Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
er keine Zeit. Er stieg über den Rand und rutschte den Hang hinunter, bis er an einen schmalen Felsvorsprung kam. Als er dort innehielt, ertönte über ihm ein Geräusch wie Donner.
    Als er nach oben blickte, sah er Kangs Hubschrauber einschweben. Er erwartete, dass ihn ein Scharfschütze aufs Korn nehmen würde, aber stattdessen tauchte ein Mann in Körperpanzerung in der Luke auf.
    Zu seinem ungläubigen Erstaunen sprang der Mann aus zehn Meter Höhe zu Hawker hinunter und streifte ihn an der Brust. Der Aufprall ließ beide den Hang hinuntertaumeln.
     
    Trotz Sarawitschs Anstrengungen war der russische Hind-D nicht zu halten. Er stürzte auf die Hügelkuppe und schlitterte noch ein Stück, ehe er liegen blieb.
    Danielle wurde durch den Aufprall umhergeschleudert, aber ihr Gurt hielt, und sie blieb unverletzt. Sie befreite sich aus ihrem Geschirr, half Sarawitsch aus dem Wrack und schleifte ihn fort, da der Hubschrauber zu brennen begann.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Sarawitsch schüttelte den Kopf. »Meine Füße«, sagte er. Ein rascher Blick zeigte Danielle, dass beide Knöchel gebrochen waren. Sie schaute zu dem Tal, wo Kangs Männer gewesen waren.
    »Geben Sie mir Ihre Waffe!«, forderte sie.
    Sarawitsch hielt ihr die Makarow hin.
    Sie nahm sie und kroch zum Rand des Kamms. Kangs verbliebene Männer rannten in die andere Richtung, sie hatten genug. Gott sei Dank.

    Jetzt musste sie Hawker suchen.
    Sie lief zu Sarawitsch zurück. »Sie müssten hier in Sicherheit sein«, sagte sie.
    Sie blickte nach Westen. Etwa einen Kilometer entfernt schwebte der letzte der drei Skycranes langsam kreisend in der Luft. Von Hawker entdeckte sie keine Spur, doch auf halber Strecke zwischen ihr und dem schwebenden Hubschrauber sah sie etwas anderes, eine kleine Gestalt, die über die Hochfläche rannte.
    Yuri.
     
    Hawkers schmerzhafter Ritt fand auf einem Felsvorsprung auf halber Höhe sein Ende, fünfzehn Meter über dem Wasser.
    Er sprang auf und schlug einen Haken zum Kopf seines Gegners, aber der Mann blockte ihn mit dem gepanzerten Arm ab und versetzte ihm einen Schlag gegen die Brust, der ihm die Luft nahm und ihn rückwärtstaumeln ließ.
    Hawker landete hart und hustete. Er hatte in seinem Leben jede Menge Kämpfe bestritten und viele davon verloren, aber von einem Treffer mit einem Vierkantholz abgesehen hatte er noch nie einen Hieb wie diesen erhalten.
    Weiter hustend versuchte er fortzukriechen, aber eine Hand packte ihn am Hemd und zog ihn hoch. Ehe er reagieren konnte, erhielt er einen Schlag seitlich an den Kopf, der ihn erneut zu Boden gehen ließ.
    Hawker blickte zu seinem Gegner hinauf. Der Mann selbst war mittelgroß und wirkte zerbrechlich, aber er war eingehüllt in hydraulische Bewegungselemente, Polsterung und Panzerung, und das alles machte ihn zu einem mächtigen Tier.
    »Du bist unterlegen«, sagte der Mann.
    Die Aussage klang wie eine eben entdeckte Wahrheit.
Kein Prahlen oder Drohen, eine schlichte Feststellung. Hawker konnte nicht widersprechen.
    »Du solltest mir geben, was ich will«, sagte der Maschinenmann. »Es wird deinen Tod leichter machen.«
    Schwer atmend antwortete Hawker: »Wieso glaubt ihr Typen … eigentlich immer, dass das … so eine tolle Sache ist?«
    Kang trat auf ihn zu, und Hawker wirbelte zur Seite und landete einen heftigen Tritt ans Knie des Manns. Er hätte das Gelenk zersplittern und die Bänder reißen lassen müssen, aber die Panzer und Scharniere verhinderten, dass er überhaupt Schaden anrichtete.
    Zur Antwort stieß Kang ein Knie in Hawker Rippen. Er flog rückwärts, rutschte von dem Felsvorsprung und fiel auf einen Sims darunter.
    Kang rutschte hinterher, setzte seine Füße fest auf und stand drohend über Hawker.
    Benommen vom letzten Schlag, aber sich zäh an das Bewusstsein klammernd, kroch Hawker ein kleines Stück und hob einen Stein aus dem Geröll des Hangs auf.
    Kang griff nach ihm. Seine Hand war wie ein Schraubstock. Sie riss ihn nach oben. Und noch als Hawker den Felsbrocken schwang, sauste Kangs Hand auf seine Schulter nieder.
    Hawker fiel auf die Knie.
    »Gib mir den Stein«, sagte Kang.
    Zu benommen, um zu sprechen, zu erschöpft, um zu streiten, blickte Hawker über den Rand aufs Wasser hinunter. Er sah sich selbst als Spiegelbild, zerschlagen und blutig, der besiegte Mensch. Er sah Kang über sich stehen, die gewaltige, siegreiche Maschine. Er dachte daran, was Pfarrer Domingo gesagt hatte: Der Spiegel zeigt uns, wer wir sind.

    Er streifte

Weitere Kostenlose Bücher