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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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»Was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass entweder er oder jemand, der sein Passwort kannte, auf den Zentralrechner seiner alten Universität zugegriffen hat. Zu den heruntergeladenen Informationen gehörten Satellitenbilder von Yukatan.«
    »Weißt du, wo er ist?«
    »Nicht genau, aber das Terminal, das er benutzt hat, befindet sich in einem kleinen Ort, weit entfernt von dort, wo er und die Frau zunächst operiert haben. Und sollte sie versuchen, ihn zu finden…« Choi sprach nicht zu Ende.
    »Natürlich wird sie es versuchen«, sagte Kang. »Wo sind deine Leute?«
    »In Tulum und Puerto Morelos. Und in Mexico City, im anthropologischen Museum, wo sie einen Teil ihrer Recherchen betrieben haben.«
    »Das ist gut«, sagte Kang. »Sie sollen außer Sicht bleiben. Beim letzten Mal habt ihr euch zu früh bewegt.«
    Choi nickte, und der Arzt hob den Kopf von den Geräten, die er einstellte. »Wir sind bereit«, sagte er.
    Kang bedeutet Choi mit einem Handzeichen zu gehen.
    Choi verneigte sich leicht, verließ den Raum und zog die Tür hinter sich zu.
    Auf dem Rückweg zur Kommunikationssuite hörte er ein tiefes Brummen aus Kangs Kabine dringen, und er hörte Kang im Gleichklang mit den elektrischen Impulsen stöhnen und winseln. Bis Choi die Suite erreicht hatte, war Kang durch den ganzen Gang zu hören; er schrie vor Schmerzen und Vergnügen.

26
    Hawker saß auf dem Beifahrersitz eines heruntergekommenen, völlig verrosteten Jeeps, während Danielle fuhr. Yuri saß hinten. Die drei brausten seit Stunden unter der Sonne Mexikos dahin, eine willkommene Abwechslung zum kalten Nieselregen Hongkongs und des südchinesischen Meers.
    Während sie die Küstenstraße hinauf nach Puerto Azul fuhren, blickte Hawker auf die glitzernden Wellen hinaus. Es fühlte sich fast an, als wären sie im Urlaub. Er und Danielle – ein Paar auf Reisen, ihr Adoptivsohn Yuri, angeschnallt auf dem Rücksitz, mit einem Touristen-Sombrero auf dem Kopf und einer übergroßen Plastiksonnenbrille.
    Der Junge war still, selbst wenn man ihn auf Russisch ansprach. Yuri redete nicht oft. Die meiste Zeit war er an kleinen Dingen direkt vor seiner Nase viel mehr interessiert als an seiner Umgebung insgesamt.
    Selbst jetzt schien ihn das Klicken, das die Bügel seiner Plastikbrille machten, mehr zu faszinieren als der Blick durch sie. Er nahm sie wiederholt ab und klappte die Bügel nahe an seinem Ohr sieben-, achtmal auf und zu, bevor Hawker sie ihm wieder aufsetzte.
    Nachdem sich dieses Intermezzo zum zehnten Mal wiederholt hatte, drehte sich Hawker zu Danielle herum. »Was, glaubst du, ist los mit ihm?«
    Danielle warf einen Blick in den Rückspiegel. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Er scheint in seiner eigenen Welt zu leben. In gewisser Weise erinnert er mich an einen Autisten, aber ich bin mir nicht sicher. Er hatte nicht gerade einen tollen Start ins Leben.«

    Danielles Gesicht drückte Trauer, Enttäuschung aus. Sie hatten Yuri aus einem Gefängnis befreit, aber die Zukunft hielt wahrscheinlich ein neues für ihn bereit.
    Regeln waren oft blind gegenüber den Fakten, und obwohl Hawker und Danielle Yuri fürs Erste bei sich behalten konnten und ihn sicherlich nicht wieder an Kang ausliefern würden, stellte sich die diplomatische Situation mit Russland schwieriger dar. Yuri war russischer Bürger, ein Zögling des Staats. Und wenn es dazu kam, dass ihn die Russen zurückhaben wollten, konnte man sie auf legalem Weg nicht daran hindern.
    »Vielleicht können wir ihn behalten«, witzelte Hawker.
    »Er ist kein herrenloser Welpe«, antwortete Danielle. »Aber wir können ihn nicht dorthin zurückschicken.«
    Sie konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Es war eine lange Fahrt gewesen. Neun Stunden quer durchs Land, mit nichts als einem Stoffverdeck als Sonnenschutz. Schweiß, Sand und Schmutz klebten an ihnen, und sie hätten gern angehalten, um zu duschen und sich auszuruhen. Aber die Zeit war knapp, und deshalb waren sie beinahe pausenlos gefahren.
    Und doch fand er, dass Danielle großartig aussah, so blendend, wie er sie in Erinnerung hatte, in mancherlei Weise sogar besser. In Brasilien war sie unter dem Druck ihrer Vorgesetzten, einen unmöglichen Auftrag zu Ende zu führen, sehr förmlich und angespannt gewesen. Aber hier, da sie in Jeans und T-Shirt und einem zerknitterten Cowboyhut auf dem Kopf den alten Jeep fuhr, während ihre Haut in der Sonne bräunte, wirkte sie natürlicher, entspannter.
    »Wir hätten bestimmt auch einen Wagen

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