Blackcollar
nicht wusste - seine intrigante Taktik wie ein Bumerang zu ihm zurückkehren würde.
Und tatsächlich war schon Taakhs nächste Frage die, von der Galway gewusst hatte, dass er sie unweigerlich stellen würde. »Wieso... hast... du... überhaupt... zugelassen... dass... sie... dir... hierher ... gefolgt... sind«, fragte der Ryq, und seine Augen bohrten sich förmlich in Galways.
»Sie sind mir überhaupt nicht gefolgt, Eure Eminenz«, sagte Galway in aller Ruhe. »Die Wachen haben die Sensorenpfosten untersucht, die die Zufahrt sichern, und sie haben die gleiche radioaktive Kontamination festgestellt, von der auch der Zaunpfahl in Khorstron betroffen war. Spadafora muss schon mindestens seit anderthalb Tagen hier gewesen sein.«
»Spa... da... fora?«, wiederholte Taakh. »Du sagst, Spa... da... fora... war... in... der... Nähe... von... Khorstron?«
»Wir haben uns anscheinend geirrt«, sagte Galway und musste sich zusammenreißen, um unter dem zürnenden Blick des Ryq nicht zu zittern. »Es müssen stattdessen einer oder mehrere von Shaws Leuten dort gewesen sein.«
Für ein paar Sekunden schaute Taakh in grimmigem Schweigen auf Galway hinunter und musste das anscheinend erst einmal verarbeiten. »Alle... anderen... raus... hier«, sagte er schließlich.
Das musste er den Sicherheitskräften nicht zweimal sagen. Sie verließen schnell und leise den Raum und waren offensichtlich froh, der explosiven Atmosphäre zu entkommen. Eine Minute später waren Taakh, Haberdae und Galway unter sich. »Wenn... Spadafora... schon... so... lang... hier... war... muss... er... es... auf... eine... andere... Art... und... Weise... herausgefunden... haben«, fuhr der Ryq fort, ohne den Blick von Galway zu wenden.
»Erklär... mir... das.«
»Ich weiß es nicht mit Sicherheit«, sagte Galway bedächtig. »Aber nach dem, was Lathe mir gesagt hat, sind sie Präfekt Haberdae vor zwei Nächten hierher gefolgt - nach unserem Versuch, Tactor Shaw zu ergreifen.«
Langsam und wie ein Automat drehte Taakh sich zu Haberdae um. »Du... bist... hierher... gekommen?«, fragte er leise.
Haberdaes Gesicht hatte die Farbe von Spachtelmasse angenommen. »Jawohl, Eure Eminenz«, stieß er hervor und hätte sich dabei fast einen Knoten in die Zunge gemacht. »Ich... wollte mit Caine sprechen. Ich sagte mir, dass er vielleicht ein paar Tricks kennt - wenn wieder ein Blackcollar landet, ich dachte, er wüsste vielleicht...«
»Du... bist... hierher... gekommen?«, wiederholte Taakh. Seine Hand ruhte auf dem Laser im Holster, und die Finger hatten sich um den Griff der Waffe geschlossen.
»Sie können mir gar nicht gefolgt sein, Eure Eminenz«, beteuerte Haberdae mit zitternder Stimme und versuchte verzweifelt, den Bück von dem im Holster steckenden Laser abzuwenden. »Das ist unmöglich. Ich weiß doch, wie man Verfolger erkennt und abschüttelt...«
»Präfekt... Galway... hat... angeordnet... dass ... niemand... hierher... kommen... soll«, fiel Taakh ihm ins Wort. »Wusstest... du... das... denn... nicht?«
Haberdae holte tief Luft. »Ja, Eure Eminenz, ich habe das gewusst«, sagte er plötzlich wieder mit ruhiger Stimme. Es war die Ruhe eines Menschen, der wusste, dass sein Schicksal nicht einmal mehr ansatzweise in seiner Hand lag. »Ich habe keine Entschuldigung dafür.«
Für eine Weile stand Taakh ihm nur stumm gegenüber, und die Hand umklammerte noch immer den Laser. Galway schaute zu - er wagte es nicht, sich zu rühren, und traute sich auch kaum zu atmen.
Und dann nahm Taakh ganz langsam die Hand von der Waffe. »Dein... Herz... ist... in... meiner... Hand... Präfekt... Haberdae«, sagte er und streckte ihm die Hand mit der Handfläche nach oben entgegen. »Dein... Leben... gehört... mir.«
Haberdae schauderte. »Ich verstehe, Eure Eminenz«, sagte er mit erstickter Stimme.
Galway verspürte einen Anflug von Mitleid.
Taakh hatte Haberdae soeben in allen Anklagepunkten zum Tode verurteilt.
Und obwohl die Vollstreckung des Urteils vorläufig ausgesetzt war, lebte der Präfekt von nun an mit geliehener Zeit. Ab jetzt stand es in Taakhs Ermessen, jederzeit und an jedem Ort, und wegen der geringsten Kleinigkeit, ob real oder imaginär, dieses Todesurteil zu vollstrecken.
Und dann würde Haberdae es wahrscheinlich noch nicht einmal kommen sehen.
Taakh richtete den Blick wieder auf Galway.
»Geht... es... dir... gut?«, fragte er.
»Den Umständen entsprechend gut, Eure Eminenz«, sagte Galway und gab sich einen Ruck. Wo Taakh in dieser
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