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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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verblüfftes Schweigen folgte. »Irgendwas«, sagte Moore. »Was soll das heißen?«

    »Das weiß niemand. Die Glyphen, die dieses Irgendwas jeweils bezeichnen, sind zerstört. Ganz ähnlich wie die Glyphen, die wir in Brasilien gefunden haben. Fast als wären sie absichtlich ausgelöscht worden.«
    »Das Datum war also nicht eine allgegenwärtige Sorge für die Maya, wie man uns glauben machen will«, bemerkte Moore niedergeschlagen.
    »Nein«, sagte McCarter. »Es war eher eine Denkrichtung. Vielleicht sogar eine verfemte. Wie die meisten apokalyptischen Überzeugungen sah man sie nicht als wertvoll oder der ganzen Kultur insgesamt dienlich an.«
    »Und doch überdauerte sie ungebrochen die Zeiten«, sagte Moore. »Was sagt Ihnen das?«
    McCarter dachte darüber nach. Wonach suchte Moore? Nach einer Wahrheit, die sich nicht beweisen ließ? Alles, was solche Fortdauer bewies, war, dass es eine Gruppe gab, die die Sache nicht sterben ließ. Eine Gruppe innerhalb einer Gruppe. Eine Gruppe, die über Wissen verfügte. Die Priester vielleicht. Oder nur ein Teil von ihnen, der dafür sorgte, dass das Datum und die Prophezeiung trotz aller Ablehnung und ihrer Unbeliebtheit in der Kultur insgesamt und bei ihren Führer am Leben blieben.
    »Es gab Hüter des Feuers«, sagte McCarter. »Die dennoch nichts weiter waren als fanatisch ergebene Anhänger.«
    »Angenommen, ich würde Ihnen von etwas erzählen, das ihren Fanatismus erklären könnte, etwas, das darauf hinweist, dass an diesem Tag tatsächlich ein Ereignis von großer Bedeutung stattfinden wird?«
    McCarter wusste, wovon Moore sprach: vom Gegenstand ihres Telefongesprächs selbst, dem Brasilienstein. »Dann würde ich ihnen erzählen, dass es vielleicht noch mehr davon gibt«, sagte er.
    Erneut folgte ein langes Schweigen. Diesmal spürte McCarter
Berechnung hinter der Stille. Absicht. Endlich ergriff Moore wieder das Wort. »Schlafen Sie gut in letzter Zeit, Professor?«, fragte er.
    Es war eine sonderbare Frage, und was sie noch sonderbarer machte, war der Umstand, dass McCarter seit Monaten unter fürchterlicher Schlaflosigkeit litt. »Nein«, sagte er.
    »Niemand von uns schläft gut«, erwiderte Moore. »Sie sollten lieber nach Washington kommen.«
    »Besorgen Sie mir ein Ticket«, sagte McCarter. »Dann können wir reden.«
    Ein lauter Knall schreckte McCarter aus seinen Gedanken auf. Er fuhr abwehrbereit herum. Ein anderer Gast des Internet-Cafés war aufgestanden und hatte versehentlich einen Stuhl umgeworfen.
    McCarters Herz klopfte heftig, seine Hände zitterten. Der junge Mann und seine Freundin lachten. Sie ermahnte ihn, vorsichtiger zu sein.
    Es waren Amerikaner. Mehrere Sticker zierten die Jacke des Mädchens. Auf einem stand: 2012 – Feiern, als gäbe es kein Morgen.
    Die Ahnungslosen.
    Das bevorstehende Datum hatte Tausende zusätzliche Touristen nach Mexiko geführt. Die meisten waren aus den USA, doch es gab auch viele aus Europa oder Asien. Einige wenige waren aus ernsthaftem Interesse hier, doch die große Mehrheit genoss einfach das schöne Wetter und einen weiteren Vorwand, um zu feiern.
    McCarter konnte es ihnen natürlich nicht zum Vorwurf machen, und ihre Anwesenheit hatte es ihm und Danielle erleichtert, sich bei ihrer Suche zu verstecken. Aber jetzt machte er sich Sorgen, wer sich inmitten der Besucherströme sonst noch verbergen mochte.
    Das amerikanische Paar blickte in seine Richtung; der
Mann sah ihm direkt in die Augen. McCarter musste plötzlich raus aus dem Café.
    Er sammelte seine Unterlagen zusammen, loggte sich aus und gab dem Angestellten zehn Dollar. Als er auf die Straße hinaushumpelte, warf er einen Blick zurück in den Laden. Der Angestellte und ein weiterer Gast beobachteten ihn, und für einen kurzen Moment wurde er von unkontrollierbarer Paranoia erfasst.
    Während er schnell, wenngleich ungelenk mit seinem Gehstock die Straße entlangeilte, dachte er: Na wenn schon, dann beobachten sie mich eben . Es waren Niemande, Touristen im Studentenalter. Sie gehören nicht zum Feind, sagte er sich. Sie gehören nicht zum Feind.
    Er konnte die Gedanken durch seinen Kopf hallen hören, Gedanken, die umso stärker zu werden schienen, je mehr er gegen sie ankämpfte.
    »Hilf mir«, flüsterte er auf der Suche nach dem Geist seiner verstorbenen Frau. »Wenn du kannst, Olivia, dann hilf mir, bitte.«
    Da er keine Antwort vernahm, eilte er weiter, zu dem einzigen Ort, an dem er sich ein wenig sicher fühlte: sein kleines Zimmer in

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