Blackcollar
vor?«
»Ich habe mir Verschiedenes einfallen lassen.«
Lathe sah sich im Raum um. »Sie suchen Reger auf, Jensen, und holen sich zwei Kastenwagen von ihm. Colvin und Alamzad verstärken das Chassis und den Rahmen und vor allem den Kühler. Haben Sie von Reger das Gegengift gegen die Betäubungspfeile bekommen, Hawking, das er uns versprochen hat?«
Hawking nickte. »Er hat das Gegengift und auch die Pistole gestern Abend geliefert. Das Zusammensetzen der Bauchbombe wird einige Stunden dauern, aber ich werde ziemlich sicher zu Mittag damit fertig sein. Die Haftminen und die Spezial- nunchaku liegen bereit.«
»Gut. Das sind also Ihre Aufgaben für heute.«
»Bauchbombe?«, fragte Caine verständnislos. »Was ist eine Bauchbombe? Und wozu brauchen Sie Minen und Spezial- nunchaku ?«
»Das erkläre ich Ihnen später«, wehrte Lathe ab.
»Sie, Mordecai, fahren mit Caine und Braune nach Denver und besorgen eine hitzeabweisende Masse, die wir auf die Kastenwagen streichen können. Reger kann Ihnen sagen, welche Geschäfte sie führen. Inzwischen werden Skyler und ich die Einzelheiten ausarbeiten und dabei unvorhergesehene Zwischenfälle einkalkulieren. Dabei werden Sie uns helfen, Pittman.«
»Ich?«, fragte Pittman erschrocken. »Warum ich?«
»Weil Sie der Einzige sind, der noch übrig ist. Außerdem werden Sie einen der Kastenwagen fahren, und ich muss genau wissen, wie weit Sie diese Vehikel beherrschen.«
Pittman richtete sich auf. »Ich kann alles aus dem Wagen herausholen, was in ihm steckt«, erklärte er mit einem Anflug von Stolz.
»Gut. Dann machen wir uns jetzt an die Arbeit. Ich weiß nicht, ob die Mitglieder der Fackel eine Psychor-Schulung erhalten haben, aber ich bezweifle, dass Anne sehr lang durchhalten kann. Wenn wir sie befreien wollen, dann muss es heute Nacht geschehen.«
Die Zellen und Verhörräume des Sicherheitsdienstes nahmen beinahe den gesamten vierten Stock des Gebäudes ein, und nur einige wenige Büroräume am nördlichen Ende dienten anderen Zwecken. Galway stieg im dritten Stock in den Fahrstuhl - der einzige Zugang zu dieser Ebene - und ging dann den Korridor entlang. Dabei überlief es ihn kalt, denn obwohl er sich am vermutlich sichersten Ort von ganz Athena befand, erinnerte er sich wider Willen an die Verhörräume in Millaire auf Argent.
Er war beinahe ums Leben gekommen, als er in einem dieser Räume gesessen hatte.
Über den Türen von zwei Verhörräumen am Ende des Korridors leuchteten die Besetztlampen, aber nur vor einer Tür standen Wächter. Das war vernünftig - schon vor Stunden waren alle zu der Erkenntnis gelangt, dass die beiden Lastwagenfahrerinnen vollkommen harmlos waren. Sie wurden nur deshalb noch immer verhört, weil Quinn es befohlen hatte.
Galway verzog angewidert das Gesicht, aber im Augenblick befasste er sich mit dringenderen Angelegenheiten als Quinns Verhalten unschuldigen Zivilisten gegenüber. »Ist der General drin?«, fragte er die Wächter, die ihn grüßten.
»Ja, Sir. Er wird aber bestimmt bald herauskommen, weil die Vernehmungsbeamten es bei der Arbeit nicht gern haben, wenn Außenstehende anwesend sind. Manchmal wird der Gefangene dadurch abgelenkt.«
Galway sah im Geist vor sich, wie Quinn von seinen Untergebenen aus seinem eigenen Verhörraum hinausgeworfen wurde, doch obwohl die Vorstellung erfreulich war, war sie unwahrscheinlich. »Sagen Sie ihm, wenn er herauskommt, dass ich sofort mit ihm sprechen muss«, wies er die Sicherheitsmänner an. »Ich befinde mich im Aufenthaltsraum der Wächter.«
Den Geräuschen im Korridor entnahm Galway, dass Quinn den Verhörraum drei Minuten später verließ, doch erst nach zehn Minuten geruhte er, den Präfekten aufzusuchen. »Sie wollten mich sprechen?«, fragte er, ohne sich zu setzen.
»Vor allem: Wie kommen Sie mit dem Verhör weiter?«
Quinns Gesicht verfinsterte sich. »Langsam. Sie ist sehr widerstandsfähig - vermutlich irgendeine Schulung. Aber es ist nur eine Frage der Zeit. Ich hoffe, dass Sie mich nicht deshalb hergebeten haben.«
»Keineswegs.« Galway zog das Lesegerät zu sich, holte eine Disc aus der Tasche und schob sie in den Schlitz. »Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, dass die Zeit, die Ihnen für Silcox zur Verfügung steht, unter Umständen beschnitten wird.«
»Wovon sprechen Sie, zum Teufel?«
»Das ist ein Fon-Gespräch, das ich vor fünfzehn Minuten geführt habe.« Galway betätigte den Schalter, und aus dem Lautsprecher ertönte seine Stimme.
Galway: »Hier Galway. Was
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