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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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seine Sekretärin, mit der ich schon gesprochen hatte. Als sie alle vier verschwunden waren, zog ich mir einen der modernen Stühle zu Llewellyns Schreibtisch und ließ mich nieder. Er legte die Hände in den Schoß, sagte aber nichts.
    »Ich bin die Detektivin, die von der Familie Whitby -«
    »Ich weiß, dass Sie und Ihre Handlanger unlängst meine Angestellten ausgefragt haben, junge Frau«, fiel er mir ins Wort. »Ich bin im Bilde darüber, was in diesem Haus vor sich geht.«
    »Dann wissen Sie auch, dass Marcus Whitby kurz vor seinem Tod mit Ihnen sprechen wollte. Hat er dabei sein Treffen mit Olin Taverner erwähnt?«
    »Wenn es so wäre, ginge es Sie nichts an.«
    »Sie haben mich hier hereingebeten, Mr. Llewellyn«, sagte ich ruhig. »Ich glaube, wenn Sie wüssten, was Taverner Whitby anvertraut hat, würden Sie nicht mit mir reden müssen. Ich gehe also davon aus, dass Marc Whitby vor seinem Tod nicht mit Ihnen gesprochen hat.«
    Er deutete ein Nicken an, schwieg sich aber aus.
    »Olin Taverner bewahrte ein Geheimnis oder vielleicht sogar diverse Geheimnisse über Leute aus New Solway und einige Personen, die mit Com-Thought zu tun hatten - dem Committee for Social -«
    »Ja, ich weiß, was Com-Thought ist oder vielmehr war«, unterbrach er mich erneut. »Und ich weiß, dass Taverner eine kommunistische Vereinigung darin sah. Ich glaube nicht, dass das Committee jemals so gefährlich für Amerika war, wie Olin gerne behauptete, aber ich hatte im Flora's damals genug von der Linken gesehen. Die bestand aus einem Haufen Wirrköpfe, die sich gegenseitig wie die Ratten bekämpften. Sie hatten keinerlei Interesse an den Belangen der Arbeiter, nur an ihren eigenen revolutionären Phrasen. Amerika belohnt Menschen, die über Entschlusskraft verfügen. Das haben die nie begriffen.«
    »Pelletier schreibt, dass Sie im Flora's dabei waren, als das Komitee gegründet wurde«, sagte ich leichthin, als sei das eine Tatsache und nicht meine vage Vermutung.
    »Sie schreiben, es handele sich um ein unveröffentlichtes Manuskript.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf meine Nachricht. »Wie erhielten Sie Zugang dazu?«
    »Auf demselben Wege wie Marc Whitby - indem ich das Pel-letier-Archiv in der University of Chicago durchgesehen habe. Es muss spannend gewesen sein damals im Flora's: Arbeiter aus der Fleischindustrie, Schriftsteller, Tänzer, Journalisten trafen sich dort, eine Art kleines Greenwich Village an der West Side. Calvin Bayard schaute auch ab und zu vorbei, und so haben Sie ihn kennen gelernt. Und schließlich gab er Sicherheiten für die Kredite, mit denen Sie sich echte Maschinen leisten konnten statt der Handpresse dort drüben. Was mussten Sie im Gegenzug tun, Mr. Llewellyn?«
    »Ich wüsste nicht, was Sie das anginge, junge Frau.«
    »Hat er verlangt, dass Sie dem Fonds für Verteidigungskosten eine großzügige Spende machten? Und falls ja, warum sollte das ein Geheimnis bleiben?«
    »Auch das geht Sie nichts an. Sie kommen hier mit irgendwelchen Geschichten über Armand Pelletier und Miss Ballantine an, obwohl Sie doch wohl Marcus Whitbys Mörder finden sollen. Der, wie ich meine, letzte Woche zu Tode kam, nicht im Jahre 1957.«
    Ich lächelte bösartig. »Er kam wegen der Dinge zu Tode, die er über das Jahr 1957 erfahren hatte und über die Verflechtungen zwischen Ihnen, Calvin Bayard und Armand Pelletier. In dieser Sache ermittle ich.«
    Er presste ärgerlich die Lippen zusammen, sagte dann aber: »Armand Pelletier hat dafür gesorgt, dass Calvin reich wurde. Nicht nur durch das berühmte Die Geschichte zweier Länder, sondern auch, indem er Calvin mit Autoren bekannt machte, die man brauchte, wenn man ein kümmerliches Familienunter-nehmen groß aufziehen wollte. Wenn Pelletier sich für jemanden begeisterte, war Calvin sofort zur Stelle. Ich war mir nie sicher, ob Calvin wirklich so ein eifriges, höriges Hündchen war, wie er sich bei Pelletier immer aufführte, oder ob er auf diese Art nur seine Investition schützen wollte. Andererseits war Armand im Bürgerkrieg in Spanien verletzt worden - das verschaffte ihm Respekt bei den Genossen von damals. Ich war ein junger, ernsthafter Journalist, Pelletier meinte, er könne mich beeindrucken, Calvin dackelte immer mit. Ich habe die Kredite abbezahlt. Wenn Sie lange genug im Dreck gewühlt haben, um zu erfahren, dass Calvin Sicherheiten dafür gestellt hat, wissen Sie auch, dass sie abbezahlt sind.«
    »Ja, Sir. Aber Mr. Bayard forderte eine Gegenleistung,

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