Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
könnte. Etwas, womit die Leute, die dich engagiert haben, nicht in Verbindung gebracht werden wollen. Mord?«
    »Ich bin kein Killer«, sagte Hawker.
    »Doch, du bist ein Killer«, antwortete der Mann mit Nachdruck. »Aber kein Mörder, vielleicht. Was ist es dann?«
    Hawker dachte daran, über die Reling zu springen, aber wahrscheinlich würde er von Kugeln durchsiebt sein, ehe er auf dem Wasser aufschlug.
    »Es ist gar nicht kompliziert«, sagte der Mann. »Tatsächlich liegt die Antwort genau vor dir.«
    Hawker blickte geradeaus über das Wasser. Das Boot lag auf einer Höhe mit Kangs Tower Pinnacle, dessen weiße Marmorfassade in der Morgensonne glänzte.
    »Sie haben etwas, das deine Leute wiederhaben wollen«, fügte der Mann an.
    Hawkers Blick folgte den Konturen des Turms bis hinunter zum gewachsenen Fels an seinem Fundament. Die Tarngeschichte, die er sich zurechtgelegt hatte, konnte er ab jetzt vergessen.
    Er drehte sich langsam um, und diesmal hielt ihn niemand auf.
    Gut drei Meter entfernt stand ein kleiner, hagerer Mann im Schatten des Steuerhauses. Er trug einen schwarzen Kolani und Lederhandschuhe. Er war nicht größer als einen Meter siebzig, und das runde Gesicht wurde von eingefallenen Wangen und weißen Stoppeln geprägt, die genauso
lang waren wie die kurz geschorenen grauen Haare auf seinem Kopf.
    Hawker schätzte das Alter des Mannes auf knapp siebzig. Sein Gesicht war blass, die Augen fast grau. Offenbar war er ein selbstbewusster Mensch. Seine Handlanger waren verschwunden, und von einer Waffe war nichts zu sehen.
    »Wer bist du?«, fragte Hawker.
    »Mein Name ist Iwan Sarawitsch«, sagte der Mann.
    »Bist du mein Kontakt?«
    »Nein«, sagte Sarawitsch.
    »Was ist aus ihm geworden?«
    Sarawitsch fuchtelte mit einer Hand, als wollte er ein Insekt verscheuchen. »Mach dir keine Sorgen um ihn. Er hat sich für ein Schmiergeld statt für diesen Job entschieden. Ich schätze solche Männer.«
    »Was willst du von mir?«, fragte Hawker.
    »Ich will dir helfen, an Kang heranzukommen, deine verschwundene Person zu retten«, erklärte Sarawitsch.
    »Und im Gegenzug?«
    Sarawitsch trat ins Licht und schirmte die Augen zum Schutz gegen die Sonne ab. Er ging zur Reling und schaute zum Tower Pinnacle in der Ferne.
    »Kang ist kein sehr wählerischer Mensch«, sagte er. »Außer deiner verschwundenen Freundin hat er auch einen unserer Bürger entführt, ein Kind, dessen Mutter ein prominentes Mitglied unseres Wissenschaftsdirektoriums ist.«
    Nach allem, was man Hawker gesagt hatte, klang das halbwegs glaubwürdig, aber es musste einen Grund dafür geben. »Warum sollte er das tun?«
    »Sie ist eine Expertin für Hochenergiephysik«, sagte Sarawitsch. »Was Kang nicht kaufen kann, stiehlt er; was
er nicht stehlen kann, erpresst er. Er will Informationen von ihr.«
    Informationen über Hochenergiephysik. Hawker fragte sich, ob es etwas mit dem zu tun hatte, woran Danielle und McCarter gearbeitet hatten.
    »Für Waffen?«, fragte er.
    Sarawitsch zuckte mit den Achseln. »Das weiß niemand«, sagte er. »Es gibt Gerüchte, dass Kang sehr sonderbar ist, besessen von exotischen Wissenschaftsgebieten und zwanghaft in Bezug auf andere Dinge wie medizinische Raritäten und genetische Missbildungen. Angeblich hat er einen Zoo von Menschen, die missgebildet zur Welt kamen.«
    »Wie reizend«, sagte Hawker. »Warum brauchst du mich, um mit ihm fertig zu werden? Warum schaltest du ihn nicht selbst aus?«
    Sarawitsch seufzte. »Ich würde es vorziehen. Aber gewisse Anstandsregeln müssen eingehalten werden. Du hingegen … Ein Mann ohne Zuhause tut, was er tut. Es gibt keine Anhaltspunkte, für wen er arbeitet oder warum.« Er zuckte die Schultern. »Es kann Vermutungen geben, sicher. Raunen und Gerüchte. Solche Dinge machen immer die Runde, aber am Ende ist die Sache nie klar, und so haben wir es gern. Genau wie deine Leute.«
    »Natürlich«, sagte Hawker. »Alle fürchten sich heutzutage vor dem Drachen.«
    »Wir wollen ihn nicht wecken.«
    »Ich soll dir das Kind zurückbringen?«
    Sarawitsch nickte. »Du kannst sie beide auf einen Streich herausholen.«
    Hawker sparte sich die Frage, welche Alternative er hatte. Es war ziemlich klar, dass es keine gab. Er arbeitete jetzt für Moore und die Russen. Er lächelte über diese
Ironie und überlegte, was Moore wohl dazu sagen würde, dass er persönlich blechte, während seine Feinde aus Zeiten des Kalten Krieges gratis mit von der Partie waren.
    Vielleicht war es gar

Weitere Kostenlose Bücher