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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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»dann danke.«
    Der Sand im oberen Bereich des Strands war weich und lose. McCarter stolperte leicht, als er ihn überquerte. Aber er ging weiter, bis kurz vor die Brandung hinunter. Dort war der Sand fest, und bald begann er, mit seinem Stock Linien in ihn zu zeichnen.
    Er fing mit dem an, was er von der Statue wusste, die man ihnen vor der Nase weggestohlen hatte. Deren Bildhauer hatten zu den frühesten Maya-Künstlern der Gegend gehört, und McCarter sah eine Verbindung zwischen
ihnen und dem Stamm, der aus Brasilien hier eingewandert war. Die Schriftzeichen auf dem Stein hatten ihn verwirrt. Es waren hauptsächlich Zahlen, eine lange Reihe davon, die keinen Sinn für ihn ergeben hatten.
    Natürlich waren die Maya von Zahlen besessen gewesen; ihre Kalender waren nur der sichtbarste Ausdruck davon. Sie hatten auch zu den ersten Kulturen gehört, die die Bedeutung der Null entdeckt und verstanden hatten. Sie hatten Mathematik bei der Anlage ihrer Städte und beim Bau ihrer Pyramiden angewandt. Und manche Berechnungen auf Steinen in verschiedenen Städten schienen keinen anderen Sinn zu haben, als zu beweisen, dass sie dies konnten. Es war ein antikes Pendant zur Suche nach der größten Primzahl oder der exakten Berechnung der Kreiszahl Pi .
    Ein Mathematikerfreund McCarters hatte einmal gemeint, die Maya seien vielleicht Numerologen gewesen, und ihre Elite habe Zahlen um ihrer selbst willen verehrt. Soweit wollte McCarter nicht gehen, aber er wusste, dass irgendeine Berechnung der Schlüssel zu seiner aktuellen Frage war.
    Er arbeitete gern nachts an dem Problem. Bisher hatte er verschiedene Theorien geprüft und verworfen. Die Zahlen schienen weder für einen bestimmten Ort noch für einen Namen zu stehen. Auch zeigten sie nicht die Zeit in Jahren, Monaten oder einer anderen Einteilung der verschiedenen Maya-Kalender an. Es waren einfach Zahlen, eine lange Reihe davon, ohne Komma.
    Dann war McCarter eines Nachts, als er wie üblich nicht schlafen konnte, ins Badezimmer gestolpert, wo er eine antiseptische Lösung zur Behandlung der Infektion in seinem Bein aufbewahrte. Das Antiseptikum war konzentriert und zur Verdünnung mit frischem Wasser gedacht.
Wegen der anhaltenden Entzündung hatte er beschlossen, die Konzentration zu erhöhen. Er schaute wegen Anweisungen dazu auf der Packung nach.
    Was er fand, war eine Reihe von Zahlen, die bestimmte Mischungsverhältnisse angaben: zur Verwendung an den Augen, zur lokalen Anwendung auf der Haut, für die Behandlung offener Wunden.
    Die Zahlen hatten das Verhältnis Wasser zu Medizin angegeben: 50:1 für die Augen, 30:1 für die Haut, 10:1 für offene Wunden.
    McCarter hatte das Mittel ungefähr 2:1 verdünnt, in die eiternde Wunde gegeben und das Gesicht vor Schmerz verzogen, weil es brannte. Doch als er die Mixtur wieder ausspülte und der Schmerz nachließ, hatte er endlich begriffen.
    Die Zahlen auf der Statue waren in der gleichen Weise geschrieben. Es waren Verhältnisse, bei denen die zweite Zahl immer gleich war: 90. Und als er darüber nachdachte, erkannte er plötzlich, was sie ihm sagen wollten.
    Der erste Satz Zahlen stand für die Ost-West-Demarkationslinie. Die beiden anderen waren Winkel, die von ihr abgingen, Linien, die von bestimmten, von den Maya als heilig erachteten Ruinen und Plätzen aus gezogen werden konnten. Wenn er alles richtig übersetzte, würden die Linien zu einer pfeilähnlichen Form zusammenlaufen. Die Spitze des Speers – die sie zum Tempel des Kriegers führen würde.
    Mit seinen Ausdrucken in der Hand und den in sein Gedächtnis eingebrannten Zahlen, musste McCarter hier am Strand jetzt nur herausfinden, von welcher der Dutzenden Ruinen in dem Gebiet die Linien zu ziehen waren.
    Er zog eine Ost-West-Linie so gerade und genau wie möglich in den Sand und begann die Umgebung einzutragen.
Kleine Kieselhaufen und Muscheln verwendete er für die größeren Ruinen, die mit bloßem Auge zu sehen waren, dann machte er mit den Händen kleine Hügel aus Sand für die Ruinen, die nur auf den Infrarotaufnahmen zu sehen und immer noch vom Dschungel überwachsen waren.
    So arbeitete er eine Stunde lang. Hin und her lief er, humpelte um seine Diagramme herum und kroch hierhin und dorthin, um Veränderungen vorzunehmen. Ein Paar ging vorbei und warf einen verächtlichen Blick auf McCarter und sein Meisterwerk, aber es kümmerte ihn nicht; er baute keine Sandburgen.
    Er zeichnete einen Fluss ein und glich dann die Lage verschiedener

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