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Blackhearts: Roman (German Edition)

Blackhearts: Roman (German Edition)

Titel: Blackhearts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Wendig
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hydraulischen Liegesessel in der Farbe von Ochsenblut. Die notwendigen Requisiten stehen daneben: die Tätowiermaschine, Tupfer und Tücher, eine Flasche mit Alkohol.
    Bryan tritt mit dem Fuß einen kleinen Bürostuhl auf Rollen zu ihr hin. Miriam schaut ihn erstaunt an.
    »Na los«, sagt er.
    »Setz du dich doch! Ich will auf und ab gehen.«
    »Im Ernst?«
    »So ernst wie eine Lungenembolie. Die, nebenbei bemerkt, sehr ernst ist. Und jetzt lass es Google werden!«
    Sie bleibt stehen, lässt ihn sich setzen. Er klickt ein Icon an und ein Browserfenster geht auf. Quer drüber steht Google in farbenfrohen Buchstaben.
    »Wonach soll ich suchen?«
    »Schulbus.«
    Er zuckt die Schulter, beginnt es einzutippen.
    »Nein, warte! Ein Typ-A -Schulbus. Ich will wissen, was das bedeutet.«
    Er klickt auf die Rubrik Bilder. Da kapiert Miriam.
    »Das ist ja ein Nieder- IQ -Bus!«, sagt sie. »Ein Deppenschlepper!«
    »Das ist beleidigend.«
    »Oh, entschuldige, Schätzchen, ich wollte nicht auf deinem Feingefühl stepptanzen. Willst du etwas Balsam oder vielleicht eine Salbe für deine wunde Vagina?«
    »Ich versuche hier, dir zu helfen. Du bist gerade ausgesprochen unhöflich.«
    » Du bist gerade ausgesprochen unhöflich!«, erwidert sie scharf.
    Er dreht sich zu ihr um und starrt sie an. »Meine Nichte ist geistig behindert. Sie hat nicht darum gebeten. Und sie hat bestimmt nicht darum gebeten, von Rüpeln wie dir mit Schimpfworten bedacht zu werden, die sie nicht verdient!«
    »Ach so. Na gut. In Ordnung. Tut mir leid.« Sie sieht, dass er ihr nicht glaubt. »Tut mir echt leid! Ich weiß, ich bin ruppig. Ich bin ein Arsch. Es tut mir aufrichtig leid! Können wir uns jetzt wieder dem Googeln zuwenden, bitte?«
    »Wie geht es weiter?«
    Sie überlegt. Der Schulbus in ihrer Vision – der Vision, in der Tavena ermordet wurde – könnte ein Typ-A-Bus gewesen sein. Aber dieser Bus war ausgebrannt. »Sieh mal unter dem Begriff Vogelmaske nach.«
    Er tut es und klickt noch mal auf Bilder.
    Tweety, Angry Birds, Faschingsmasken –
    »Da!« Sie tippt auf den Bildschirm.
    Ihr Finger zeigt auf ein Bild: die Zeichnung eines Mannes in einem langen Ledergewand und einer Vogelmaske wie der in ihrer Vision.
    Klick .
    »Ein Pestarzt«, liest Bryan vor. »Auch genannt … mal sehen: Schnabelärzte.«
    »Wegen dieser gruseligen scheiß Maske.«
    »Anscheinend. Die Augen der Maske waren im Allgemeinen aus Glas. Der Schnabel wies Löcher auf und sollte als eine Art … mittelalterlicher Atemschutz dienen.«
    Sie muss nicht auf den Bildschirm blicken, um Bescheid zu wissen. »Sie haben Duftstoffe hineingetan, stimmt’s? Trockene Blumen oder was auch immer.«
    »Kampfer. Bergamotte-Öl. Und ja, Rosen und Nelken.«
    Die Pest. Schnabel. Vogel.
    Schulbus.
    Schwalbentätowierung.
    »Die Schwalbe. Googel das mal! Nicht einfach das Tier – die Tätowierung. Googel nach dem Tattoo.«
    »Ich brauche das Tattoo nicht zu googeln! Ich weiß alles darüber.«
    »Ach ja? Und muss ich dir erst ein Abendessen spendieren? Hat deine Mama dir nicht beigebracht, dass man teilen soll? Sag mir schon, was du darüber weißt, du menschliches Google!«
    »Okay. Nun, früher war das eine typische Matrosentätowierung. Seemänner ließen sich oft tätowieren, und ein beliebtes Motiv war die Schwalbe. Damit konnten sie zeigen, wie viele Seemeilen sie schon gereist waren: Für jede Schwalbe war der Matrose ein paar Tausend Meilen gesegelt. Kann sein, dass das Schwalbentattoo manchmal auch eine Äquatorüberquerung symbolisierte – glaube ich. Außerdem hieß es, wenn ein Seemann auf See starb, trage ihn eine Schwalbe in den Himmel.«
    Ein Psychopomp – ein Seelenbegleiter also.
    Miriam spürt, wie ein unsichtbarer Schnabel an ihrem Gehirnfleisch pickt.
    Bryan fährt fort. »Später machten Typen wie Sailor Jerry ihre eigene Version des Motivs populär, aber es klingt so, als wäre das, wovon du sprichst, älter.«
    Miriam stöhnt. »Okay. Na ja. Danke für deine Hilfe.« Sie sagt es zwar, aber sie ist sich darüber im Klaren, dass es klingt, als würde sie es nicht meinen. Weil sie es wirklich nicht so meint.
    »Nein, nein, Augenblick, warte!« Er steht auf, schnappt sich ein Telefon von der Ladestation und tippt eine Nummer ein.
    »Was denn noch?«, fragt sie.
    Er dreht sich um, hält einen Ruhe gebietenden Finger hoch.
    »Ja«, sagt er ins Telefon. »Papa, hier ist Bry.«
    Pause.
    »Hey, ich habe eine Frage …«
    Pause.
    »Ja, klar gehen wir noch angeln.«
    Es

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