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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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holprige Autofahrt würdest du noch nicht verkraften.«
»Nein, aber ich glaube nicht, dass wir eine andere Wahl haben«, sagte Jensen. »Falls sie mit einem kompletten Team zurückkommen, gibt es hier im näheren Umkreis kein Versteck, wo sie mich nicht irgendwann aufspüren würden.«
»Es sei denn, du gehst...«
»Es sei denn, du gehst wohin?«, fragte Foxleigh.
»Es sei denn, ich verlasse dieses Tal und suche mir irgendwo einen Unterschlupf«, sagte Jensen und schickte einen warnenden Blick in Flynns Richtung. »Und ich sollte am besten gehen, solange ich noch etwas Tageslicht habe.«
»Zu einem langen Marsch bist du auch noch nicht imstande«, sagte Foxleigh bestimmt. »Zumindest nicht allein. Ich werde mit dir gehen.«
»Was, mit deinem schlimmen Bein?«, fragte Jensen und deutete darauf.
»Ich würde deine Rippen jederzeit gegen mein Bein eintauschen«, sagte Foxleigh. »Zumal du in dem Moment, wo die Hütte und die Stadt dir als Orientierungspunkte abhanden gekommen sind, rettungslos verloren wärst.«
»Dass du dich da nur nicht täuschst«, sagte Jensen.
»Oder du«, entgegnete Foxleigh. »Es gibt hier draußen viele Möglichkeiten, sich zu verirren, auf Abwege zu geraten oder stecken zu bleiben.«
»Ich könnte doch versuchen, dich irgendwo in Deckung zu bringen, um dann morgen früh zum Treffpunkt mit Adamson zu kommen«, schlug Flynn vor.
»Ihr wärt zusammen genauso verloren, als wenn jeder von euch auf eigene Faust losgehen würde«, sagte Foxleigh. »Aber weshalb diskutieren wir das überhaupt noch? Das Thema ist erledigt. Ich werde Jensen dabei helfen, einen Unterschlupf zu suchen. Basta.«
Jensen und Flynn wechselten Blicke. »Er klingt genauso wie Lathe, wenn der mal schlechte Laune hat, nicht wahr?«, merkte Jensen an.
»Ja, so ähnlich«, pflichtete Flynn ihm bei. Die ganze Situation behagte ihm offensichtlich überhaupt nicht.
»In Ordnung, Toby, du hast gewonnen«, sagte Jensen und schaute wieder Foxleigh an. »Wann brechen wir auf?«
»Sobald wir noch ein paar Vorräte organisiert haben«, sagte Foxleigh mit einem intensiven Gefühl der Erleichterung. Erleichterung - und eine seltsame Traurigkeit. »Wollt ihr mir dabei helfen, die Rucksäcke zu packen?«
Zwanzig Minuten später schlüpften die beiden Männer durch die Tür in die Abenddämmerung.
Zehn Schritte von der Hütte entfernt wich Foxleigh vom Pfad ab, der zur Stadt ging, und führte sie in östlicher Richtung durch die Wildnis.
Als sie einen kleinen Abhang hinuntergingen, drehte er sich noch ein letztes Mal zu dem Ort um, der so viele Jahre sein Zuhause gewesen war. Er sah Flynn in der Tür; der große Mann stand gerade und reglos da und schaute ihnen nach.
Er wusste, dass er weder die Hütte noch den Jungen jemals wiedersehen würde.

Es war drei Uhr morgens.
Bailey stand am Fenster des Lazarettzimmers, hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und schaute auf Athenas gedämpfte Straßenbeleuchtung und die stillen Gebäude hinaus. Dann hatten die Blackcollars also doch nicht angegriffen. Sie hatten freilich auch keine Veranlassung dazu gehabt; vor allem wenn man berücksichtigte, dass sie wohl noch immer darauf warteten, dass Poirot ihnen die Daten für die Defensivlaser-Schwelle übergab. Andererseits wäre es durchaus vorstellbar, dass das eine List war - dass sie ihn mit dieser Forderung in trügerischer Sicherheit wiegen wollten, während sie die Garnison schon einen Tag früher als geplant angriffen.
Aber das hatten sie nicht getan. Welche Schlüsse sollte er nun daraus ziehen?
»Oberst?«
Bailey drehte sich um. Der Vernehmungsbeamte, den er am frühen Abend hierhergebracht hatte, beugte sich über die vollständig bandagierte Gestalt im Bett und legte das Ohr dicht an den Mund des Jungen.
Der Junge. Bailey schüttelte den Kopf, während er sich wieder aufrichtete. Was auch immer dieses Phoenix war, das Reger und Silcox erschaffen hatten, es hatte nicht einmal annähernd Ähnlichkeit mit einer Armee, und alle Waffen und Blackcollars der Welt vermochten daran nichts zu ändern. Und dieser Junge hatte gerade erst die Schule absolviert...
»Oberst!«
»Ja, ich höre Sie«, sagte Bailey mürrisch und spürte, wie er peinlich berührt errötete; mit einem Kopfschütteln verscheuchte er die unliebsamen Gedanken. »Was gibt's denn?«
»Ich glaube, das möchten Sie mit eigenen Ohren hören, Sir«, sagte der Vernehmungsbeamte, setzte sich gerade hin und wies auf den Stuhl auf der anderen Seite des Betts.
Mit gerunzelter Stirn setzte

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