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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Sie auf unsere Hilfe angewiesen.«
» Angewiesen ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck«, schränkte Lathe ein. »Aber sie würde uns bestimmt nützen.«
»Für zwei Fremde, die keine Ahnung haben, wie es in dieser Stadt zugeht, sind Sie ganz schön selbstsicher«, stellte Bernhard fest. »Sie brauchen sehr wohl unsere Hilfe. Wesentlich ist nur die Frage, ob Sie es wert sind, dass wir Ihretwegen unsere Position gefährden.«
»Kanai hat das Gleiche gesagt«, erwiderte Lathe. »Wenn Sie damit Ihr Honorar hinaufschrauben wollen - wir haben kapiert.«
Bernhard lächelte kurz. »Wenn Sie glauben, dass ich deswegen beleidigt bin, vergeuden Sie Ihre Zeit. Ich bin von Leuten beschimpft worden, die es viel besser können als Sie.« Er legte die zu Fäusten geballten Hände auf den Tisch, sodass sein Drachenkopfring im Licht funkelte. »Kommen wir zum Geschäft! Sie möchten eine Liste der hochrangigen Militärs, die während des Krieges hier stationiert waren, richtig?«
Lathe nickte. »Genauer gesagt interessiere ich mich für die Leute, die zum Kontingent der Basis Aegis gehört haben.«
Bernhards Gesicht veränderte sich nicht, aber die Muskeln an seinen Unterarmen verkrampften sich.
»Warum Aegis?«
»Warum nicht? Es war die größte Anlage in diesem Teil des Kontinents, deshalb ist anzunehmen, dass man die besten Kräfte hierhergeschickt hat.«
»Das stimmt nicht. Es gab auf jeder Befehlsebene genauso viele Idioten wie in jeder anderen Basis, die ich gekannt habe.«
»Sie waren also auch in Aegis«, stellte Lathe fest. »Das trifft sich gut, denn dann wissen Sie ja, wer hier die besten Leute waren.«
Bernhards Gesicht wurde hart. »Natürlich. Das waren diejenigen, die zurückblieben, um die Maschinen zu bedienen, als der Gasangriff begann und wir übrigen davonrannten, als wäre der Teufel hinter uns her.«
»Gasangriff?«, fragte Skyler. »Aegis war doch dagegen gesichert.«
»Das stimmt.« Bernhards Augen schienen in weite Ferne zu blicken. »Wir nehmen an, dass eine Neutronenbombe eine Verwerfung getroffen und die Gassensoren und Filtersysteme in einem der Lüftungstunnels ausgeschaltet hat. Als die Sensoren im Innern uns meldeten, dass Gas eindrang, war es zu spät.«
»Jemand hätte doch bemerken müssen, dass von den Sensoren im Lüftungstunnel keine Daten kamen...«, begann Skyler.
»Das weiß ich!«, fuhr ihn Bernhard an. »Wir waren damals damit beschäftigt, eine Invasion abzuwehren.«
Er schwieg einen Augenblick lang, und sie vernahmen kurze Zeit nur das gedämpfte Geräusch der Gespräche im Raum. »Entschuldigen Sie«, murmelte er schließlich. »Es schmerzt sogar heute noch.«
Lathe nickte. »Wir tragen alle solche Erinnerungen mit uns herum. Sie haben also die Evakuierung veranlasst.«
»So weit das noch möglich war.« Bernhard schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was sich der verantwortliche Idiot gedacht hat - wenn das Gas in die Basis eindrang, dann hätte ihm klar sein müssen, dass die Luft im Freien mit dem Giftzeug gesättigt sein musste. Trotz der Gasmasken drang so viel davon durch die Haut in den Körper, dass es gesundheitsschädigend war. Ich glaube, dass von den achthundert Leuten, die wir hinausbrachten, nicht mehr als fünfzig die nächsten sechs Monate überlebten.«
»Das hört sich an, als hätte Denver verdammtes Glück gehabt«, brummte Skyler.
»Das Gas war schwer«, ergänzte Kanai. »Es hat sich hauptsächlich in den Tälern um Aegis gehalten. Aber Sie haben recht - die Ryqril hätten ohne Weiteres die Stadt zerstören können, wenn sie gewollt hätten.«
Lathe wandte sich dem Orientalen zu. »Haben Sie sich auch in der Basis befunden?«
Kanai schüttelte den Kopf. »Ich habe in Athena Dienst als Leibwächter gemacht. Gegen Ende verwendeten sie viele von uns als Wachtposten und als Überwacher für Zivilisten.«
»Das halte ich aber für eine Vergeudung von Talenten«, warf Skyler ein.
»Was hätten sie sonst mit uns anfangen sollen?«, fragte Bernhard mürrisch. »Der Krieg war verloren, das stand fest. Warum sollten sie uns für Guerillaeinsätze aufsparen, zu denen es nie kommen würde, wenn sie vor dem brennenden Problem standen, die Masse unter Kontrolle zu halten?« Er fluchte leise.
Lathe fühlte mit ihm. Die Blackcollars auf Plinry hatten sich ebenfalls mit der Verachtung der Bevölkerung abfinden müssen, die weder begriff, worin ihre Fähigkeiten bestanden, noch wo ihre Grenzen lagen. Doch die Militärs von Aegis und Denver hätten vernünftiger sein

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