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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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General - ich habe ihn stabilisiert, aber das hält nicht lange an. Er hat eine Überdosis einer Paralytdroge genommen, das entspricht mehreren Schüssen aus einer Pfeilpistole.«
»Dann geben Sie ihm das Gegenmittel«, knurrte Quinn. »Wir haben es ja.«
»Aber ich kann hier nicht feststellen, welche Droge er eingenommen hat. Alle Gegenmittel sind Gifte, wenn sich das entsprechende Paralyt noch nicht im Blutkreislauf befindet. Wenn ich ihm das falsche Gegenmittel spritze, töte ich ihn beinahe augenblicklich!«
Quinn verzog das Gesicht, nickte aber. »Also gut, lassen Sie die Ambulanz kommen! Ich will verdammt sein, wenn ich ihn mir entgehen lasse.« Er wandte sich den anderen zu. »Der Rest geht zu der Barrikade hinüber, bis der Transporter eintrifft.«
»Einen Augenblick«, sagte Pittman zögernd und trat zu der Gruppe um Mordecai. Die Sicherheitsmänner ließen ihn durch.
Erst jetzt merkte Caine erschrocken, dass Pittman der Einzige war, der keine Handschellen trug.
»Pittman?«, fragte er. »Was...?«
»Es tut mir leid, Caine.« Pittman sprach leise und blickte dabei zu Boden. »Galway, Mordecai trägt eine Disc bei sich, die Sie brauchen können.«
»Pittman!«, stieß Colvin hervor. »Du dreckiger, stinkender Verräter. Warum, zum Teufel...?«
»Weil mir nichts anderes übrig bleibt!« Pittman kniete neben Mordecai nieder. »Überhaupt nichts anderes. Wenn du mich verfluchst, verfluche auch die Ryqril - sie sind daran schuld!« Er griff unter Mordecais Hemd, das den Flexarmor verbarg, und zog einen Silberling heraus.
»Ja, ich verfluche auch die Ryqril!« Colvin trat einen Schritt vor, dann hielten ihn die Sicherheitsmänner fest. »Doch das Geld, das sie dir geboten haben, und dem du nicht widerstehen konntest...«
»Halt den Mund!« Pittman sprang auf und wirbelte herum. Er hob die Hand mit der Disc, um sie zu schleudern... Galway trat vor ihn und nahm ihm geschickt die Kassette aus der Hand. »Beruhigen Sie sich, Pittman!« Obwohl Caine durch den Schock noch betäubt war, hörte er das Mitleid in der Stimme des Präfekten. »Jetzt ist es vorüber. Alles ist vorüber.«
»Nur für den Augenblick.« Lathes Stimme klang beinahe ruhig, doch sein Blick war mörderisch. »Nur für den Augenblick, Pittman, aber ich schwöre Ihnen, dass ich mit Ihnen abrechnen werde.«
Ein Schatten glitt über sie hinweg: Die fliegende Ambulanz war eingetroffen. Sie setzte neben Mordecai auf der Straße auf. Der Sanitäter, der in ihr saß, öffnete die hintere Tür und schob eine Tragbahre heraus. »Ihr drei steigt mit ihm ein«, befahl Quinn drei Wächtern, während Mordecai in das Flugzeug geschoben wurde.
»Dann habe ich aber keinen Platz mehr«, protestierte der Arzt.
»Sie haben doch gesagt, dass Sie hier draußen nichts für ihn tun können«, stellte der General fest. »Setzen Sie sich zum Piloten! Sie sind ohnehin in fünf Minuten im Krankenhaus.«
Der Arzt verzog das Gesicht, schwieg aber. Er stieg zum Piloten ein, während die Sicherheitsmänner und der Sanitäter sich zu Mordecai hineinzwängten und die Türen schlossen. Die Ambulanz stieg auf, und Quinn wandte sich wieder den anderen zu. »Ich hoffe, dass keiner von Ihnen so unvernünftig sein wird, ebenfalls etwas so Melodramatisches zu unternehmen.«
»Machen Sie sich keine Sorgen«, antwortete Lathe noch immer vollkommen ruhig. »Keiner von uns wird sterben, bevor er mit Ihnen abgerechnet hat.«
»Davon bin ich überzeugt«, sagte Quinn. »Lassen Sie den Transporter kommen, Leutnant! Und weisen Sie die Vernehmungsabteilung an, sich für neue Kunden bereitzuhalten.«
Caine ließ sich widerstandslos zur Barrikade führen. Pittman ein Verräter, Mordecai dem Tod nahe... und Lathe gefangen. Er wusste nicht, was noch alles über ihn hereinbrechen würde, aber es spielte so gut wie keine Rolle mehr. Caines Universum war nur noch ein Trümmerhaufen.

18
    Es war eine seltsame Erfahrung, hilflos zu sein, fand Mordecai. Seltsam und äußerst unangenehm. Bei jeder Bewegung der Ambulanz befürchtete er, dass er von der Tragbahre runterfallen würde, obwohl er wusste, dass man ihn angeschnallt hatte. Das Licht in der Ambulanz war gedämpft, und darüber war er froh: Seine gelähmten Augen standen offen, und grelles Licht hätte geschmerzt. Er hätte sich gern die Stadt von oben angesehen, aber er lag auf dem Rücken, und aus den Augenwinkeln erblickte er in den Seitenfenstern nur das Spiegelbild des Innenraums der Ambulanz. Das Einzige, was er tun konnte, war, zuzuhören. Das

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