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Blackhearts: Roman (German Edition)

Blackhearts: Roman (German Edition)

Titel: Blackhearts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Wendig
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schlimm aus!
    Es ist ein altes Bauernhaus – ein schmales, zweistöckiges Steinhaus, außen mit vier Ecken, aber innen mit zahllosen mehr, lauter enge Durchgänge und sonderbare Kurven und das, was Miriam immer als kleine Wichteltüren bezeichnet hat.
    Einst hielt ihre Mutter das Haus tadellos in Ordnung – zum Herbstanfang stellte sie Kürbisse und Kalebassen auf die Steintreppe am Eingang, sie hatte Chrysanthemen in sämtlichen Farben in Körbe eingetopft. Vögel spielten am Futterhäuschen. Womöglich bekamen die Fensterläden einen neuen Anstrich. Alles war an seinem Platz. Wenn ein einzelgängerisches Pollenkorn sich auf dem Boden niederließ, kam Mutter mit einer Pinzette, um den vorwitzigenBaumsamen, der sich unerlaubt hier niedergelassen hatte, von ihrem makellos gepflegten Eigentum zu entfernen.
    Das ist eine Übertreibung. Aber nur eine kleine.
    Jetzt jedoch …
    Keine Blumen, kein Vogelhäuschen, keine Chrysanthemen. Keine Kürbisse, keine Kalebassen, kein Nichts. Die Läden machen nicht den Eindruck, als hätten sie irgendwann in den vergangenen Jahren einen Anstrich gesehen. Ein paar davon hängen aus der Verankerung neben den Fenstern.
    Die Steintreppe bröckelt an den Rändern ab. Auf einer Seite stehen ein paar Töpfe, alle rissig und kaputt.
    Unkraut hat diesen Ort zu seinem Königreich erkoren. Pflanzen, diese Agenten der Entropie, greifen das alte Haus unermüdlich an, machen den steinernen Fußweg kaputt, kriechen durch Ritzen in den Stufen zur Veranda und erweitern sich langsam, aber unaufhaltsam. Finger aus Efeu drohen, das Haus herabzuziehen. Nicht jetzt, nicht bald, aber eines Tages.
    Regenrinnen, verrostet. Verstopft mit Laub und Vogelnestern.
    Ein gesprungenes Fenster.
    Der Briefkasten, ein nach unten blickender Hund. Die traurige Snoopy-Nase zeigt auf die Erde.
    Tatsächlich scheint das ganze Gebäude einen leichten Hang in diese Richtung zu haben. Als ob es auf den Einsturz warte, auf das, was für ein Haus und Heim als Ableben gilt.
    Miriam denkt, geh einfach weg. Du hast es jetzt gesehen. Jetzt weißt du es.
    Aber da gibt es noch mehr zu wissen, oder?
    Nur noch fünf Schritte weiter, um auf der Veranda zu stehen. Ein einfaches Klopfen würde genügen.
    Du kannst deine Mutter wiedersehen.
    Und da liegt das Problem.
    Will sie? Ist sie bereit? Wird es die Sache wert sein?
    Das Telefon klingelt. Kateys Handy.
    Es ist eine unterdrückte Nummer.
    Scheiß drauf. Miriam geht ran.
    »Hey, Mama«, sagt die Stimme am anderen Ende.
    »Wren?«, fragt sie.
    »Ich habe deine Nachricht bekommen.«
    »Stand in der Nachricht, du sollst mich Mama nennen? Das ist nämlich verdammt gruselig, Kleine.«
    »Nein, aber ich habe denen gesagt, ich würde meine Mama anrufen, und deshalb habe ich eine Erlaubnis zum Telefonieren gekriegt. Aber ist schon in Ordnung, sie hören nicht mehr zu. Ich werde dich nicht noch mal Mama nennen. Gott bewahre!«
    »Gut.«
    »Also, was willst du, Psycho?«
    Miriam starrt das Haus an. Hat sie gerade die Vorhänge sich bewegen sehen? Nein. Vielleicht. Nicht sicher. »Ich will dir das Leben retten.«
    » Die Sache schon wieder! Wo steckst du?«
    »Was? Äh … Stehe vor meinem alten Haus. Dem Haus meiner Mutter, ironischerweise.«
    »Ich dachte, du magst deine Mami nicht.«
    »Tu ich auch nicht. Tat ich auch nicht. Keine Ahnung. Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    Das Mädchen macht eine Pause. »Das ist traurig.«
    »Kann sein. Vielleicht ist es aber auch gut so. Ich bin nicht gut für sie. Sie ist nicht gut für mich. Wozu mit so einem aufgestauten Konflikt durchs Leben gehen?«
    »Ich würde meine Mutter gerne sehen. Irgendwie hasse ich sie. Aber ich will sie trotzdem sehen.«
    »Viel Glück dabei.«
    »Danke.« Ein tiefes Einatmen. »Dann hast du also wirklich übersinnliche Fähigkeiten?«
    »Und ob!«
    »Beweise es! Was habe ich gerade an?«
    »Was bist du, eine Telefonsex-Tussi?«, fragt Miriam. »Außerdem ist das eine ziemlich einfach zu beantwortende Frage: Du hast deine Schuluniform an.«
    »Ach so. Tja. Logo! Na schön, dann: Was halte ich in der Hand?«
    »Keine Ahnung. Teddybär? Totes Eichhörnchen? Suppenschüssel voller Menschenzähne? Auf die Art funktioniert das nicht. Mein Voodoo dreht sich um eine Sache und nur um eine einzige Sache. Den Tod. Ich sehe, wie Leute sterben werden, und das war’s. Ende Gelände.«
    Wren macht hm . »Das klingt nach einem traurigen Leben.«
    »Tja, das ist es, danke, dass du es erwähnst. Ich schätze, ich gehe

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