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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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theoretischen Physiker, der früher bei den Sandia Labs in New Mexico gewesen war und jetzt für die Nationale Akademie der Wissenschaften arbeitete.
    Der Name Ahiga bedeutete in der Sprache der Navajo »der kämpft«, und Ahigas Familie hatte einen militärischen Stammbaum. Sein Großvater war einer der berühmten Navajo-Code-Sprecher im Zweiten Weltkrieg gewesen, sein Vater hatte sich Orden in Korea verdient und sein älterer Bruder war einer der ersten amerikanischen Ureinwohner bei den Green Berets gewesen und hochdekoriert von drei Vietnameinsätzen zurückgekehrt.
    Nathaniel selbst war aufs College gegangen, aber sein Beitrag fürs Militär stellte die Leistungen seiner Vorfahren alle in den Schatten, denn er hatte mitgeholfen, die Nuklearzünder in den Sprengköpfen der Trident-Raketen zu entwickeln, und danach jahrelang an Projekten zur Raketenabwehr mitgearbeitet.
    Aus Steckers Reden ging klar hervor, dass die CIA den Stein zerstören lassen wollte, und Moore und seine Leute waren bereits überzeugt, dass ein solcher Schritt ein Fehler wäre, es sei denn, es gab wirklich keine andere Möglichkeit.
    Damit war Ahiga de facto derjenige, der die Entscheidung traf. Wenn alle Argumente ausgetauscht waren, würde seine Meinung zählen.

    Moore schüttelte ihm die Hand und beobachtete, wie Ahiga durch das Behelfslabor zu der Vitrine mit dem Stein schlenderte. Er beugte sich vor und spähte hinein, und dann schürzte er leicht die Lippen. Es hätte ein Ausdruck von Neugier sein können oder einfach eine Marotte des Mannes, aber für Moore sah es verdammt danach aus, als wäre er angewidert.

37
    Hawker saß auf dem Balkon ihres neuen Hotels, einem Fünf-Sterne-Resort fünfzig Meilen südlich von Porto Azul. Wie fast überall an der mexikanischen Golfküste gab es keinen Strom in dem Hotel. Das war ihnen gerade recht gekommen, da der Empfang ihre Ankunft damit nicht elektronisch aufzeichnen konnte.
    Ein kleines Schmiergeld hatte den Rezeptionisten davon überzeugt, es auch dann nicht zu tun, wenn die Lichter wieder angingen. Und eine zusätzliche Zahlung hatte ihnen diese Suite gesichert und die benachbarte ebenfalls. Tausend Dollar waren für jeden der nächsten fünf Tage versprochen, wenn ihre Anwesenheit geheim blieb. So oder so bezweifelte Hawker, dass sie länger hier sein würden.
    Ohne Straßenbeleuchtung und Mond sah die Küste so dunkel aus wie das Meer, aber draußen über dem tiefschwarzen Golf brauten sich schwere Gewitter zusammen, und ihre purpurnen Blitze zerrissen die Nacht. Manchmal dauerte es lange bis zum nächsten Blitz, aber im Augenblick zuckte einer nach dem andern, ließ die Wolken von
innen heraus leuchten und gegabelte Linien wie Spinnfäden über ihr geblähtes Antlitz wandern.
    Obwohl das Gewitter landeinwärts zog, war die Luft auf dem Balkon noch vollkommen reglos. Nicht der leiseste Hauch war zu spüren, und selbst die Kerzenflamme neben ihm brannte, ohne zu flackern.
    Für Hawker lag eine große Wahrheit in dieser Szene, eine Lektion über das Leben und seine Probleme – und dass man nicht wirklich wahrnahm, was vor sich ging, wenn man nur auf das achtete, was unmittelbar um einen herum stattfand. Es war die Art von Torheit, die der Gefahr Tür und Tor öffnete. Und er fragte sich, ob er etwa selbst grade einen solchen Fehler beging.
    Er fühlte sich in diesem Moment so wohl wie seit Jahren nicht. Nicht körperlich vielleicht – die Ereignisse der letzten Stunden hatten ihn vor die Wahl zwischen einer Schmerztablette und ein paar steifen Drinks gestellt –, aber seine Seele hatte zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Ruhe gefunden, die quälenden Schuldgefühle, selbst die Alpträume von Massakern in Afrika waren fürs Erste verblasst.
    Er schrieb die Veränderung dem Umstand zu, dass er wieder mit Danielle und McCarter zusammen war. Er war sich nicht sicher, ob es eine höhere Absicht hinter dem Stein und der mit ihr verknüpften Prophezeiung gab; alles erschien ihm auf bloßem Raten zu basieren. Aber zwei Leute, die ihm viel bedeuteten, waren in die Sache verwickelt, und sie brauchten seine Hilfe. Wie immer es ausgehen mochte, seine Freunde zu beschützen, brachte ihm Frieden und gab ihm ein Ziel.
    Und dennoch vermutete er, dass irgendwo Wolken am Horizont aufzogen. Er konnte sie nicht sehen und spürte nichts von ihnen, aber er wusste, sie würden kommen, genau wie das Gewitter draußen über dem Golf.

    Um den Gedanken abzuschütteln, trank er einen Schluck aus seinem Glas. Als

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