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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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musste. Bei diesen Männern handelte es sich vermutlich um Mitarbeiter der Geheimpolizei oder des Ministeriums für Staatssicherheit, des chinesischen Äquivalents zum FBI. Dennoch war er überrascht, so früh ins Visier genommen zu werden, da er noch gar nichts unternommen hatte.
    Einer der Männer nahm Hawker den Pass ab und warf ihn zu jemandem, der hinter ihm stand. Er hörte, wie der Pass gefangen wurde, dann wurden Seiten umgeblättert und schließlich ertönte eine Stimme in seinem Rücken. »Was tun Sie in Hongkong, Mr. Francis?«
    »Ich bin geschäftlich hier«, sagte Hawker. »Ich dachte, ich schaue mir erst ein wenig die Stadt an.«
    »Sie müssen eine Vorliebe für Gefahr haben«, sagte die Stimme. »Geschäftsleute mieten diese Dinger nicht, sie mieten Autos.«
    Der Pass wurde auf die Werkbank neben ihm geworfen. Er hörte, wie eine Waffe hinter ihm durchgeladen wurde.
    »Auf welche Art Gefahr sind Sie also aus?«, fragte der Mann.
    Hawker antwortete nicht, nicht weil er nicht bereit gewesen wäre, sondern weil ihm plötzlich an der Sprechweise
des Mannes etwas aufgefallen war. Sein Englisch hatte einen starken Akzent, aber es war kein chinesischer, es war überhaupt kein asiatischer.
    Der Mann, der hinter ihm stand und eine Waffe auf ihn richtete, war Russe.

12
    In den Tiefen des steinernen Baus beobachtete Danielle, wie bewaffnete Wächter ihnen das Essen brachten. Es war eine fast schon Dickens’sche Szene, schmutzige Schüsseln mit irgendeiner übel riechenden, salzigen Brühe und hartem, fadem Brot. Sieben Portionen für sieben Gefangene, aber niemand rührte sich, bis die Wächter das Eisentor geschlossen und den Aufzug bestiegen hatten.
    Zhou trat als Erster vor, er nahm sich die größte Suppenschüssel und sammelte das gesamte Brot für sich zusammen. Ehe er fertig war, sprang der Junge hinzu und schnappte sich einen Kanten.
    Zhou griff nach ihm, aber der Junge war zu schnell. Er rannte zu seinem Lager zurück.
    »Dafür schneide ich dir die Hand ab«, sagte Zhou.
    Der Junge antwortete nicht. Er versuchte, den sterbenden Mann mit dem Brot zu füttern.
    Zhou stürmte auf das Kind zu. »Gib mir das Brot!«
    Danielle trat dazwischen. »Lass es ihm einfach«, sagte sie.
    Zhou schob sich an ihr vorbei und riss dem Kind das Brot aus der Hand, dann schlug er ihn an den Kopf. Der Junge schrie und begann zu weinen.

    Während sich alle andern wegduckten, blickte Danielle Zhou ins Gesicht, was dieser ganz richtig als Kampfansage deutete. Er wich nicht zurück.
    »Du musst etwas Nettes sein.« Er ließ den Blick über ihren Körper wandern. »Anderenfalls hätte dich Kang getötet. «
    Sie hielt seinem Blick stand, entschlossen, die Willensprobe zu gewinnen.
    Zhou schien es zu genießen. »Konkubine oder Hure«, sagte er und schürzte die Lippen. »Ich werde herausfinden, was genau du bist.«
    Zhou hatte sich zu Danielle vorgebeugt und blickte, offenbar um sie einzuschüchtern, von oben auf sie hinab. Doch seine Haltung machte ihn verwundbar, die Beine waren durchgestreckt und er war aus dem Gleichgewicht.
    Danielle setzte sich auf das Bett und rutschte ein wenig zurück, um Abstand zwischen ihnen zu schaffen, als fürchtete sie sich vor ihm. Er lächelte widerwärtig auf sie hinab. Sie lächelte zurück und stieß blitzschnell den Fuß mit aller Kraft vor. Ihre Ferse krachte in Zhous Knie, das Gelenk brach mit einem hässlichen Laut, als würde ein Knallfrosch losgehen. Zhou heulte vor Schmerz auf und stürzte rückwärts zu Boden.
    Im Fallen schlug er nach ihr, aber sie wich seiner Faust aus und stand auf. Als Zhou am Boden lag, trat sie ihm mitten ins Gesicht, Blut spritzte, und seine Nase brach.
    Zhous Freund sprang von seiner Pritsche und stürzte auf sie zu. Er versuchte ihr an die Kehle zu gehen, aber sie wehrte seine Hände ab und schleuderte ihn unter Ausnutzung seines eigenen Schwungs gegen die Wand.
    Noch als er gegen den Stein krachte, verdrehte sie ihm den Arm nach hinten und ließ einen gewaltigen Schlag auf seinen Ellbogen sausen. Der Arm des Mannes knickte in
die falsche Richtung ab, und er brüllte vor Qualen. Sie warf ihn neben Zhou auf den Boden.
    Sie sah finster auf die beiden hinunter. »Jetzt wisst ihr, was ich bin, ihr Hurensöhne.«
    Zhou rutschte rückwärts über den Boden. Sein Freund kroch neben ihn, und sie schleppten sich in einen tieferen, dunkleren Teil des Verlieses.
    Die anderen im Raum sahen zu, und es schien ihnen zu gefallen. Der alte Mann lachte. Er holte sich das

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