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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Menschen, die dort gelebt hatten, den Ort aufgegeben hatten und nach Norden gezogen waren. Durch die Anden waren sie zur Landbrücke von Mittelamerika gezogen und hatten schließlich im Hochland und den Urwäldern von Yukatan, Guatemala und Belize gesiedelt.
    Die Nachfahren dieser Reisenden wurden schließlich zu den Maya. Und wenn McCarter und das NRI recht hatten, dann war die Geschichte von ihrem Exodus zu einem Teil der Maya-Vorgeschichte geworden: der Auszug aus einem Ort namens Tulan Zuyua, dem Ort ihres Ursprungs. Mit sich geführt hatten sie die absolute Essenz der Macht: die Geisterformen ihrer Götter, enthalten in besonderen leuchtenden Steinen, die eine unheimliche Ähnlichkeit mit dem aufwiesen, den das NRI jetzt besaß.
    McCarter vermutete, dass etwaige ähnliche Steine in den ältesten Ruinen der Kultur zu finden sein mussten. Und um solche alten Ruinen zu entdecken, brauchte er Fotos, die mehr zeigten, als man mit bloßem Auge sah.
    Während der erste Satz Bilder ausgedruckt wurde, öffnete er ein zweites Verzeichnis mit Infrarot-Aufnahmen, die das Grün des Blätterdachs durchdrangen und Wärme
sichtbar machten. Und die Wärmeabstrahlung verschiedener Arten von Vegetation verriet ihm, was er wissen musste. Die Tiefland-Maya errichteten ihre Bauwerke aus Kalkstein, und selbst wenn der Dschungel diese Bauten verschluckte hatte, unterschied sich die Wärme, die sie abstrahlten, von der des restlichen Untergrunds.
    Während sich das Bild auf dem Schirm materialisierte, keimte zunächst Hoffnung in Carter auf, gefolgt von Angst und einem gewissen Gefühl der Entmutigung. Es gab Hunderte unerforschter Ruinen in Yukatan, zwei Dutzend oder mehr innerhalb eines Dreißig-Kilometer-Radius. Woher zum Teufel sollte er wissen, wo er am besten anfing?
    Hinter ihm läutete ein Handy in der Tasche eines anderen Kunden. Es war ein vertrauter Klingelton, derselbe wie sein eigener, und es ließ ihn an ein Telefongespräch mit Arnold Moore vor ein paar Monaten zurückdenken.
    »Ich hoffe, ich störe Sie nicht«, hatte Moore gesagt. Sein Tonfall war der eines Verkäufers, der wusste, dass er sehr wohl störte, sich im Grunde aber nicht darum scherte.
    »Gibt es noch eine Anhörung?«, hatte McCarter gefragt und sich auf die Reihe von Befragungen durch einen Kongressausschuss über die Vorgänge in Brasilien bezogen.
    »Nein, nichts dergleichen«, hatte Moore gesagt. Und nach einer kurzen Pause: »Wie ich höre, haben Sie um Zugang zu dem Stein gebeten. Ich denke, das kann ich arrangieren.«
    McCarter war überrascht gewesen. »Das ist ja großartig«, sagte er.
    »Aber zuerst habe ich ein paar Fragen«, erwiderte Moore. »Was wissen Sie über den 21. Dezember 2012?«
    2012: das angebliche Enddatum des Maya-Kalenders. Die nächsten zehn Minuten versuchte McCarter zu erklären, dass das Datum für die Maya nicht das Ende aller Zeiten
bedeutete, wie es so viele Leute verstanden. Zumindest nicht generell.
    »Wie das?«, fragte Moore.
    »Zunächst einmal«, sagte McCarter, »gibt es Monumente mit Inschriften, die Ereignisse – oft sehr banaler Natur – vorhersagen, die weit nach diesem Termin stattfinden sollen. Zweitens verweisen die Maya relativ selten auf dieses besondere Datum, wenn man die Gesamtheit ihrer schriftlichen Zeugnisse berücksichtigt. Und drittens wurde die Lange Zählung der Maya wie eine Art Entfernungsmesser geschrieben, weshalb manche aktuellen Theorien die Ansicht vertreten, selbst die wenigen apokalyptischen Beschreibungen würden sich in Wirklichkeit auf Dinge beziehen, die bei der letzten Zeitenwende vor 5114 Jahren passiert sind.«
    Er bemühte eine Analogie, mit der Moore vertraut sein würde. »Es ist ähnlich wie mit der Offenbarung des Johannes. Manche Bibelforscher sagen, die Offenbarung sei keine Prophezeiung vom Ende der Zeiten, sondern eine getarnte Schilderung zeitgenössischer Ereignisse in Rom und der Christenverfolgung im 1. Jahrhundert.«
    »Ja, ja«, murmelte Moore. Es klang, als würde er gar nicht richtig zuhören. »Kennen Sie einen verlässlichen Hinweis, dass es anders kommen könnte?«
    McCarter dachte nach. »Es gibt das Tortuguero-Monument 6. Es ist schwer beschädigt, aber die verbliebenen Glyphen beziehen sich auf ein Ereignis am Ende des Kalenders, das Ende des 13. Baktun, der 13. Periode von 144 000 Tagen, das am 21. Dezember 2012 stattfindet. Es heißt, der Gott des Wandels, Bolon Yokte, wird vom Schwarzen Irgendwas herabsteigen und … irgendwas vollführen.«
    Ein

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