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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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als habe er die ganze Sache an Stecker übergeben, ein Gedanke, der Moore nicht wenig beunruhigte. Und dennoch schien Stecker über das Schweigen des Präsidenten ebenso verwundert zu sein wie er selbst.
    »Die Sache ist die«, sagte Stecker und preschte schon wieder nach vorn. »Wenn wir erfahren, dass jemand einen flüchtigen Söldner angeheuert hat, einen Mann, der früher für uns gearbeitet hat, dann rechnen wir nicht damit, dass dieser Jemand der Leiter einer anderen Geheimdienstorganisation ist.«
    Moore konnte jetzt in groben Zügen sehen, in welche Falle er gehen sollte. Wenn er das Treffen mit Hawker leugnete, würde Stecker Beweise vorlegen. Und wenn er es einräumte, würde er als rücksichtsloser Narr dastehen.
    Da ihm sonst nichts übrigblieb, führte er sein einziges Argument der Verteidigung an, so schwach es war.
    »Ich habe nicht in offizieller Eigenschaft gehandelt«, sagte er.
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, fragte Stecker.
    »Bei der Operation wurden keine Mittel des NRI verwendet«, stellte Moore klar.
    »Woher kam das Geld dann?«, wollte Stecker wissen.
    »Von meinem Privatkonto«, sagte Moore und fügte dann fröhlich hinzu: »Ein großer Teil davon war meine Abfindung von der CIA. Dafür möchte ich Ihnen danken.«
    Jetzt sah Stecker den Präsidenten an, als wartete er darauf, dass dieser Moore zur Ordnung rief. Als Präsident Henderson stumm blieb, schaute Stecker finster und fuhr fort.
    »Sie müssen den Verstand verloren haben, Arnold«,
sagte er. »Sie wissen, Sie können nicht als Privatmann handeln. Nicht in Ihrer Position. Sie gefährden die innerste Struktur des…«
    »Wenn Ross Perot seine Leute aus einem feindlichen Land befreien kann – und als Held dafür gefeiert wird, möchte ich anfügen –, dann kann ich auch meine Leute retten. Wenn ein ausländischer Privatmann gegen das Gesetz verstößt, dann darf ich nicht von ihm daran gehindert werden, einen der unseren zu schützen.«
    Stecker explodierte. »Verdammt noch mal, Moore, Sie sind ja völlig durchgedreht. Wenn Sie für mich arbeiten würden, würde ich Sie auf der Stelle feuern oder verhaften lassen.«
    Moore lehnte sich zurück. Wenigstens hatte Stecker seine wahren Absichten erkennen lassen. »Aha. Darum geht es also in Wirklichkeit. Der nicht enden wollende Feldzug der CIA, um das NRI und alle seine Ressourcen zu übernehmen.«
    »Es heißt nicht ohne Grund Central Intelligence«, erwiderte Stecker.
    Moore zog die Augenbrauen hoch. »Das ›Central‹ gestehe ich Ihnen zu«, sagte er. »Aber ›Intelligence‹… eigentlich operieren Sie immer nur auf gut Glück.«
    Moore sah, wie sich Steckers Gesicht rötete. Er sah aus wie ein Tourist in Florida, der vergessen hat, Sonnenschutzmittel zu benutzen.
    Bevor sein Kopf explodierte, hob der Präsident eine Hand.
    »An dieser Stelle läute ich zur Kampfpause, meine Herren. « Er sah Stecker an. »Byron, Sie liegen nach Punkten vorn, aber Arnold hat einen K.o.-Schlag auf Lager, den Sie niemals kommen sehen konnten.«
    Das war Moore neu.

    »Arnold hat erst gehandelt, nachdem er den mündlichen Befehl dazu von mir erhielt.«
    Stecker war eindeutig baff. »Einen mündlichen Befehl von Ihnen?« Er runzelte verwundert die Stirn. »Bei allem Respekt, Mr. President, aber was zum Teufel bedeutet das?«
    »Das bedeutet«, sagte der Präsident, »ich wollte verhindern, dass die Sache auf mich zurückschlägt. Aber gleichzeitig gefiel es mir gar nicht, dass ausländische Staatsangehörige unsere Bürger verschleppen. Wäre das Ganze auf hoher See passiert, hätten wir es Piraterie genannt und die Kidnapper von der Marine ausschalten lassen.«
    Der Präsident sah Moore an, ehe er fortfuhr. »Um die Wahrheit zu sagen: Kang kann von Glück sagen, dass er in einem Land lebt, das wichtig für uns ist. Und angesichts dieser Tatsache konnte ich der ganzen Sache nur zustimmen, wenn einem anderen im Fall eines Scheiterns der Arsch versohlt wird.«
    Der Präsident lächelte. »Glauben Sie mir, Byron, wenn das Unternehmen schiefgegangen wäre, hätten Sie kein Wort von mir darüber gehört.«
    Stecker schien völlig platt zu sein. Moore war nicht minder verwirrt. Der Präsident hatte keinen solchen Befehl ausgesprochen. Moore stand schwer in seiner Schuld, weil er vorgab, es getan zu haben.
    »Und nachdem das geklärt ist«, fügte der Präsident an, »lassen Sie mich Sie beide auf den gleichen Stand bringen und zu dem wahren Grund kommen, warum wir hier sind.«
    Offenbar wurde die

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