen warfen sich in die entgegengesetzte Richtung, Maria hastete aus der Tür. Danielle stand wie erstarrt neben McCarter an der Wand, als Sarawitsch seine Waffe auf sie richtete.
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie.
    »Es ist ganz einfach«, sagte er. »Ich habe nicht den Wunsch zu sterben.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte sie.
    »Das werden Sie nicht«, sagte er und ließ die Waffe sinken. »Zumindest nicht von meiner Hand. Aber diese Männer hätten uns alle beerdigt.«
    Ehe sie noch etwas fragen konnte, wandte sich Sarawitsch an Pfarrer Domingo. »Haben Sie Yuri?«
    »Ich schwöre, wir wissen nicht, wo er ist«, antwortete der Priester.
    »Ich hoffe für ihn, dass Sie lügen«, sagte Sarawitsch. »Ich hoffe, Sie haben ihn gut versteckt und bringen es einfach nicht fertig, mir zu trauen. Aber keine Angst, ich habe nicht die Absicht, ihn nach Russland zurückzubringen. «
    Pfarrer Domingo schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Hm …«, brummte Sarawitsch. »Dann müssen Sie nach ihm suchen. Wenn Sie ihn finden, oder falls er zurückkommt, wenn wir fort sind, dann passen Sie bitte auf ihn auf. Ich werde den Männern, die mich geschickt haben, erzählen, dass er tot ist.«
    Danielle studierte Sarawitschs Gesicht. Es schien von Reue zerfurcht zu sein.
    »Ich verstehe noch immer nicht«, sagte sie.
    »Die ganze Zeit«, sagte er, »dachte ich, mein Bruder habe mir Schande gemacht. Dass er es war, der unseren Namen in den Schmutz gezogen hat. Aber in Wirklichkeit
habe ich Schande über ihn gebracht, und über das, was er versucht hat.«
    »Und jetzt?«, fragte Danielle.
    »Jetzt?«, wiederholte er. »Jetzt ist eine Armee im Eiltempo zu Ihrem tapferen Freund unterwegs, zu dem, den sie Hawker nennen. Und obwohl er anscheinend sehr findig ist, wird er bald in einen Kampf verwickelt sein, bei dem er nicht die geringste Chance hat.«
    Er streckte ihr die Hand entgegen. »Es sei denn, wir helfen ihm.«
    »Es ist ein weiter Weg«, sagte sie.
    »Ich weiß«,

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