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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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geschafft, den ersten Widerstandsauftrag des jungen Mannes aus einem hoffnungslosen Fall in einen Erfolg zu verwandeln.
Andererseits hatte er Caine auch wiederholt belogen, hatte ihn für Caines Geschmack viel zu oft auf eine falsche Spur gehetzt und hatte ihn bei der gleichen Mission wie eine Figur auf seinem Schachbrett benutzt. Und zu guter Letzt hatte er ihn während der vergangenen sieben Monate durch die Ausbildung in Plinrys brandneuer fliegender Blackcollarschule gehetzt.
Diese Ausbildung umfasste eine Menge solcher knochenbrechender Tests. Lathe trat neben Caine und musterte Skylers Schutzanzug.
»Nicht schlecht. Außerdem haben Sie mit Ihren shuriken drei Leute schnell und zwei langsam getötet. Den letzten haben Sie allerdings beinahe verfehlt. Gehen wir in die Lodge und sehen wir uns die Aufzeichnungen an.«
Skyler blickte zum Himmel empor. Caine sah ebenfalls hinauf und entdeckte den winzigen schwarzen Punkt hoch über ihnen. »Lächeln Sie doch in die Kamera des Sicherheitsdienstes«, schlug Skyler vor.
Caine hätte eine obszöne Geste vorgezogen, beschloss aber, überhaupt nichts zu tun. Er steckte seine shuriken wieder ein und folgte Lathe durch den Wald, während rings um ihn die »Toten« zum Leben erwachten und auf ihr nächstes Opfer warteten. Es war wirklich ernüchternd, wenn man seine Leistung auf dem Bildschirm sah.
Er saß vor dem Gerät, erlebte im Geist die Szenen noch einmal und hörte Lathes begleitende Kritik: »... hier haben Sie mit dem Rückhandwurf unter Schulterhöhe eine halbe Sekunde verloren... gute Rolle, aber eigentlich hätte er Sie mit seinem nächsten Schuss erledigen müssen... Skyler hat sich zwar geräuschlos genähert, aber sie hätten es spüren müssen ... spät, aber trotzdem eine gute Reaktion.«
Die Aufnahme war zu Ende, und Caine öffnete die geballten Fäuste. »Wie lautet also das Urteil? Haben wir jetzt bestanden, oder muss ich warten, bis die Novak die Erde das nächste Mal ansteuert?«
Lathe stützte die Ellbogen auf den Tisch und fuhr mit den Fingern über den Ring, den er am Mittelfinger der rechten Hand trug. Caine betrachtete ihn unwillkürlich: ein silbern glänzender Drachenkopf, dessen Kamm in Form eines Fledermausflügels bis über den Knöchel reichte und dessen rubinrote Augen seinen Besitzer als Blackcollar-Comsquare auswiesen. Ein Symbol für Befähigung, Einsatzbereitschaft und Kampfkraft... und für Caine auch ein Symbol dafür, was er mit seinen neu erworbenen Kenntnissen erreichen wollte.
»Sie möchten gern den Drachen tragen, nicht wahr?«, unterbrach Lathe seine Gedanken.
»Nur wenn ich ihn verdiene.«
Lathe sah Caine nachdenklich an. »Wir könnten Ihnen eine Sondergenehmigung erteilen, vorausgesetzt, wir finden einen Ring, der Ihnen passt.«
»Was würde mir das nützen?«, meinte Caine verächtlich. »Ich möchte ein Blackcollar sein, nicht nur ihre Kleidung tragen.«
Lathe schob die Lippen vor. »Sie wären der Erste, dem wir Backlash geben würden, falls wir welches besäßen; das wissen Sie.«
Caine nickte. Backlash - der Codename für die Droge, die dem gesamten Blackcollarprojekt zugrunde lag. Wenn sie in genau bemessenen Quantitäten eingenommen wurde, veränderte sie das Nervensystem eines Menschen für immer und verdoppelte seine Geschwindigkeit und seine Reflexe in Kampfsituationen. Nur Backlash hatte es den Blackcollars ermöglicht, ihre primitiven, unauffälligen Waffen erfolgreich gegen die Hightech-Ausrüstung der Ryqril einzusetzen und in vielen Fällen die Oberhand zu behalten. Shuriken und nunchaku konnten von Detektoren, die auf Laser und Gewehre mit Spezialstahlgeschossen programmiert waren, nicht entdeckt werden; dank der Reaktionsschnelligkeit durch Backlash und der Zielsicherheit der Blackcollars wurden sie zu weitaus tödlicheren Waffen, als man ihnen zutraute.
Doch auf Plinry gab es kein Backlash, und es gab auch keinen Hinweis darauf, dass es noch irgendwo im TDE vorhanden war... und wenn das zutraf, dann würde die erste Generation der Blackcollars zugleich die letzte sein.
Lathe hatte wieder zu sprechen begonnen, und Caine wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu. »Sie und Ihr Team sind jedoch so weit einsatzbereit, wie es ohne Backlash möglich ist. Wenn Sie also mit Lepkowski über Fahrkarten sprechen wollen, ist jetzt der richtige Augenblick.«
Caine fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Auf diesen Augenblick hatte er ein Jahr lang hingearbeitet... den Augenblick, wenn er die relative Sicherheit von Plinry

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