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Blackhearts: Roman (German Edition)

Blackhearts: Roman (German Edition)

Titel: Blackhearts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Wendig
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auf einem Stapel Jagd- und Angelmagazine abstellt. »Wie ist es dir so ergangen?«
    »Herrlich«, brummt Miriam und klaubt eine Zigarette aus einer Schachtel. »Darf ich?«
    »Solange du mir eine abgibst.«
    Sie schnippt ihm eine Zigarette in den Schoß. Er fischt sie vorsichtig dort heraus, bis er sie zwischen seinen wulstigen Lippen hat, ist sie mit dem Feuerzeug da.
    »Wo bist du gewesen?«, fragt er.
    »Hier und da.«
    »Ist lange her, seit wir dich zum letzten Mal gesehen haben.«
    »Wir? Ach komm! Ich habe dich vielleicht ein Mal alle paar Jahre gesehen.« Wann immer du Geld brauchtest. Oder einen Platz zum Pennen. Oder ein Versteck vor den Cops . Ihre fromme Mutter, die einen Gesetzesbrecher beherbergte. Ihre Ausreden waren jedes Mal andere. Gott ver g ibt. Oder: Das tut man in einer Familie füreinander, Miriam. Wir kümmern uns umeinander, auch wenn es schmerzt, und das wüsstest du, wenn du nicht so egoistisch wärst.
    »Das bedeutet doch nicht, dass ein Onkel seine Nichte nicht vermissen darf.«
    »Hör schon auf! Du hast mich nicht vermisst. Also bitte!«
    »Na gut. Hab ich vielleicht nicht. Aber deine Mutter schon.«
    Sie zuckt die Schultern. »Da bin ich mir sicher.«
    »Du darfst keinen falschen Eindruck von mir haben. Ich hab mich geändert!«
    »Menschen ändern sich nicht, Onkel Jack. Sie setzen nur ein neues Gesicht zu alten Problemen auf.«
    »Das ist schrecklich zynisch für eine junge Frau wie dich.«
    »Wo ich doch sonst alles so rosarot sehe.«
    Er zieht ein zerknittertes Papiertaschentuch aus seiner Tasche und schneuzt sich ordentlich. »Schon kapiert. Was dir passiert ist, war starker Tobak. Mit diesem Jungen und der …« Seine Stimme verliert sich. »Ich will nur sagen, ich kapiere, weshalb du abgehauen bist. Aber du hättest zurückkommen sollen. Oder anrufen. Deine arme Mutter war die Dumme. Du hast ihr einen Tiefschlag versetzt und bist dann davongelaufen.«
    »Nun!«, zwitschert Miriam. »Es war superamüsant hier! Ich bin dann mal weg.«
    Sie stößt Rauch aus und dreht sich um, um Fersengeld zu geben.
    Jack steht nicht auf. »Ja, ja. Mach nur, lauf wieder weg.«
    »Entschuldige bitte. Hast du gerade gesagt, was ich glaube, dass du es gesagt hast?« Sie wirbelt herum. »Du hast ja vielleicht Nerven, das sagt mir der Typ, der früher Autos geklaut hat und sie in unserer Garage zu verstecken pflegte. Oh! Und erinnerst du dich an die Zeit, wo wir dich zwei Jahre lang nicht zu Gesicht bekamen und du dann eines Tages betrunken gegen den Strommast direkt auf der anderen Straßenseite gefahren bist? Der Strom war tagelang weg, aber bist du dageblieben? Wenn ich mich recht entsinne, bist du aus dem Auto herausgetorkelt und einfach … weggegangen, wie Moses in die verfickte Wüste. Du warst damals ein Penner und, dem Aussehen dieses beschissenen Misthaufens hier nach zu urteilen, bist du auch jetzt noch ein Penner! Ich seh dich später, Jack. Erzähl Mutter, ich hätte gesagt … na ja, erzähl ihr, was du willst.«
    Jetzt geht sie wirklich. Macht einen Schritt über den hibbeligen kleinen Wirbelhund hinweg und schreitet durch die Tür in das Gesundheitsrisiko, das Jack eine Küche nennt.
    Er kommt aus seinem Sessel hoch und folgt ihr auf den Fersen.
    »Ach, ich bin also ein Penner, und was bist du?«, ruft er, während er ihr hinterherläuft. »Du siehst aus, als hättest du nicht mal einen Topf zum Reinpissen! Klar. Okay. Ich bin bloß ein Penner. Das kapier ich. Ich hab keinen feuchten Furz, aber das ist nicht allein meine Schuld! Ich bin lernbehindert. Und ich hab mit Depressionen zu kämpfen! Gib deinem verdammten Onkel eine Chance!«
    Sie bleibt im Eingang stehen, dreht sich um, um ihn anzusehen. Bemerkt jetzt, wie abgehärmt er aussieht: die hohlen Gruben unter seinen Wangenknochen, seine eingesunkenen Augen, diese Zähne von der Farbe ausgespuckten Kautabaks. Aber sie findet kein Mitleid in sich. Nur Wut. Vielleicht auf ihn. Vielleicht auf jemand andern.
    »Tut mir leid, dass du traurig und blöd bist«, sagt sie. »Aber das ist nicht meine Schuld. Ich habe meinen Scheiß unter Kontrolle, Jack. Weiß du, dass ich dich mal für ziemlich cool gehalten habe? Gott weiß warum. Warum steckst du dir nicht deine kleine Mitleidsparty zwischen die Beineund verpisst dich wieder in deinen vergammelten Fernsehsessel, ok?«
    »Das war gemein!«
    »Das war ehrlich!«, faucht sie. »Den ganzen Schwachsinn hat man auf dem Fußboden eines Highschool-Klos aus mir rausgeprügelt!«
    Er greift nach

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