Black Sun - Thriller
er, warum der Angestellte ihn als »loco« bezeichnet hatte. Der Professor
sah aus wie ein Verrückter. Rauschebart, ungekämmtes Haar, um die Augen mehr Linien als eine Straßenkarte von Pennsylvania.
»Erinnern Sie sich an mich?«, fragte er. »Wir haben uns in Brasilien prächtig zusammen amüsiert.«
McCarters Züge entspannten sich, als hätte er Hawker erkannt. Aber dann kniff er die Augen zusammen. »Sind Sie echt?«, fragte er.
»Ob ich was bin?«
»Echt«, wiederholte McCarter. »Sind Sie echt?«
Hawker wusste nicht, was er davon halten sollte. Vielleicht steckte hinter der Beschreibung des Professors als Verrücktem mehr, als er gedacht hatte.
»Ich bin echt«, sagte er ruhig. »Ich muss allerdings darauf hinweisen, wenn ich es nicht wäre, würde ich Sie wahrscheinlich anlügen und mich trotzdem als echt ausgeben. «
McCarter entspannte sich ein wenig. »Gutes Argument«, räumte er ein und ließ die Waffe ein Stück sinken. »Vielleicht nicht die beste Methode, um die Realität zu bestimmen. «
Hawker streckte die Hand aus und lenkte die Waffe sanft von sich fort. »Wie auch immer, ich würde es begrüßen, wenn Sie mich nicht erschießen, um sicherzugehen.«
McCarter sicherte die Waffe und warf sie auf den kleinen Tisch neben ihm. Dann sah er Hawker wieder an. »Es ist eine Schreckschusspistole«, gab er mit trauriger Miene zu. »An etwas anderes bin ich nicht herangekommen.«
»Eine Schreckschusspistole.« Hawker musste lachen.
»Es ist nur…«, begann McCarter. »Manchmal sehe ich Dinge… oder höre Dinge, die in Wirklichkeit gar nicht da sind. Und Sie kommen mir nicht wie jemand vor, dem ich hier über den Weg … Ich meine … Ich habe nicht damit
gerechnet, dass…« Er fand die richtigen Worte einfach nicht. »Was zum Teufel tun Sie hier?«
Hawker sah sich um, rieb sich den Nacken und wunderte sich, wie McCarter ihn überraschen konnte.
»Anscheinend bin ich mit dem ältesten Trick der Welt hereingelegt worden: Sie haben sich hinter der Tür versteckt. «
»Noch ein Grund, warum ich dachte, Sie seien nicht echt«, sagte McCarter rasch. »Wer fällt denn auf so etwas herein?«
Hawker nickte. »Anscheinend werde ich langsam alt.«
McCarter lächelte. In seiner plötzlichen Fröhlichkeit sah er noch verrückter aus als vorher. Ein delirierender, glücklicher Verrückter.
»Es ist trotzdem schön, Sie zu sehen«, sagte McCarter. »Tut mir leid, dass ich Sie geschlagen habe«, fügte er entschuldigend hinzu. »Ich verletze nicht gern jemanden, wissen Sie. Ich bin im Wesentlichen ein Pazifist.«
Ehe Hawker antworten konnten, waren Schritte auf dem Holzboden im Gang zu hören. Und dann streckte Danielle den Kopf zur Tür herein; hinter ihr hielt Yuri ihre Hand.
»Wir hatten keine Lust, im Wagen zu warten«, sagte sie.
So verwirrt er über Hawkers plötzliches Auftauchen gewesen war, Danielles Ankunft mit einem Kind im Schlepptau schien McCarter noch mehr zu verblüffen.
»Es ist eine lange Geschichte«, versprach Hawker.
Nachdem beide Seiten ihre Geschichten ausführlich erzählt hatten, sah sich Danielle McCarters Bein an. Es war eindeutig noch immer entzündet.
»Trotz der besten Pflege durch einen approbierten Medizinmann und meinem Versuch einer Selbstmedikation habe ich Halluzinationen und Alpträume«, sagte er. »Und
ich fühle mich auf eine Weise paranoid, die ich nicht erklären kann.«
»Fieber und Schlafmangel können so etwas bewirken«, sagte sie. »Ganz zu schweigen von der verspäteten Reaktion darauf, dass Sie angegriffen und beschossen wurden. Sie gehören eigentlich in ein Krankenhaus.«
Sie sah sich die Flasche mit den Tabletten an, die er nahm. »Die sind nicht stark genug, für das, was Sie haben. Wahrscheinlich machen sie die Bakterien nur resistent. Ich werde Ihnen richtige Antibiotika besorgen. Und dann schicke ich Sie nach Hause.«
»Sie schicken mich nirgendwohin«, sagte McCarter schroff. Und als wäre ihm klar geworden, wie er sich anhörte, fügte er an: »Ich meine, ich bin derjenige, der die ganze Sache angefangen hat, vergessen Sie das nicht. Ich werde nicht nach Hause fliegen, bis wir fertig sind.«
»Das wird alles nur noch gefährlicher machen«, sagte sie und hoffte, er würde seine Meinung ändern.
Er holte tief Luft. »Sie dürfen gerne abreisen, wenn Sie wollen. Oder bleiben und mithelfen, aber ich bin noch nicht fertig.«
Hawker begann zu lachen. »Er hört sich an wie du«, sagte er zu Danielle.
»Ich weiß, Sie halten mich für
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