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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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klar, dass ihm seine Muskeln noch eine gute Weile nicht gehorchen würden. Die Blackcollars würden entkommen, es sei denn, dass...
»Übrigens, meine Leute haben die Batterien aus Ihrem Kommunikator und Ihrem Notsender entfernt.« Lathe stand auf und begutachtete sein Werk.
»Das gilt auch für Ihren Laser. Ihre Freunde könnten ja auf die Idee kommen, Sie auf diese Weise aufzuspüren, sobald sie bemerken, dass Sie abhanden gekommen sind. Natürlich können Sie versuchen, zum nächsten Posten zurückzugehen und Alarm zu schlagen, aber da Sie nicht wissen, wo Sie sich befinden, würde ich es Ihnen nicht empfehlen. Ich schlage vor, Sie bleiben einfach hier liegen und genießen den Sonnenschein, bis die anderen Sie holen.«
Marcovicz knirschte mit den Zähnen, weil damit seine letzte Hoffnung dahin war. »Könnt ihr Blackcollars auch Gedanken lesen?«
Lathe lächelte. »Dadurch überleben wir ja. Danke für Ihre Unterstützung, Sicherheitsmann.«
»Ich heiße Marcovicz«, sagte er, weil er das unbestimmte Bedürfnis empfand, für sein Gegenüber mehr als nur ein Mann in einer graugrünen Uniform zu sein. »Miro Marcovicz.«
»Danke für Ihre Hilfe, Marcovicz.« Lathe zog ein Stück Dauerklebestreifen heraus, spannte es sorgfältig über Marcovicz' Mund und führte es um seinen Nacken herum. Dann verschwand er zwischen den Bäumen.
Marcovicz war allein.
Es dauerte beinahe noch eine Stunde, bis er imstande war, die Schnur um seine Füße zu lösen. Er sah seine Ausrüstung rasch durch und stellte fest, dass ihm die Blackcollars tatsächlich keine Möglichkeit gelassen hatten, Kontakt mit dem Sicherheitskordon aufzunehmen. Dann erkundete er kurz die Gegend und musste danach zugeben, dass er keine Ahnung hatte, wo sich Trendors Haus befand. Und er hütete sich davor, einen Dauerklebestreifen ohne das entsprechende Lösungsmittel zu entfernen.
Er fand einen flachen Felsen und lehnte sich an ihn. Irgendwann würde man einen Suchtrupp nach ihm aussenden, der ihn bestimmt finden würde. Allerdings würde er zu spät kommen, um die Blackcollars einzuholen und herauszubekommen, was sie ihm injiziert hatten.
Er spürte noch immer die Wirkung der Droge in seinem Körper, die sein gesamtes Nervensystem durchdrang. Allmählich wurde ihm klar, dass Lathe sich geirrt hatte.
Das Zeug würde ihn tatsächlich töten.
Er lehnte sich an den Felsen, schloss die Augen und wartete auf den Suchtrupp.

Als die beiden Wagen eintrafen, stand Anne Silcox vor Regers Haus. »Der Wächter am Tor hat angerufen und berichtet, dass Sie zurück sind«, sagte sie, als Lathe ausstieg und mit den anderen die Stufen hinaufstapfte. »Ich habe gehofft, dass ich mit Ihnen sprechen kann - natürlich nur, falls Sie Zeit haben.«
Lathe nickte und fasste sie am Arm. »Gehen wir hinein!« Er bedeutete Skyler, mit den anderen in ihr Quartier zu gehen, und führte Anne in das leere Wohnzimmer.
»Reger hat mir erzählt, dass Sie versuchen wollten, in die Basis Aegis einzudringen«, begann sie, während sie sich setzte. »Ich... haben Sie... jemanden angetroffen?«
»Es tut mir leid, Anne, aber als wir hinkamen, fanden wir alle tot«, antwortete Lathe, »tot seit wer weiß wie vielen Monaten.«
Sie holte tief Luft und schluckte sichtlich. »Ich habe Sie wirklich nicht angelogen. Ich hatte keine Ahnung, wohin sie verschwunden waren. Erst als Reger mir erzählte, dass Sie nach Aegis unterwegs waren, begann ich nachzudenken. Haben Sie herausbekommen, was sie dort gesucht haben?«
»Ja und nein. Sie haben eine Droge namens Whiplash erzeugt, aber wir haben nie herausgefunden, was diese Droge bewirken soll. Sagt Ihnen der Name etwas?«
Ihre Gedanken schienen aus weiter Ferne zurückzukehren. »Eigentlich nicht. Sie haben diese Bezeichnung manchmal für eine Art vom Himmel gesandtes Mittel gebraucht, das ihnen den Durchbruch ermöglichen und die Erde von den Ryqril befreien würde. Aber natürlich war alles, was sie taten, auf diese Befreiung ausgerichtet. Wie... wie sind sie gestorben?«
»Sie wurden durch die Reste des im Krieg verwendeten Gases vergiftet.« Lathe streifte den Rucksack ab, lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Er war müde, müder als er je zuvor gewesen war.
Und ich habe daran gedacht, in den Ruhestand zu treten, dachte er bitter. Die letzten Blackcollars.
Vielleicht hat Bernhard doch recht gehabt. Vielleicht vergeuden wir unser Leben tatsächlich für nichts und wieder nichts.
»Ihnen ist doch hoffentlich klar, wie Sie meine Couch zurichten.«
Lathe

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