Blackcollar
seinen Rang und seine Autorität symbolisierte. An der rechten Seite des Gürtels hing eine große Laserpistole, links eine Schwertscheide mit einer breiten Klinge und einem ziselierten Griff.
»Ich kann mich darauf verlassen, dass die Region abgeriegelt wurde?«, fragte Galway und ließ den Blick über die Reihen der adretten Wohnhäuser und Firmengebäude schweifen, die sich am Fuß der hoch aufragenden Berge weiträumig ausbreiteten.
»Jawohl, Sir, seit zwei Uhr heute Morgen«, bestätigte Weissmann.
Weniger als eine halbe Stunde, nachdem Galway den entsprechenden Befehl erteilt hatte.
»Ausgezeichnet«, sagte er.
»Vielen Dank, Sir«, erwiderte Weissmann. »Wir nehmen Befehle von Neu-Genf sehr ernst.«
»Natürlich«, sagte Galway, wobei er einen zynischen Unterton zu unterdrücken versuchte. Natürlich hatten weder Weissmann noch seine Leute eine Wahl bei der ganzen Angelegenheit - genauso wenig wie Galway selbst. Alle TDE-Sicherheitskräfte, Regierungsangestellten, Wissenschaftler und Wirtschaftsgrößen wurden von den Ryqril routinemäßig einer Loyalitätsüberprüfung unterzogen. Dadurch sollte verhindert werden, dass sie einen Aufstand inszenierten oder dazu aufriefen oder sich auch nur ein vorsätzliches Fehlverhalten zuschulden kommen ließen.
Weissmanns Leute hatten gar keine andere Wahl, als ihre Befehle ernst zu nehmen.
Dennoch war die Konditionierung nicht hundertprozentig perfekt. Galway wusste, dass ein paar seiner eigenen Offiziere auf der Heimatwelt Dienst nach Vorschrift schoben und keinen Handschlag mehr taten als verlangt. Wenn Weissmanns Kontingent wirklich so diensteifrig und motiviert war, wie er behauptete, konnte der junge Offizier mit Recht stolz sein.
»Das da drüben ist sein Haus«, fuhr Weissmann fort und deutete auf ein hellbraunes Gebäude am Ende einer Reihe bescheidener Häuser, die einen Block entfernt waren. Er warf einen Blick auf Taakh und wandte ihn dann schnell wieder ab. »Benötigen Sie unsere Unterstützung bei seiner Festnahme?«
»Ihr... werdet... ihn... ergreifen«, grollte der Ryq, bevor Galway noch zu antworten vermochte. »Ihr... Menschen.«
Immer wieder erstaunlich, dachte Galway, dass die Ryqril die Aussprache ihres Anglic plötzlich - gewissermaßen über Nacht - fast perfektioniert hatten.
Nur schade, dass damit ein an Geringschätzung grenzender Respektverlust allen Menschen gegenüber einhergegangen war...
»Wie Ihr befehlt«, sagte er dann eilig und bestätigte die Anweisung noch einmal durch ein Kopfnicken. Entweder wollte der Ryq sich in dieser Angelegenheit selbst nicht die Finger schmutzig machen, oder er wollte einfach nur sehen, wie das menschliche Kontingent von Interlaken sich im Einsatz bewährte. Galway war das eine so recht wie das andere. »Sind Ihre Leute in Position, Leutnant?«, fragte er.
»Jawohl, Sir«, entgegnete Weissmann. »Mein Plan war, dass vier Mann von hinten reingehen. Wir können den Gartenzaun durchschneiden und uns in der Deckung der Sträucher anschleichen...«
»Nicht so schnell«, unterbrach Galway ihn. »Gibt es einen Grund, weshalb wir nicht einfach zur Vordertür reingehen sollten?«
Weissmann wirkte leicht konsterniert. »Äh... nein, Sir, ich schätze nicht.« Er hob die Hand über den Kopf und gab ein paar taktische Handzeichen. »Wir warten nur noch auf Ihren Befehl, Sir.«
Galway gab den Einsatzbefehl, und er und Weissmann rückten die Straße entlang vor, wobei ihre Stiefel ein eigenartiges Quietschen im Neuschnee verursachten. »Neu-Genf hat aber nichts davon gesagt, dass der khassq mit von der Partie ist«, murmelte Weissmann und schaute verstohlen über die Schulter auf das große Alien mit der gummiartigen Haut. »Ob ich mehr Männer hätte mitbringen sollen? Ich meine, damit die Sache professioneller ausgesehen hätte?«
»Wenn wir Herrn Judas ohne Aufsehen zu erregen verhaften, dann haben Sie definitionsgemäß genügend Männer mitgebracht«, beruhigte Galway ihn.
Vor ihnen tauchten bewaffnete Gestalten wie aus dem Nichts auf und liefen lautlos auf das Zielobjekt zu. Galway sah, dass außer der standardmäßigen Pfeilpistole, die jeder am Gürtel trug, ihre Bewaffnung ein Arsenal aus verschiedenen Harpunen und Schrotflinten war. Das war ein weiterer Grund, weshalb Taakhs Anwesenheit Weissmann Unbehagen verursachte, auch wenn man die uneinheitliche Ausrüstung aber kaum dem Leutnant anzulasten vermochte. »Einen ungewöhnlichen Namen hat dieser Mann, finden Sie nicht?«, merkte er an.
»Ja, das stimmt«,
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