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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Ihre Freunde vom Widerstand bei Ihnen installiert haben, nämlich noch Lücken in der Konditionierung lassen. Trotzdem ein netter Versuch.«
Judas verzog das Gesicht. »Touche«, sagte er. »Habe ich noch Zeit, mich anzuziehen und mich von meiner Frau und Tochter zu verabschieden?«
»Natürlich«, sagte Galway und deutete auf die Wendeltreppe, die in den ersten Stock führte. »Das war der zweite Grund, weshalb ich Sie nicht einfach aus dem Bett gezerrt habe.«
Judas musterte für einen Moment Galways Gesicht.
Vielleicht fragte er sich, ob es wirklich möglich war, dass eine loyalitätskonditionierte Marionette der Ryqril und der Kollaborationsregierung ein Gewissen hatte.
Galway hatte sich oft die gleiche Frage gestellt und fragte sich nun, zu welchem Schluss Judas gelangen würde. »Vielen Dank«, sagte der andere und erhob sich. »Ich brauche eine Viertelstunde.«
Er war schon nach zwölf Minuten reisefertig zurück. »Ich habe mir gar nicht erst die Mühe gemacht, etwas einzupacken«, sagte er, als Galway ihn in die kalte Morgenluft expedierte. »Ich nehme nicht an, dass ich meine persönlichen Gegenstände hätte behalten dürfen.«
»Ganz recht«, sagte Galway. Taakh hatte inzwischen zu Weissmann am Ende des Gartenwegs aufgeschlossen, und Judas hielt kurz inne, als er das große Alien erblickte. Aber er fing sich schnell wieder und ging weiter. Die beiden Sicherheitskräfte zu beiden Seiten der Tür folgten ihnen. Sie hielten ihre Pfeilwaffen noch immer im Anschlag.
»Gibt's Probleme?«, fragte Weissmann, als die Gruppe ihn erreichte.
»Nein«, sagte Galway. »Sobald wir weg sind, können Sie die Sperre aufheben...«
Ohne Vorwarnung zischten zwei Highspeedpfeile an seinem Rücken und Kopf vorbei.
»Deckung!«, blaffte er, packte Judas am Mantelkragen und zerrte ihn auf den Boden. Mit der anderen Hand riss er seine eigene Pfeilpistole aus dem Gürtel und suchte die Umgebung nach dem Angreifer ab.
»Ecke!«, rief Weissmann mit rauer Stimme und zielte mit seiner Waffe in diese Richtung.
Galway sah, dass es sich um zwei Personen handelte, die sich neben zwei Häusern auf beiden Seiten der Straße geduckt hatten; die Mündungen ihrer langläufigen Flinten senkten sich kurz, als sie das Ziel neu erfassten. Er richtete seine Waffe auf sie, wobei er aber instinktiv wusste, dass weder er noch Weissmann schnell genug zu reagieren vermochten.
Und in diesem Moment, als die Zeit für einen Herzschlag stillzustehen schien, handelte Taakh.
Er war nicht so schnell wie ein Blackcollar, sagte Galway sich in irgendeinem Winkel seines Bewusstseins. Er war auch nicht so geschmeidig, und seine Bewegungen hatten nichts von ihrer maschinellen Präzision und Ästhetik. Aber er war schnell genug, und präzise genug war er allemal. Mit einer Pranke packte er den nächsten von Weissmanns Sicherheitskräften am Schlafittchen und schleuderte ihn gegen Judas, sodass beide Männer zu Boden gingen. Das durch ihre Landung verursachte Schneegestöber hielt noch an, als zwei lautlose grüne Lichtstrahlen aus dem Laser in der anderen Hand des Ryq schossen und beide Angreifer über ihren Waffen zusammenbrachen.
»Alles in Ordnung, Präfekt?«, fragte Weissmann besorgt. Der Rest seiner Truppe war nun in Bewegung - drei liefen zu den gescheiterten Attentätern, und die anderen schwärmten aus und durchkämmten die Umgebung.
»Ich bin in Ordnung«, versicherte Galway ihm. Er sah, wie Judas und der Sicherheitsmann sich wieder entwirrten und aufstanden. »Judas?«
»Ich bin auch in Ordnung«, sagte Judas mit bebender Stimme. »Was zum Teufel hatte das denn zu bedeuten?«
»Sie wissen es wirklich nicht?«, hakte Galway nach.
Judas' Hände erstarrten mitten in der Bewegung, sich den Schnee von der Brust zu klopfen. »Wie meinen Sie das?«
»Ich meine, das war kein Rettungsversuch«, sagte Galway geradeheraus. »Nicht mit nur zwei Männern. Ganz sicher nicht mit zwei Männern, die mit tödlichen Waffen ausgerüstet sind.«
Judas ließ den Blick über die ausgestreckten Körper schweifen und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. »Wollen Sie damit sagen, sie hätten versucht, mich zu töten?«
»Wieso nicht?«, erwiderte Galway. »Sie haben keinen Nutzen mehr für sie. Also wollten sie vielleicht dafür sorgen, dass Sie auch für uns nicht mehr von Nutzen sind.«
Er wusste natürlich, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach, und verspürte deshalb leichte Gewissensbisse. Der Widerstand hätte Judas überhaupt nicht umbringen müssen, um ihn für Galways

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